Der Sozialladen in Forchheim will Menschen mit geringem Einkommen unter die Arme greifen. Das Angebot wird tausendfach genutzt.
Über 1400 Personen haben 2018 im Ökumenischen Sozialladen Forchheim eingekauft. Exakt 1427 Personen, darunter 511 Kinder, haben im vergangenen Jahr vom Angebot profitiert. Diese Zahlen präsentierte Werner Lorenz, Leiter des Sozialladens, den Mitgliedern des Kuratoriums, der Steuergruppe, bestehend aus 18 katholischen und evangelischen Trägerorganisationen. Knapp 30 Lebensmittelläden in der Region geben wöchentlich etwa zehn Tonnen an Lebensmitteln, die noch zum Verzehr geeignet sind, an den Sozialladen ab. Dort können die Kunden dann die Lebensmittel für einen symbolischen Preis einkaufen. Beträgt der Einkauf im Ökumenischen Sozialladen zum Beispiel fünf Euro, würde man in regulären Supermärkten dafür 40 Euro bezahlen. Die eingesparte Summe - im Beispiel 35 Euro - greift den einkommensschwachen Personen unter die Arme und hilft ihnen, über die Runden zu kommen.
Nicht nur Lebensmittel
Aber nicht nur Lebensmittel wurden gespendet, sondern auch viel Zeit wird aufgewendet. So waren laut Pressemitteilung der Caritas 42 Ehrenamtliche - 21 Frauen und 21 Männer - mit sehr viel Herz im Einsatz, um den Betrieb des Ladens zu gewährleisten. Dazu halfen sechs weitere Personen, welche gemeinnützige Beschäftigungen aufgrund richterlicher Auflagen zu erbringen hatten. Ebenfalls waren sechs Jugendliche im Rahmen ihrer Firm- und Konfirmandenunterrichte tätig.
Einstieg in Beschäftigung
Dass der Laden auch ein Einstieg in Beschäftigung sein könne, werde deutlich an den fünf 1,50-Euro-Jobbern. Für 2019 werden darüber hinaus zwei langzeitarbeitslose Menschen eine Beschäftigung im Ökumenischen Sozialladen finden. Vier Teilzeitkräfte mit geringem Stundenumfang sichern den Tagesbetrieb ab.
Unter den 1427 genannten Personen befanden sich 275 Asylsuchende, darunter 96 Kinder. Zwar brauche in Deutschland niemand zu hungern, doch wer finanzielle Not durchstehen müsse, benötige vielfältige Hilfen, um mit den knappen finanziellen Mitteln eine annähernd vollständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu erreichen.
Spezielle Einkaufskarte
Im Sozialladen können Personen mit einer speziellen Einkaufskarte einkaufen. Die Karte ist erhältlich, wenn das Einkommen niedrig ist beziehungsweise Anspruch auf finanzielle Unterstützung besteht, zum Beispiel bei Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder geringer Rente. Erhältlich ist die Einkaufskarte für die Einwohner des Landkreises Forchheim beim Caritasverband in der Birkenfelderstraße in Forchheim sowie im Hilfe- und Beratungszentrum der Diakonie in der Paul-Keller-Straße in Forchheim. Die Ausgabe der Einkaufskarten erfolgt nur nach vorhergehender Einkommensprüfung.
Finanzen
Der Finanzbericht für das Jahr 2018 wurde vom Caritas-Geschäftsführer Peter Ehmann vorgestellt. Trotz Verkaufserlösen in Höhe von 77.000 Euro, Zuschüssen der kirchlichen Trägerorganisationen und des Landkreises Forchheim ist ein Deckungsfehlbetrag von knapp 12.000 Euro zu verzeichnen. Erhebliche Kostenpunkte 2018 waren unter anderem sehr hohe Stromkosten in Höhe von knapp 7000 Euro, vor allem für die beiden Kühlgeräte. Die laufenden Kfz-Kosten betrugen ebenfalls circa 8000 Euro.
Andere Öffnungszeiten
Damit der Ökumenische Sozialladen 2019 eine Kostendeckung in seinem Betrieb erreicht, werden ab Mitte des Jahres die Öffnungszeiten verändert. Insbesondere wird anstelle des Dienstags dann der Samstag als Einkaufstag angeboten. Für die Einkaufsberechtigung mit der Einkaufskarte soll auch im laufenden Jahr mit einer einmaligen Gebühr von fünf Euro ein Beitrag zur Konsolidierung des Ladens geleistet werden.