Am Montag präsentiert Architekt Valier seine Vorstellung für den Bebauungsplan "Ehrlich" dem Stadtrat von Ebermannstadt. Die Bürger protestieren schon vorher.
Noch bevor die Stadtverwaltung den Entwurf für das Baugebiet "Ehrlich" präsentieren kann, regt sich Widerstand. 118 Unterschriften hat Barbara Vollmer zusammengetragen, um gegen die Ausweisung dieses aus ihrer Sicht "unnötigen Baugebietes " zu protestieren. Die Stadt halte sich nicht an den Flächennutzungsplan, kritisiert die engagierte Ebermannstadterin.
Ihr Mann Carsten hat einen Brief an Bürgermeister Franz Josef Kraus (CSU) geschickt. Darin fordert er die Zusage vom März 2012 ein, dass es eine Bürgerversammlung zum Thema "Baugebiet Ehrlich" geben soll. Außerdem wirft Vollmer den Vertretern der Stadt vor, die Bürger seien nicht frühzeitig genug beteiligt worden.
Mit Vehemenz stemmen sich alle, die gegen eine Ausweisung des Baugebietes "Ehrlich" protestieren gegen eine Umgehungsmöglichkeit der Bundesstraße 470 über das Baugebiet.
Die Befürchtung: Gebe es eine Möglichkeit, von der Ramstertalstraße durch das Baugebiet Ehrlich auf die Obere und Untere Bayerische Gasse und weiter zur Pretzfelder Straße zu kommen, würden das die Autofahrer wahrnehmen.
"Unser Wohngebiet wird zur Rennstrecke", mutmaßt Barbara Vollmer aus der Unteren Bayerischen Gasse. Wegen 50 neuer Bauplätze dürfe die Ruhe der Bürger in den Gebieten Debert, Judenäcker und Steinäcker sowie der Anwohner der Unteren und Oberen Bayerischen Gasse nicht geopfert werden, argumentieren die Kritiker.
"Wir konnten nicht früher informieren, weil wir selbst keine exakten Informationen hatten. Die Stadtratssitzung am Montag, 7. Oktober, ab 17 Uhr im Rathaussaal ist die erste Möglichkeit, die Planung vorzustellen.
Da die Sitzung öffentlich ist, können neben den Stadträten alle interessierten Bürger daran teilnehmen", kontert Herbert Herlitz, Geschäftsleiter und Chef der Bauverwaltung.
Am 27. Februar 2012 habe der Stadtrat ebenfalls in öffentlicher Sitzung den Grundsatzbeschluss gefasst, dieses Baugebiet auszuweisen. "Da war nichts geheim", so Herlitz. Seither habe es Untersuchungen gegeben. "Schließlich wollen wir uns nicht den Vorwurf machen lassen, wir hätten oberflächlich gearbeitet", betont der Bauamtsleiter. Erst seit anderthalb Wochen sei klar, dass die Fachbehörden keine Einwände gegen das Vorhaben hätten. Deswegen könne die Entwurfsplanung, die mit den Vorstellungen von vor zwei Jahren wenig zu tun habe, erst jetzt vorgestellt werden.
Warum erst die Fachbehörden und dann die Bürger gehört werden, begründet Herlitz so: "Wir müssen doch erst abklären, ob ein Vorhaben grundsätzlich genehmigungsfähig ist. Wenn uns jemand sagt: Dafür bekommt ihr nie eine Zustimmung, brauchen wir gar nicht weiter planen."