Auf dem ehemaligen Obi-Areal wollen sich Händler ansiedeln, die von der Stadtpolitik dort nicht geduldet werden.
Erst residierte der Obi-Markt in der Äußeren Nürnberger Straße 75, im Süden der Stadt. Dann zog Obi zwei Hausnummern weiter. Doch die Bestimmungen für die Nutzung des Geländes blieben: Es durfte nur als Baumarkt genutzt werden. Ein englischer Investor kaufte das Areal und die Firma Tedox siedelte sich an. Jedoch kann die Firma, die mit Bodenbelägen, Textilien, Gardinen und dergleichen handelt, das Areal nicht in seinem ganzen Umfang ausschöpfen.
Zerlegtes Areal
Der neue Eigentümer in der Nürnberger Straße 75 hat nun bei der Stadt beantragt, das 1400 Quadratmeter große Areal in acht Teile zu zerlegen und getrennt zu vermieten.
Aber eben nicht nur im Sinne einer "Baumarkt-Nutzung". Der Eigentümer plant, beispielsweise eine Tanzschule, ein Café, ein Küchenstudio, ein Matratzenlager oder einen Anbieter von Whirlpools auf das Grundstück zu lassen. Dieser Vorstoß wird von den Stadträten kontrovers beurteilt. Erwin Held (FW) etwa argumentiert: Wenn im Industriegebiet im Süden bereits zwei Cafés und ein Sushi-Restaurant zugelassen sind, wie könne die Stadt jetzt ein Café neben Tedox untersagen.
"Rein rechtlich habe ich keine Sorge wegen der Konkurrenz zur Innenstadt", betont Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO). Aber der Bebauungsplan auf dieser Fläche sei nun mal für die Baumarkt-Nutzung definiert. "Das weicht den Bebauungsplan auf", gibt auch Sebastian Körber (FDP) zu bedenken. Und Holger Lehnard (CSU) erinnert daran, dass die Stadt die Ansiedlung eines Sportartikelherstellers auf dem Areal bereits verhindert habe.
Mathilde Hartmann (CSU) wehrt sich speziell gegen ein weiteres Café: "Damit habe ich ein Problem - wegen der Innenstadt."
Im Bauausschuss einigte sich die Mehrheit auf folgende Lösung: Eine Sanitärfirma und der Whirlpool-Händler sowie ein Küchenstudio sollen erlaubt sein. Eine Tanzschule dagegen wird es nicht geben; ebenso kein Café und keinen Matratzen-Handel.