An der Realschule in Ebermannstadt wird auf das Lesen als Kernkompetenz besonders Wert gelegt. Jetzt fand dort der Entscheid Oberfranken Mitte statt.
Spannung in der Realschule in Ebermannstadt. Die Juroren beraten. Und dann ist es soweit, die Gewinner stehen fest: Tim Lauterbach von der Alexander-von-Humboldt-Realschule Bayreuth belegt den ersten, Paul Thursten von der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth den zweiten und Melina Bayer von der Realschule Pegnitz den dritten Platz des Leseentscheids Oberfranken Mitte.
"Respekt, da gehört wirklich Mut dazu, sich vorne hinzustellen und vor Publikum etwas vorzulesen", meinte Ebermannstadts Erste Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), die als Jurorin tätig war. Zwölf Schüler der fünften Klasse aus sechs oberfränkischen Realschulen lasen drei Minuten lang aus einem von ihnen gewählten Buch vor. Danach mussten sie einen unbekannten Text lesen. Die Schüler kamen aus den Realschulen in Kulmbach, Gefrees, Bayreuth, Pegnitz und Ebermannstadt.
"Die drei Gewinner nehmen dann am Leseentscheid Oberfranken teil", erzählte Bettina Neumann-Bodem. Sie ist Lehrerin für Deutsch und Geschichte an der Realschule in Ebermannstadt. Der Gewinner im nächsten Entscheid erhält auch einen gläsernen Pokal, der für ein Jahr an seiner Schule bleibt. "Zweimal war der Pokal schon bei uns an der Schule", berichtete die Lehrerin, die auch die Veranstaltung organisiert hatte und durch das Programm führte.
Schwere Entscheidungen
Sie hatte auch die Juroren ausgesucht. Neben Christiane Meyer mussten Ulrich Raab, Vorsitzender des Jungen Theaters Forchheim, Joannis Platis, Bildungsreferent am Jugendhaus Burg Feuerstein und Nathascha Monath von der Bibliothek in Ebermannstadt, schwere Entscheidungen treffen. "Das war wirklich schwierig, denn alle haben es gut gemacht. Es wäre schön, wenn es mehr Gewinner geben könnte", meinte die Bürgermeisterin.
Zwei Kinder von jeder Schule waren mit Eltern und Lehrern nach Ebermannstadt gekommen. "Erst habe ich vor der Klasse vorgelesen, dann für den Schulentscheid vor einer Zuschauerklasse. Und jetzt hier", erzählte die elfjährige Marie Schuberth aus Kulmbach. Sie war am Anfang etwas aufgeregt, "aber wenn man vorne liest, sieht man die Zuschauer nicht mehr." Mama Carmen Schuberth verriet, dass Marie vorher viele Flaschen Eistee zur Beruhigung getrunken hatte.
Tim Lauterbach war mit Papa Günter angereist. Eigentlich liest der zehnjährige Tim gerne für sich alleine. "Lesen macht Spaß. Ich habe mitgemacht, weil ich wusste, dass ich gut lesen kann", meinte der Schüler. Günther Lauterbach verriet, dass Tim zuhause gar nicht geübt hatte. Für beide war es spannend, bei dem Leseentscheid dabei zu sein.
Romanda Kurzawa, die Mutter von Paul Thursten, fieberte beim Entschied richtig mit, denn sie selbst hatte auch einmal an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Paul hatte sich für die Geschichte von Winston, dem Kater, entschieden, weil er die witzig fand. "Er liest daheim sehr viel, aber ich wusste nicht, dass er so gut vorlesen kann", meinte Romanda Kurzawa.