Oppermann beschirmt Kirschstein

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Wenn MdB Thomas Oppermann (Mitte) den Wahlkämpfer Uwe Kirschstein (3. v.l.) beschirmt, freut sich die Politprominenz. Foto: Barbara Herbst
Wenn MdB Thomas Oppermann (Mitte) den Wahlkämpfer Uwe Kirschstein (3. v.l.) beschirmt, freut sich die Politprominenz. Foto: Barbara Herbst

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag stärkt dem Forchheimer OB-Kandidaten der SPD den Rücken.

Thomas Oppermann liebt Basketball. Am Donnerstag war der SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag auf dem Weg nach Bamberg. Die Genossen Andreas Schwarz (MdB) und Uwe Kirschstein (OB-Kandidat in Forchheim) nutzten die Gunst der Stunde: Sie luden Oppermann zwischen dem Münchner Festakt zum 90. Geburtstag von Alt-OB Hans-Jochen Vogel und dem Euroleague-Spiel der Bamberger gegen Barcelona zu einem Stadtrundgang durch Forchheim ein.

Oppermann hatte noch die Reden des "beeindruckenden Festaktes" im Ohr, als er unter einem Schirm am Paradeplatz im Schneeregen stand und von der Beschäftigungslage in Forchheim zu reden begann: "2,5 Prozent Arbeitslosigkeit - eine beeindruckenden Stadt."

Kirschstein brachte Oppermann drei Themen seines OB-Wahlkampfes näher: Die Gestaltung des Paradeplatzes, die Rathaussanierung und die "kleine Leerstandsproblematik" der Innenstadt.

Als Oppermann, Kirschstein und Schwarz unter ihren Regenschirmen zur Rathausfassade hochlugten, wurde der Rundgang durch praktische Ratschläge angereichert: In Berlin würden sich sicher Fördermittel für die Rathaussanierung finden lassen, versprach der Berliner SPD-Fraktionsvorsitzende.

Sollte die Unterstützung für eine Rathaussanierung nicht ausreichen, dann "saniert das Projekt als Bürgerzentrum", gab MdB Andreas Schwarz einen Tipp aus seiner eigenen Zeit als Bürgermeister.

Zwei Dutzend SPD-Anhänger aus dem Landkreis hatten sich dem Spaziergang angeschlossen, um Thomas Oppermann kennenzulernen. Dazu gab es dann auch noch eine kurze Gelegenheit in der Lounge des "StadtloCKals".

Der gebürtige Simmerner (Hunsrück) Kirschstein dankte dem Gast, dass er ihm seine "neue Heimatstadt vorstellen konnte". Und er dankte ihm für die "gute Idee", dass Forchheim sich Hoffnungen machen darf, bei der Suche nach Fördergeldern für das Rathaus "in Richtung Berlin zu schielen". Auch Thomas Oppermann geizte nicht mit Dank. Als die Zuhörer kritische Fragen zum Thema Asyl stellten, betonte er, dass seine Partei vor allem in der Kommunalpolitik punkte: "Es ist die Kerntruppe der SPD, die bei der Unterbringung der Flüchtlinge einen Riesen-Job macht - die Integration findet in den Kommunen statt." Damit schlug Oppermann in die selbe Kerbe, wie fast zeitgleich der Nürnberger SPD-Oberbürgermeister Ulrich Maly. Der kritisierte in einem Zeitungsinterview gegenüber dem Münchner Merkur, dass die SPD in der Flüchtlingspolitik auf schwierige Fragen "eine komplizierte Antwort" gebe. Maly empfahl, auf die sozialdemokratischen Praktiken in den Kommunen zu hören.

Jedoch, appellierte Ex-EU-Abgeordnete Wilmya Zimmermann (Poxdorf) an Oppermann: Die Flüchtlingspolitik könne nur gelingen, "wenn es ein vernünftiges Einwanderungsgesetz" gebe. "Du sprichst mir aus dem Herzen, ich kämpfe darum", erwiderte Oppermann. Die Einwanderung könne nicht über die Asylgesetzgebung geregelt werden, betonte der Bundespolitiker: "Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, um zu bestimmen, wer kommen darf."