In jeder Sitzung des Bau-Ausschusses gebe es Kostensteigerungen von bis zu einer Million Euro, ärgert sich FW-Kreisrat Richard Gügel. Auch die CSU, die JB und die Grünen attackierten die erneuten Kostensteigerungen bei den Schulsanierungen im Kreis.
Edwin Dippacher hatte "einen Verdacht". Ob am Ehrenbürg-Gymnasium (EGF) Geld "für dieses und jenes ausgegeben wird, obwohl es gar nicht notwendig" sei, fragte der CSU-Kreisrat. Bei der EGF-Generalsanierung war erneut eine Teuerung zu verzeichnen: Für Gardinen-Leisten, Wandverkleidungen und WC-Trennwände aus "Vollkernplatten muss der Landkreis 54.000 Euro mehr ausgeben als geplant.
"Bei elf Millionen Bausumme mag das wie ein Klacks erscheinen", sagte Dippacher. Er habe jedoch den Eindruck, dass am "Ehrenbürg" jetzt wieder großzügiger saniert werde, nachdem vor einem Jahr von einer Unterschreitung der Bausumme die Rede gewesen sei. Stefan Götz, der Leiter der Hochbauabteilung, korrigierte: "Wir waren nie unter der Kostenrechnung." Die Nachbesserungen hängen laut Götz mit einem Grundsatzbeschluss des Kreistages zusammen: "Gleiche Standards für alle Schulen - daran halten wir uns."
Doch die permanenten Kostensteigerungen gingen auch Richard Gügel (FW), Torsten Gunselmann (JB) und Lisa Badum (Grüne) auf die Nerven. Pro Bauausschuss-Sitzung gebe es bei den Schulsanierungen Nachträge zwischen 500.000 und einer Million Euro, kritisierte Gügel."Offensichtlich war die Bestandsaufnahme nicht fundiert."
Am Mittwoch betrugen die Nachträge 700.000 Euro. Wobei Bauingenieurin Stefanie Plötz, Chefin der Projektsteuerung, betonte: Die zusätzlichen 523.000 Euro am Gymnasium Fränkische Schweiz seien "Budget-Verschiebungen". Das Geld werde anderweitig wieder eingespart: "Die Gesamtkosten-Rechnung in Ebermannstadt wird um etwa eine Million Euro unterschritten. 14,3 Millionen Euro sind freigegeben, die aktuelle Prognose liegt bei 13,3 Millionen Euro."
Es könne mehr gespart werden, ohne dass die Bildung der Schüler leiden müsse, meinte Torsten Gunselmann. Wenn beispielsweise günstige Trennwände geplant waren, warum werde die Entscheidung dann geändert und der Preis erhöht?
Lisa Badum stempelte die Sanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums als "unrühmliches Projekt" ab: "Es sind immer nur Kleinigkeiten, aber es läppert sich. Insgesamt ist das am EGF keine akzeptable Situation."
Otzelberger verärgert
Reinhold Otzelberger, SPD-Kreisrat und am EGF für die Schulsanierung verantwortlich, ärgerte sich über seine Kollegen im Bauausschuss. Bei keiner anderen Schule sei so viel "Einsparpotenzial generiert" und auf so viel Luxus verzichtet worden ("Bei uns zahlen die Lehrer ihren PC selbst") wie am Ehrenbürg-Gymnasium. Und es sei beispielsweise eben nicht sinnvoll, im WC Pressspan-Wände einzubauen, die dann bald wieder erneuert werden müssten.
Hochbau-Chef Götz stärkte Otzelberger den Rücken: "Von großem Wunschdenken der Schule kann man nicht sprechen." Und Hans-Jürgen Nekolla verteidigte seinen Parteifreund: Es sei nicht angemessen, das EGF als Negativ-Beispiel zu kritisieren: "Auch bei der Sanierung am Gymnasium Fränkische Schweiz gab`s eine Kostenexplosion". Sie sei nur wieder in Vergessenheit geraten.
Beschlossen wurden die Nachträge bei den Schulsanierungen in Forchheim (Realschule und EGF) sowie in Ebermannstadt (Gymnasium Fränkische Schweiz) am Ende mit großer Mehrheit.
Die sieben Punkte, die zur Abstimmung standen, stießen nur vereinzelt auf Ablehnung: bei Torsten Gunselmann (JB), Lisa Badum (Grüne) und bei Gerhard Amon (CSU).