Neuer Kindergarten in Dormitz nun beim Bauhof?

2 Min
Der Bauhof (r.) und das angrenzende Gelände hinter dem Rathaus, das nach Vorschlag des Planungsbüros geeigneter wäre für den neuen Kindergarten als der Ortsrand. Foto: Karl Heinz Wirth
Der Bauhof (r.) und das angrenzende Gelände hinter dem Rathaus, das  nach  Vorschlag des Planungsbüros geeigneter wäre für den neuen Kindergarten als der Ortsrand. Foto: Karl Heinz Wirth

Die Gemeinderatssitzung in Dormitz war geprägt vom Hochwasserschutzkonzept und einem alternativen Standort für den neuen Kindergarten.

Mit einer Gedenkminute für den verstorbenen Gemeinderat und früheren Zweiten Bürgermeister Bruno Schmitt (ÜWB) eröffnete Bürgermeister Holger Bezold (FW) die erste Gemeinderatssitzung von Dormitz im neuen Jahr.

Pläne, den neuen Kindergarten am Ortsrand im Süden an der Sebalder Straße anzusiedeln, waren von Bürgern in der Bürgerversammlung nicht gutgeheißen worden. Man sollte diesen Standort aufgeben und alternativ einen anderen Standort wählen. Allerdings, so erklärte Bezold im Gemeinderat, seien die Möglichkeiten eines anderen Standortes sehr beschränkt, da es schlichtweg keine gebe.

Nun wurde im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung (Isek) ein Standort im Umfeld des Rathauses ins Gespräch gebracht. Der Standort liegt in der Ortsmitte und ist von allen Seiten gut erreichbar, erklärte Bezold. So schlägt das Planungsbüro "Plan und Werk" vor, das Umfeld am Rathaus zu überprüfen, also den Bereich Bauhof, Parkplatz und angrenzende Freiflächen im hochwasserfreien Bereich.

Durch die Verlegung des Standortes in die Nähe des Rathauses würde man die Ortsmitte aufwerten, äußerten einige Räte. Auch der Bauhof ist dort nicht mehr erweiterungsfähig und benötige mehr Lagermöglichkeiten. Den Standort halten einige Räte für nicht vorteilhaft, da für die Kinder Freiflächen fehlen und Erweiterungsmöglichkeiten kaum bestehen würden. Sinnvoller wäre es, dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen und einen Seniorenstützpunkt in der Nähe des Rathauses zu integrieren, wurde vorgeschlagen.

Nach ausführlicher Diskussion fassten die Gemeinderäte mit 10:4 Stimmen den Beschluss, Bürgermeister und Verwaltung zu beauftragen, mit dem Planungsbüro für den Bau der neuen Kita einen alternativen Standort und ein tragfähiges Konzept zu ermitteln. Weiter wurde noch für die Mehrzweckhalle Dormitz eine neue Benutzungs- und Gebührenordnung beschlossen.


Hochwasserschutz

Langanhaltende Regengüsse, Überschwemmungen und Starkregen treten immer häufiger auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob man in Bachnähe wohnt oder weit weg davon. Mit Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser stehe man auf der sicheren Seite, meinte Bezold. In einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinden Hetzles, Dormitz und Neunkirchen am Brand war den Räten durch das Büro Josef Wolf die Planungen des Hochwasserschutzkonzeptes vorgestellt worden, berichtete Bürgermeister Bezold.

Das Planungsbüro hatte hierzu eine physikalische Grundlagenermittlung qualitativ und quantitativ erstellt. Das Wasserwirtschaftsamt Kronach sieht die Qualität des vorgestellten Konzeptes als gut an, da die Arbeiten nach entsprechenden Vorgaben ermittelt wurden. Bezold erinnerte daran, dass auch ein Abriss der historischen Nepomuk-Brücke, um den Wasserdurchlass zu erweitern, und ein Neubau der Brücke geplant war. Dem konnte das Gremium allerdings nicht zustimmen. Dass man daraufhin behauptet habe, Dormitz wolle nichts für den Hochwasserschutz tun, sei nicht richtig, betonte Bezold.


Geringfügige Verbesserung

Vielmehr sollten auch andere Alternativen in Betracht kommen. "Jede Maßnahme gegen Hochwasser ist eine Verbesserung", meinte Bezold. So wird sich durch die geplante Baumaßnahme der Brücke über den Brandbach (Führbrücke) am nördlichen Ortseingang von Dormitz die Situation westlich der Staatsstraße 2240 geringfügig verbessern, da die Breite der Brücke mit 4,35 Metern im Vergleich zum Bestand unverändert bleibt. Lediglich die Höhe der Brücke vergrößert sich auf 2,04 bis 2,31 Meter. Bauträger ist das Staatliche Bauamt Bamberg und nicht die Gemeinde Dormitz.

Zudem entstünden durch den Brückenneubau keine Nachteile für das Hochwasserschutzkonzept, vermerkte Bezold. Denn die hydraulische Leistungsfähigkeit des Brandbachs durch Dormitz könne nur auf zwölf Kubimeter pro Sekunde erhöht werden. Im Hochwasserfall ergeben sich dadurch keine Nachteile für die Anlieger.


Abfluss an der Nepomuk-Brücke

Um den Wasserabfluss an der Nepomuk-Brücke zu erhöhen, sollte die Möglichkeit von Bypässen geprüft werden, wurde von einigen Räten in der Diskussion vorgeschlagen. Das Planungsbüro sollte sagen, welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind.

"Auf die Gemeinden Neunkirchen, Hetzles und Dormitz kommen große Aufgaben und Maßnahmen zur Verwirklichung des Hochwasserschutzes zu", kündigte Bürgermeister Bezold an, "und alle Beteiligten müssen sich verpflichtend äußern, ob sie bei der Umsetzung zum Schutz der Bürger mitmachen."

Die Kosten für diese Maßnahmen liegen bei circa 13 Millionen Euro. Die Gemeinderäte fassten den einstimmigen Beschluss, die Grundlagenermittlung des Planungsbüros zu akzeptieren. Weiter wurde einstimmig beschlossen, das Hochwasserschutzkonzept in kommunaler Zusammenarbeit weiterzuverfolgen. "Wir setzen damit ein Zeichen, dass die Gemeinde Dormitz die Zusammenarbeit als sinnvoll erachtet", erklärte Holger Bezold.