Mit Reuth steckt der 24-Jährige im Abstiegskampf. Mangelnder Siegeswille kann dem Mittelfeldmotor aber sicher nicht vorgeworfen werden.
Benedikt Wenzel spielt mit einer kurzen Unterbrechung seit sieben Jahren für die SpVgg Reuth, in dieser Saison steckt der 25-Jährige mit seinem Team im Tabellenkeller der Kreisklasse 2 ER/PEG. Zunächst hat der Klassenerhalt Priorität, danach hält Wenzel ein höherklassiges Engagement für durchaus reizvoll.
Wer hat Sie angespielt?Benedikt Wenzel: Michael Kuhn. Wir sind gute Kumpels, haben zusammen in Reuth gespielt, bevor er nach Schlaifhausen gegangen ist. Privat haben wir aber noch viel Kontakt und unternehmen immer wieder etwas.
Seit 2010 spielen Sie in Reuth, hatten ein halbjähriges Intermezzo in Oesdorf, kehrten dann aber wieder zur SpVgg zurück. Können Sie sich vorstellen, nochmal woanders zu spielen?
Ein Kumpel hat mich damals nach Oesdorf gelotst. Unter Trainer Florin Nreci haben wir ein halbes Jahr zusammengespielt. Doch dann hat mein Kumpel aufgehört und ich bin zurück zur SpVgg. Ich war mit den Jungs immer in Kontakt. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, auch höherklassig zu spielen.
Mit Reuth stehen Sie aktuell auf einem Abstiegsplatz. Was überzeugt Sie, dass die SpVgg nächstes Jahr noch in der Kreisklasse spielt?
Wir haben eine Super-Stimmung im Team, auch von den Fähigkeiten her sollte es eigentlich reichen. Es gibt aber Tage, an denen wir unser Potenzial einfach nicht abrufen, da schenken wir uns durch unnötige Fehler die Dinger selbst ein.
Am Sonntag steigt das Kellerduell mit dem SV Hetzles. Das Hinspiel ging mit 0:2 verloren, Sie kassierten "Gelb-Rot". Kein gutes Omen...
Dieses Spiel ist richtungsweisend. Gegen die direkten Konkurrenten muss man punkten, das sagt auch unser Trainer Yusuf Öntürk immer wieder. Gegen Mannschaften, die oben spielen, kann man dagegen verlieren. Aber wenn man im direkten Vergleich Zähler abgibt, ist man teilweise von den Ergebnissen der Konkurrenten abhängig. So weit soll es bei uns nicht kommen.
Andere sammeln Briefmarken, Sie sammeln in dieser Saison Karten - unter anderem kassierten Sie bereits drei Platzverweise. Woher kommt die Kartenflut?
Ich spiele nicht besonders robust - es liegt eher daran, dass ich sehr schnell mit dem Schiedsrichter hadere - auch lautstark. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich einmal eine gelbe Karte bekommen habe, die hätte mein Mitspieler erhalten müssen. Zudem hatte ich eine Gelb-Rote durch ein taktisches Foul. Wenn es mal nicht so läuft, bin ich schnell frustriert und dann gibt es Momente, in denen ich Schiedsrichterentscheidungen nicht verstehen will.
Michael Kuhn beschrieb Sie als schlampiges Genie. Hat er Recht?
Völlig falsch liegt er damit nicht. Ich denke schon, dass ich relativ gut kicken kann. Ich lasse mich einfach schnell runterziehen, wenn es mal nicht so läuft. Wenn die Kollegen einen Fehler machen oder meines Erachtens nicht alles geben, dann lasse ich schon mal den Kopf hängen.
An wen spielen Sie weiter?
An Fabian Kistner von der DJK Kersbach. Wir haben noch nie zusammengespielt, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.