Eckental: Nummer 1 und 3 sind draußen

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Der zweite Auftritt von Guillermo Garcia-Lopez war gestern Nachmittag nach zwei Stunden auf dem Center Court gleichzeitig die Abschiedsvorstellung des Spaniers. Fotos: Bertram Wagner
Der zweite Auftritt von Guillermo Garcia-Lopez war gestern Nachmittag nach zwei Stunden auf dem Center Court gleichzeitig die Abschiedsvorstellung des Spaniers. Fotos: Bertram Wagner
Fünfter Sieg in fünf Tagen: Der Qualifikant Gleb Sakharov sorgte mit seinem Zwei-Satz-Erfolg gegen den hoch eingeschätzten Guillermo Garcia-Lopez für eine sportliche Überraschung in Eckental.
Fünfter Sieg in fünf Tagen: Der Qualifikant Gleb Sakharov sorgte mit seinem Zwei-Satz-Erfolg gegen den hoch eingeschätzten Guillermo Garcia-Lopez für eine sportliche Überraschung in Eckental.
 
Oscar Otte steht am Donnerstagabend (18 Uhr) vor einer großen Aufgabe: Kein Geringerer als der belgische Davis-Cup-Spieler Ruben Bemelmans wartet auf den Kölner.
Oscar Otte  steht am  Donnerstagabend (18 Uhr) vor einer großen Aufgabe: Kein Geringerer als der belgische Davis-Cup-Spieler Ruben Bemelmans wartet auf den Kölner.
 

Lukas Lacko und Guillermo Garcia-Lopez verlieren beim ATP-Challenger gegen Ungesetzte. Matthias Bachinger zieht im Achterbahn-Stil ins Viertelfinale ein.

Aufstand der Außenseite im House of Sports. Nach Marcos Baghdatis erwischte es bei den Internationalen Deutschen Hallentennismeisterschaften in Eckental am Mittwoch Guillermo Garcia-Lopez und den topgesetzten Lukas Lacko jeweils in zwei Sätzen. Das ATP-Challenger-Turnier unterstrich schon in den ersten drei Tagen des Hauptfelds, dass es für die gesetzten Spieler auf dem schnellen Teppichboden keine Selbstläufer gibt.

Ausländer geben den Ton an

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Es passt ins Bild, dass nach der Umbenennung des mit 43 000 Euro dotierten Turniers die starke ausländische Konkurrenz den Ton angibt und nach der ersten Runde im 32er-Feld nur noch drei deutsche Profis sind. Darunter Oscar Otte, der am Feiertag das "Match des Tages" (18 Uhr) bestreiten darf.

Einerseits eine Ehre, aber in diesem Fall auch eine große sportliche Herausforderung, denn auf den 25-Jährigen wartet Ruben Bemelmans. Der Davis-Cup-Spieler aus Belgien lieferte sich mit Daniel Brands am späten Dienstagabend das bislang beste Match des Turniers. In diesem Duell zweier bisheriger Eckental-Sieger bewies der Belgier im Schlussakkord seine gute Form. Die Paarung wäre auch eines Finals würdig gewesen.

Aufschlag ist Bachingers Trumpf

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Im letzten Spiel des Mittwochs gab es ein deutsches Erfolgserlebnis: Matthias Bachinger ging gegen Dennis Novak schnell mit 3:0 in Führung, konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen - er machte alle Punkte nach einem ersten Service - und gewann den ersten Satz im Express-Tempo von 21 Minuten mit 6:2. Der Österreicher wusste gegen den letztjährigen Halbfinalisten kein richtiges Gegenmittel, kam aber zusehends besser in die Partie - und das Spiel nahm einen unerwarteten Verlauf. Nach einem 10:8 im Tiebreak ging es in den dritten Durchgang. Achterbahn-Tennis im House of Sports. Das für den Deutschen erlösende Break im neunten Spiel ebnete Bachingers Weg ins Achtelfinale.

Von den gestrigen vier ersten Begegnungen auf dem Center Court hatte einzig Sergiy Stakhovsky keinen Tiebreak-Krimi oder gar einen dritten Durchgang zu bewältigen, um in die zweite Runde zu kommen. Der ungesetzte Ukrainer bewies gegen den Qualifikationssieger Roberto Marcora in vielen Phasen seine Qualität, die auch schon dazu führte, dass er auf der ATP-Tour Roger Federer und Rafael Nadal bezwang.

Klare Pleite für Garcia-Lopez

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Wesentlich mehr Arbeit mussten die Nummer 2 des Turniers, der Pole Hubert Hurkacz, gegen den Italiener Matteo Donati und besonders Garcia-Lopez (Nr. 3) leisten. Der Spanier stand nach zwei Stunden sogar mit leeren Händen da. Der letzte Akt gegen Gleb Sakharov endete für die Nummer 106 der Welt mit einer unrühmlichen 0:7-Pleite im Tiebreak. Der Franzose spielt dagegen derzeit wie im Rausch: fünf Eckental-Siege in fünf Tagen. Bis zu seinem Viertelfinale am Freitag hat der Quali-Gewinner eine verdiente Pause.

Das Favoritensterben nahm derweil seinen Lauf: Wer dachte, dass die Bahn für den topgesetzten Lacko (ATP 77) frei sei, der machte die Rechnung ohne Simone Bolelli. Der 33-jährige Italiener lieferte sich mit dem Favoriten einen offenen Schlagabtausch. Nach dem souveränen Tiebreak-Gewinn hielt er sein Niveau, agierte konzentriert und selbstbewusst zum verdienten Zwei-Satz-Sieg gegen den Slowaken.

Den Marathon-Donnerstag eröffnet Lokalmatador Kevin Krawietz mit seinem Partner Andreas Mies um 11 Uhr gegen den Nürnberger Johannes Haerteis (mit Kai Lemstra) im Doppel-Viertelfinale. Anschließend folgen sechs Einzel der zweiten Runde.

Einzelergebnisse:

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1. Runde: S. Bolelli (ITA) - L. Lacko (SVK) 7:6 (7:1), 6:3, H. Hurkacz (POL) - M. Donati (ITA) 6:3, 3:6, 6:3; S. Stakhovsky (UKR) - R. Marcora (ITA) 6:4, 6:4; A. Bublik (KAZ) - A. Martin (SVK) 1:6, 6:2, 6:2; E. Donskoy (RUS) - I. Sijsling (NED) 6:1, 6:1 2. Runde: G. Sakharov (FRA) - G. Garcia-Lopez 6:4, 7:6 (7:0), M. Bachinger - D. Novak (AUT) 6:2, 6:7 (6:8), 6:4