Theoretisch könnten die alten EBS- Nummernschilder seit Dienstag wieder an Kraftfahrzeuge angeschraubt werden. Aber noch fehlt das Ja der Politik im Landkreis Forchheim.
194 Reservierungen liegen Andreas Kraus mittlerweile vor. Aber dem Chef der KFZ-Zulassungsstelle sind die Hände gebunden, noch kann er die reservierten EBS-Kennzeichen nicht rausgeben. Zwar hat die Staatsregierung am Montag zugestimmt - die seit 1972 nicht mehr vergebenen Autoschilder für Kleinstädte dürfen wieder verwendet werden. So würde "die lokale Identität und der Tourismus gestärkt", meint Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP). Doch obwohl der Weg geebnet scheint, gibt es einen Stolperstein: Das örtliche Landratsamt muss zustimmen. Die Behörde wiederum kann nicht zustimmen, solange ein bestimmtes Schreiben des Bundes fehlt: Wie Kathrin Schürr (Pressesprecherin des Landkreises Forchheim) am Dienstag sagte: "Es ist noch nicht geklärt, ob die Zustimmung des Landrats ausreicht, oder ob der Kreistag der Wiedereinführung des Kennzeichens zustimmen muss."
Entscheidet nur der Landrat?
Vermutlich würden die politischen Gremien eingebunden, aber genau dies sei vom Bund noch nicht festgeschrieben. Sollte die Entscheidung aber alleine bei Landrat Reinhardt Glauber (FW) liegen - wie würde er entscheiden? Dazu wollte sich Glauber noch nicht äußern. Andere Landräte hatten sich schon im Vorfeld kritisch geäußert. Etwa Jakob Kreidl (CSU), Landrat im Landkreis Miesbach und zugleich Landkreis-Präsident. "Die Wiedereinführung von Alt-Kennzeichen bedeutet ein Zurück in die Vergangenheit und ist nicht hilfreich", meint Jakob Kreidl.
Ein Herzensanliegen
Der Städtetag hatte missgestimmt auf solche Kritik reagiert. "Für einzelne Städte, die früher eine eigene Buchstabenkombination hatten, ist die Wiedereinführung ein Herzensanliegen", sagt Bernhard Buckenhofer, der Geschäftsführer des Städtetages. Es sei bedauerlich, dass es "nicht den Städten selbst überlassen ist, sondern dass die jeweiligen Landkreise befinden, ob ein Wunschkennzeichen möglich ist." Auch Kathrin Schürr sagt, dass es sinnfälliger wäre, wenn es das Veto-Recht des Landkreises nicht gäbe - und jede Stadt für sich entscheiden könnte. Denn nun könnten - vorausgesetzt der Landrat oder der Kreistag stimmt zu - zwar sämtliche Landkreis-Bewohner ein Ebermannstadter Kennzeichen beantragen. Doch die Bürger aus Gößweinstein oder Obertrubach, die früher ein Pegnitzer Kennzeichen hatten, werden nie mehr mit den ehemaligen Buchstabenkombinationen auf den Nummernschildern ihrer Autos herumfahren. Denn: Mit der Abwicklung des Pegnitzer Kennzeichens war bei der Gebietsreform 1972 der Landkreis Bayreuth betraut. Folge: Nur Bewohner des Landkreises Bayreuth dürfen ein Pegnitzer Kennzeichen beantragen. Entsprechendes gilt für Heiligenstadt, das jetzt zum Landkreis Bamberg gehört; oder für Waischenfeld, das dem Landkreis Bayreuth zugeschlagen wurde.
Diese "örtlichen" Kennzeichen gab es doch vor 1972 schon mal. Damals hat man gegen Widerstände der Bevölkerung eingeführt, dass die Kennzeichen auslaufend sind. Auch in den neuen Bundesländern hat man kleine Zulassungbereiche durch eine Gebietsreform in größere aufgehen lassen. Nun, da sie fast überall ausgelaufen sind, führt man sie mit der Begründung wieder ein, dass "die lokale Identität und der Tourismus gestärkt" werden sollen. Vor 40 Jahren hat man auch mit der Identität, der Indentität der neu gebildeten Kreise, argumentiert. Rein - raus? Hin oder her? Bleibt also nur das Tourismus-Argument. Es ist schon erschreckend welchen Einfluss die Wirtschaftslobbyisten auf die Politik haben. Auf die Unterstützung der Medien kann sich die Wirtschaftslobby natürlich verlassen. Kleinstaaterei, die hätte man im 19. Jahrhundert endlich überwunden, dachte ich. Da passt auch gut dazu, dass nun jedes Bundesland wieder eine eigene Polizeiuniform hat. Wie war das eigentlich noch mal mit dem Turmbau zu Babel?
