Neues Anzeigeverhalten der Annafest-Gäste

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Im Gedränge kommt es immer wieder zu Übergriffen. Foto: JH/Archiv
Im Gedränge kommt es immer wieder zu Übergriffen. Foto: JH/Archiv

Das Annafest 2016 war aus Sicht der Polizei Forchheim eines der ungewöhnlichsten. Das hat mit einem Amoklauf und einem Anschlag zu tun.

Wie Polizeichef Jürgen Knauer bei seinem Sicherheitsbericht im Hauptausschuss anmerkte, war es "gefühlt ein recht ruhiges Annafest". Das Problem: In Bayern ereignete sich zeitgleich Dramatisches: Ein Amoklauf in München und der IS-Anschlag in Ansbach.

Unter diesen "Vorzeichen" musste die Polizei umorganisieren. So wurden "Kräfte nach München abgezogen", berichtete Jürgen Knauer. "Deshalb waren wir aber nicht schlechter aufgestellt." Denn die Forchheimer seien zum Ausgleich von Polizisten aus ganz Oberfranken unterstützt worden.

Während der Festtage verzeichnete die Polizei Forchheim auf dem Annafestgelände 122 Einsätze. Erfreulich aus Sicht des Polizeichefs: Nur zwei Mal musste "unmittelbarer Zwang" angewendet werden.
Das heißt, die Betroffenen waren nicht zur Vernunft zu bringen und mussten von der Polizei mitgenommen werden.


Vier sexuelle Belästigungen

Obwohl jede Form des Alkoholmissbrauches eine zuviel sei, wie Jürgen Knauer betont, liege die Zahl des Alkoholmissbrauches bei Jugendlichen (17 Fälle) deutlich unter den Befürchtungen. Wegen gefährlicher Körperverletzungen musste die Polizei in sieben Fällen zur Hilfe eilen. Außerdem kam es zu vier sexuellen Belästigungen.

Bei diesem Thema sei die Sensibilität sehr hoch - "und das ist gut so", betonte Knauer. Das Anzeigeverhalten habe sich verändert. Was früher vielleicht noch als aufdringliche Umarmung durchgegangen wäre, das werde nun angezeigt.