Auf der Bürgerversammlung in Kleinsendelbach sorgten der Bau der 1,8 Millionen Euro teuren Mehrzweckhalle, die Verschuldung und die DSL-Anbindung für Zündstoff.
An die 60 Bürger waren in die im vergangenen Jahr eingeweihte Mehrzweckhalle gekommen, um sich von Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWG) über die Entwicklung ihrer 1520 Einwohner zählenden Gemeinde informieren zu lassen.
Beim Thema Mehrzweckhalle prangerte der Gastwirt Wilhelm Holzmann, der als unmittelbarer Nachbar immer wieder mit Transparenten gegen den Bau und die Kosten von 1,8 Million Euro demonstriert hatte, die hohe Verschuldung an. Der Neubau sei für eine kleine Gemeinde wie Kleinsendelbach völlig überzogen und habe eine bis dahin schuldenfreie Kommune in die Finanzmisere geführt. Als Bürgermeisterin Werner den Anfang allen Übels bei ihrem Vorgänger sehen wollte und in den großen Saal hinein die Frage stellte, was denn wohl die damals die Bürger gesagt hätten, wenn sie den Rohbau einfach eingestellt hätte, erntete sie lautstarken Beifall.
Sie vertrat die Meinung, dass viele Bürger heute stolz auf ihre Mehrzweckhalle seien.
Zu dem von etlichen Zuhörern als zu schleppend bezeichneten DSL-Ausbau machte der stellvertretende VG-Geschäftsleiter Bernhard Weber als Breitbandpate deutlich: Die zwölfmonatige Frist zum DSL-Ausbau durch den Kooperationspartner Econtec/P2-Systems ende erst im April des nächsten Jahres.
Zuschüsse auch nächstes Jahr Die Regierung habe aber zwischenzeitlich mitgeteilt, dass die staatlichen Zuschüsse auch im kommenden Jahr zur Verfügung gestellt würden. Er gehe immer noch davon aus, dass der Ausbau bis April oder Mai 2013 fertiggestellt werden kann: "Zwar dürften die meisten benötigten Flächen auf öffentlichem Grund liegen, wenn aber Funkanlagen auf Privatgrund errichtet werden müssen, muss man noch überlegen, ob man per
Dienstbarkeit oder Ankauf an diese Flächen herankommen will."
Gleichzeitig aber machte Bernhard Weber auch darauf aufmerksam, dass die Gemeinde nur die technischen Voraussetzungen schaffen könne. Wegen höherer Übertragungsraten aber müssten sich die Bürger dann selbst an die Netzbetreiber wenden.