Monika Hohlmeier besucht Hallerndorfer Brauer

2 Min
Der Hallerndorfer Georg Rittmayer berichtet Monika Hohlmeier aus seinem Alltag als Brauer. Fotos: Erlwein
Der Hallerndorfer Georg Rittmayer berichtet Monika Hohlmeier aus seinem Alltag als Brauer. Fotos: Erlwein
Monika Hohlmeier (5.v.r) hörte aufmerksam zu.
Monika Hohlmeier (5.v.r) hörte aufmerksam zu.
 

Der Hallerndorfer Brauer Georg Rittmayer nutzt den Besuch von Monika Hohlmeier, um über Hindernisse und politische Fehlentwicklungen zu klagen. Die EU-Parlamentarierin verspricht, die Beschwerden weiterzuleiten.

Hohlmeier besucht Rittmayer. Die CSU- Europaabgeordnete des Bezirksverbands Oberfranken war zu Gast bei der Brauerei Rittmayer in Hallerndorf. Sie informierte sich über das Energiekonzept der mittelständischen Brauerei im Aischgrund, die durch ein ausgeklügeltes Energiekonzept völlig CO2 -neutral ihre Biere herstellt.

Brauereibesitzer Georg Rittmayer führte die Europaparlamentarierin durch das Herzstück der Braustätte, wo mittlerweile 15 verschiedene Biersorten hergestellt werden. "Unsere Stammsorten sind das helle Landbier, das Keller- und Weizenbier, das ist das Hauptgeschäft. Doch der Trend geht auch hin zu neuen Sorten, für die Bierliebhaber brauen wir auch ganz exquisite Biere wie das Jahrgangsbier", erklärte der Brauereichef.

Zur Begrüßung richtete Rittmayer seinen Dank - auch im Namen des Verbands der Privaten Brauereien, dessen Bayerischer Vizepräsident er ist - an die Abgeordnete für deren Einsatz zum Schutz der öffentlichen Wasserversorgung im EU-Parlament.

Kampf um das Wasser

Dort konnten die Parlamentarier eine Privatisierung des Wassermarkts verhindern. "Wasser ist ein nicht handelbares Gut, es gehört zur Daseinsvorsorge. Das haben wir klargestellt", bekräftigte Hohlmeier noch einmal ihren Einsatz zum Erhalt der regionalen Trinkwasserversorgung.

"Die gleichmäßige Qualität und Preisstabilität sind für uns kleinen Brauer überlebenswichtig", erklärte dazu Rittmayer. Eine große Belastung sieht er dagegen in der Neuregelung der Mengenstaffelung bei der Steuer. "Früher zahlte man als kleine Brauerei mit weniger Ausstoß weniger. Je größer der Braue-reiausstoß war, umso mehr. Es wurde alles gleichgeschaltet, jetzt zahlen auch die kleinen Betriebe höhere Steuersätze", klagte Rittmayer. Monika Hohlmeier hörte sich die Sorgen des Braumeisters mit offenen Ohren an.

Die gebürtige Münchnerin hat ihrerseits ebenfalls einen besonderen Bezug zu Brauereien: Ihre Großeltern mütterlicherseits hatten mit dem "Kaiserbräu" auch eine Brauerei betrieben. Das hatte Stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender Torsten Gunselmann herausgefunden. Er freute sich darüber, mit Hohlmeier eine "hochrangige Politikerin" im Aischgrund begrüßen zu können.

Hohlmeier nahm sich viel Zeit bei der Brauereiführung. Sie wollte auch Details wissen und staunte, wie effizient die Wärmespeicherung und Rückführung der Energie in den Brauprozess funktioniert. Auch bei einer anderen Problematik - dem Pfandsystem - hörte Hohlmeier genau hin. Die Brauerei Rittmayer hatte im vergangenen Jahr rund 70.000 Euro an Pfandverlust.

Das kommt laut Rittmayer dadurch zustande, dass in den Pfandkästen aus den Märkten nicht mehr alle Flaschen drin oder auch beschädigt sind. "Wir zahlen Pfand nach Kästen und nicht nach Flaschen zurück", erklärte dazu Rittmayer. Bei Bügelverschlussflaschen liegt der Anschaffungspreis seinen Angaben zufolge bei 30 Cent pro Flasche.

Ist das reiner "Irrsinn"?

Den gesetzlich geregelten Pfandsatz von 4,50 Euro für den Kasten mit Bügelverschlussflaschen hält der Brauer für "Irrsinn".

Denn schon ein leerer Kasten ohne Flaschen koste bei der Anschaffung 3,50 Euro: "Wir zahlen dabei immer drauf." Zwar sei dies keine Angelegenheit der EU, sondern Sache des Bundes. Dennoch versprach Hohlmeier, Rittmayers Beschwerde an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. "Das war mir so gar nicht bewusst", wunderte sie sich über Rittmayers Hinweise.

Aber Rittmayer wäre als Unternehmer wohl nicht so weit gekommen, wenn er nur lamentieren würde. Gerade läuft bei ihm auf dem Brauereigelände ein Forschungsprojekt, bei dem verschiedene Firmen beteiligt sind.
Mit Transponder werden dabei die zurückgegebenen Kästen ausgelesen, denn von Hand würde es zu viel Zeit in Anspruch nehmen.