Fränkische Stadtchefs wollen sich europaweit Gehör verschaffen. Die Arbeitsgemeischaft Fränkischer Oberbürgermeister fordert bei ihrer Tagung in Forchheim, dass die Güterzüge in ganz Europa leiser werden.
Präsenz zeigten die Oberbürgermeister/innen aus Franken bei ihrer Tagung in Forchheim. 18 der 23 Amtsinhaber diskutierten in der Forchheimer Kaiserpfalz über die Herausforderungen angesichts des demografischen Wandels, über das Fahrradfahren und die Ansiedlung amerikanischer und japanischer Firmen in Franken.
Mit einer Resolution zum Güterverkehr auf dem fränkischen Schienennetz wollen sich die fränkischen Stadtchefs europaweit Gehör verschaffen. "Wir wollen keine Rumpelkisten", betont der Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU). Deshalb müssten Güterzüge auch mit den leiseren Keramik-Verbund-Bremsen ausgestattet werden. Dann wären die bis zu neun Meter hohen Schallschutz-Mauern, die in Bamberg oder Erlangen errichtet werden sollen und in der Domstadt sogar den Titel Unesco-Kulturerbe gefährdeten, überflüssig. "Gegenüber den Planungen der Bahn, war die Berliner Mauer eine Spielzeug-Mauer", findet Balleis, der in Sachen Lärmschutz bei der Bahn auf Verkehrsminister Peter Ramsauer setzt. Dessen Konzept setze auf lärmabhängige Trassenpreise. Dies, so hofft der Erlanger Stadtchef, könnte dazu führen, dass die Güterzüge in ganz Europa schon bald deutlich leiser werden.
Vermittlungsagentur in Nürnberg
Als Erfolg für Franken wertete Balleis, dass die Ansiedlungsagentur des Freistaates, die "Invest in Bavaria", eine Zweigstelle in Nürnberg eröffnet. Bislang hätten die Mitarbeiter dieser Einrichtung bei einer Anfrage aus dem Ausland lediglich im Münchner Umland nach Gewerbeflächen Ausschau gehalten. Nun habe auch Franken die Chance, dass sich ein Gewerbebetrieb aus dem fernen Osten ansiedelt.
Angesichts des Strukturwandels - bis zum Jahr 2023 verliert der Landkreis Wunsiedel beispielsweise 23 Prozent seiner Bevölkerung - sei dies lebensnotwendig. Deshalb müsse der Freistaat durch gezielte Investition in Bildung und Forschung einer Flucht aus der Region entgegenwirken. Beim nächsten Treffen wollen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fränkischer OBs Finanzminister Markus Söder (CSU) mit ihren Forderungen konfrontieren. Die Oberhäupter der fränkischen Kommunen denken dabei daran, dass auch in Franken an Zukunftsthemen geforscht wird.
Langer Wunschzettel
Gut wäre, wenn Franken eine Zweigstelle der Helmholtz-Gemeinschaft bekommen würde, in der sich 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren zusammengeschlossen haben. So wünscht sich Balleis, dass die Gesellschaft mit einem Jahresetat von rund 3,4 Milliarden Euro die Forschungen auf dem Gebiet der regenerativen Energien und der Wasserstofftechnologie vorantreibt. Durch eine Zweigstelle der Leibnitz-Gesellschaft könnte die Medizintechnik in Franken weiter ausgebaut werden.
Apropos Medizin: Angesichts der steigenden Zahl von Leukämie-Fällen unterstützen die Stadtchefs Forschungen, wonach Stammzellen in Stickstoff eingefroren und im Bedarfsfall sofort verfügbar gemacht werden können. Und beim Kampf um den Titel fahrradfreundliche Stadt wollen die Oberbürgermeister mit gutem Beispiel voran gehen. "Was gibt es besseres als ein gutes Beispiel?", fragt Balleis.
sehr geehrter herr balleis,
wenn sie den bock zum gärtner machen wollen, nur zu! seit wann macht der ramsauer was vernünftiges? die trassenpreise sind dummheit, weil sie niemanden motivieren, leise wägen einzusetzen - die deutsche bahn am wenigsten! viel zu niedrige strafen.
und wenn sie schon so schlau reden, dann klären sie mal auf was sie eigentlich für bremsen meinen. davon hat die welt noch nie gehört.
die leisere k-sohle gibt es schon so lange und was ist? die bahn ändert trotzdem nix, weil sie ihr (oder unser) geld lieber in bergbau-minen in australien investiert!
also hört endlich auf, der bahn den hintern zu putzen und haut endlich die (richtigen) bremsen rein! ganz besonders für den ramschbauern und seinem spezi grube von der bahn.