Berichtigung des Kommentars von “AntiGravEinheit“
Die Einbeziehung der neuen Ortsbezeichnungen in das vorhandene Gefüge (Kennzeichenverzeichnis) verursachte Mehrkosten. Ihre Argumentation, Buchstaben-Ziffern-Kombination kann im Grunde doch sein wie sie will, entspricht nicht Tatsächlichkeit. Die aktuelle Struktur musste modifiziert werden, wofür Unkosten anfielen. Diese zusätzlichen Gebühren trägt alleine der Steuerzahler.
Der geringfügige Mehrpreis gegenüber den konventionellen Autoschild von 20,00 € für den die Bezieher aufkommen müssen, steht in keinen Verhältnis zu den faktischen Mehrkosten die durch dieses Vorhaben verursacht wurden und weiterhin entstehen.
Wer sie haben will soll sie bekommen. Die dadurch anfallenden Mehrkosten, wie z. B. die Registrierung in Flensburg, Aktualisierung der Computerprogramme für die Verwaltung und noch vieles mehr, dass alles haben die Nostalgiker, nicht der allg. Steuerzahler, zu finanzieren!!!
Da wird doch schon wieder von der CSU gemauschelt. Habe gerade vor mir einen PKW fahren sehen der war schon wieder mit
Diese "örtlichen" Kennzeichen gab es doch vor 1972 schon mal. Damals hat man gegen Widerstände der Bevölkerung eingeführt, dass die Kennzeichen auslaufend sind. Auch in den neuen Bundesländern hat man kleine Zulassungbereiche durch eine Gebietsreform in größere aufgehen lassen. Nun, da sie fast überall ausgelaufen sind, führt man sie mit der Begründung wieder ein, dass "die lokale Identität und der Tourismus gestärkt" werden sollen. Vor 40 Jahren hat man auch mit der Identität, der Indentität der neu gebildeten Kreise, argumentiert. Rein - raus? Hin oder her? Bleibt also nur das Tourismus-Argument. Es ist schon erschreckend welchen Einfluss die Wirtschaftslobbyisten auf die Politik haben. Auf die Unterstützung der Medien kann sich die Wirtschaftslobby natürlich verlassen. Kleinstaaterei, die hätte man im 19. Jahrhundert endlich überwunden, dachte ich. Da passt auch gut dazu, dass nun jedes Bundesland wieder eine eigene Polizeiuniform hat. Wie war das eigentlich noch mal mit dem Turmbau zu Babel?
Berichtigung des Kommentars von “AntiGravEinheit“
Die Einbeziehung der neuen Ortsbezeichnungen in das vorhandene Gefüge (Kennzeichenverzeichnis) verursachte Mehrkosten. Ihre Argumentation, Buchstaben-Ziffern-Kombination kann im Grunde doch sein wie sie will, entspricht nicht Tatsächlichkeit. Die aktuelle Struktur musste modifiziert werden, wofür Unkosten anfielen. Diese zusätzlichen Gebühren trägt alleine der Steuerzahler.
Der geringfügige Mehrpreis gegenüber den konventionellen Autoschild von 20,00 € für den die Bezieher aufkommen müssen, steht in keinen Verhältnis zu den faktischen Mehrkosten die durch dieses Vorhaben verursacht wurden und weiterhin entstehen.
Wer sie haben will soll sie bekommen. Die dadurch anfallenden Mehrkosten, wie z. B. die Registrierung in Flensburg, Aktualisierung der Computerprogramme für die Verwaltung und noch vieles mehr, dass alles haben die Nostalgiker, nicht der allg. Steuerzahler, zu finanzieren!!!
Da wird doch schon wieder von der CSU gemauschelt. Habe gerade vor mir einen PKW fahren sehen der war schon wieder mit
"HH"
für Hahuf (Haidhof) unterwegs.