Pretzfelder Gemeinderat sucht neuen Ort für Kinderhort

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Die Leiterin Katharina Hahn zeigt den derzeitigen Kinderhort. Foto: Carmen Schwind
Die Leiterin Katharina Hahn zeigt den derzeitigen Kinderhort. Foto: Carmen Schwind
Die Gemeinderäte Georg Nützel, Adnan Kachi und Karl-Ludwig Grodd besichtigen die Heizung - sie muss auf jeden Fall saniert werden. Foto: Carmen Schwind
Die Gemeinderäte Georg Nützel, Adnan Kachi und Karl-Ludwig Grodd besichtigen die Heizung - sie muss auf jeden Fall saniert werden. Foto: Carmen Schwind
 
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Der Kinderhort in Pretzfeld soll neu gebaut werden. Wie die Schulinfrastruktur in Zukunft aussehen soll, ist unklar und unter den Gemeinderäten umstritten.

"Hier im jetzigen Kinderhort bin ich in den Kindergarten gegangen. Ich freue mich, dass hier wieder Kinder drin sind", meinte Marktgemeinderat Hans-Jürgen Müller (SPD/Ökologen) bei der Besichtigung der Walter-Schottky-Grundschule und des Kinderhortes in Pretzfeld am Dienstag.
Die Verwaltung hatte den Termin mit anschließender Dringlichkeitssitzung einberufen, da sich die Gemeinde noch bis zum 27. April für das Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur bewerben kann. "Dazu müssen wir eine Planung und eine Kostenschätzung abgeben; Deshalb ist der Beschluss eilig", erklärte die erste Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen).

Weiter erläuterte sie, dass die Gemeinde aufgrund ihrer geringen Finanzkraft förderberechtigt sei. Für eine finanzielle Unterstützung müsse jedoch mindestens eine der Maßnahmen für eine Schule sein. Da die Schule in den letzten Jahren saniert wurde, gebe es hier aber keinen Handlungsbedarf. Nur die mittlerweile etwa 30 Jahre alte Heizung müsse auf jeden Fall erneuert werden. Rose Stark hatte sich informiert, dass das etwa 25 000 Euro kosten würde.


Die Förderung ist ungewiss

Die Mindestkosten für eine mögliche Förderung seien allerdings 50 000 Euro. Deshalb war im Gemeinderat die Idee aufgekommen, zusätzlich einen An- oder Neubau für den Kinderhort zu planen. Vor Ort wollten sich die Räte ein Bild machen, welche Alternative am sinnvollsten ist: ein Anbau an den bestehenden Kinderhort, ein Neubau auf dem Parkplatz oder ein Neubau auf dem Hartplatz Richtung Sportplatz. Schnell war klar, dass die Marktgemeinderäte keinen Neubau auf dem Parkplatz wollen.
Katharina Hahn, Leiterin des Kinderhortes, zeigte dem Gremium "ihren Hort", in dem sie und die Kinder sich sehr wohl fühlen. Das ehemalige Bürgerhaus mit Kapelle war um 1900 von Lina Herz als Kinderverwahrungsanstalt eröffnet worden. Katharina Hahn berichtete, dass der Hort 25 genehmigte Plätze habe, die jedoch nicht ausreichen.

Deshalb müsse sie jedes zweite Jahr eine Ausnahmegenehmigung beantragen. In diesem Jahr gebe es 36 Plätze. Im Sommer sei das kein Problem, denn sie gehe viel mit den Kindern an die frische Luft. Im Winter werde es eng, weshalb sie mit den Kindern dann in die Schule ausweiche. Rose Stark meinte, dass man 50 Plätze schaffen müsse. Genaueres könnte man aber erst nach einer Bedarfsabfrage in der Bevölkerung sagen.


Uneinigkeit im Gemeinderat

Nach der Ortsbesichtigung trafen sich die Räte wieder im Rathaus zur Sitzung. Rose Stark war ein wenig überrascht, dass keine Eltern als Zuhörer gekommen waren. Noch einmal erklärte die Bürgermeisterin, dass für die Planung der Heizung und des Erweiterungs- oder Neubaus des Kinderhorts "sinnvoll und gut geplant" und verschiedene Behörden eingeschaltet werden müssen.
Auch wenn die Förderung bis zu 90 Prozent der Baukosten betragen kann, ist die tatsächliche Höhe der Unterstützung unklar. Immerhin steht nicht fest wie viele Gemeinden des Landkreises sich auf die Fördersumme in Höhe von rund sechs Millionen Euro bewerben werden. Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB) gab zu bedenken, dass es nicht sicher ist, ob Pretzfeld die Förderung erhalten werde. Immerhin sei die Gemeinde nicht so finanzschwach, wie es die Bürgermeisterin darstellt.

Die Leiterin des Kinderhortes Katharina Hahn bevorzugt einen Neubau, da der Bedarf von Plätzen weiter steigen werde. Auch Steffen Lipfert (FW) sprach sich für einen modernen Neubau aus, da dieser barrierefrei zugängig wäre. Danach diskutierten die Räte, ob der Neubau auf dem Parkplatz geplant werden solle oder auf dem Hartplatz. Einige Gremiumsmitglieder wollten beide Varianten planen lassen. Die meisten waren am Ende für die Planung eines Neubaus auf dem Hartplatz und einer gemeinsamen Heizung für Schule und Hort.