Matthias Hösch macht aus seinen Fotos neue Ansichtskarten von Forchheim

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Matthias Hösch präsentiert seine Karten. Foto: Barbara Herbst
Matthias Hösch präsentiert seine Karten. Foto: Barbara Herbst
Vier der sieben Karten von Hösch in der Nahaufnahme Foto: Barbara Herbst
Vier der sieben Karten von Hösch in der Nahaufnahme Foto: Barbara Herbst
 

Matthias Hösch ist Hobby-Fotograf. Die Postkarten, die es von Forchheim gibt, findet er verstaubt und hat neue Karten gemacht.

Es war kurz vor Weihnachten, als Matthias Hösch durch Forchheim lief. Auf der Suche nach Weihnachtskarten blieb er an einem Postkarten-Stand hängen. "Da sind mir die Ansichtskarten von Forchheim aufgefallen", erzählt der 38-Jährige, "und ich fand sie irgendwie ,oldschool'."

Dabei liebt Matthias Hösch sein Forchheim, zieht gerne mit der Spiegelreflexkamera los und fotografiert verschiedene Ecken der Stadt. "Da sind natürlich die bekannten Ansichten der Stadt auch dabei", sagt er. Aber er lichtet eben auch unbekanntere Ecken ab.

Viele der Orte, die jetzt auf seinen Postkarten zu sehen sind, sind für die Forchheimer alltäglich. "Zum Beispiel diese Brücke", sagt er und zeigt auf eine seiner Karten, "da laufen wir ja häufig drüber, aber oft nehmen wir sie gar nicht wahr."


Alte Ecken neu entdeckt

Auf Streifzug mit seiner Kamera entdeckt Hösch so viele Plätze ganz neu, obwohl er sie schon lange kennt. In seinem digitalen Archiv finden sich deshalb an diesem Tag im Dezember 2016 schon einige Bilder mit Stadtansichten - Standard-Aufnahmen genauso wie besondere Ecken. Da reift die Idee in seinem Kopf, selbst Postkarten mit Forchheimer Motiven machen zu lassen. "Ich habe dann mit Nico Cieslar von der Tourist-Info Kontakt aufgenommen", erzählt Hösch, "ich wusste ja nicht, wie das rechtlich ist. Ob jeder Postkarten drucken lassen kann."

Da die Bilder alle von Hösch selbst aufgenommen worden waren, gab es auch von der Tourist-Info keine Einwände. "Es hat sich dann schon ein bisschen gezogen, bis ich es voll in Angriff genommen habe", gesteht Hösch, "schließlich ist das Fotografieren nur mein Hobby."

Eigentlich geht der 38-Jährige einem technischen Beruf nach, pendelt dafür jeden Tag nach Erlangen. Fotografiert hat er aber schon immer gern. "Mit so einer kleinen Digital-Kamera habe ich eigentlich schon immer geknipst", erzählt er, "vor gut zwei Jahren habe ich mir dann aber eine Spiegelreflexkamera von Nikon gekauft." Dann habe er angefangen, die Bilder auch zu bearbeiten und seine Fotos im Sozialen Netzwerk Instagram zu teilen. "Die Reaktionen waren sehr gut. Ich habe immer mehr positive Rückmeldungen bekommen und gemerkt, dass meine Arbeit ankommt."

Schließlich habe er immer mehr gepostet, sein Hobby immer mehr intensiviert. Im vergangenen Jahr hat er dann "Forchheimshots" ins Leben gerufen. "Forchheimshots" ist ein Fotowettbewerb, in dem ein Jahr lang die besten Bilder unter einem gemeinsamen Hashtag (#forchheimshots) gesammelt werden. Davon wählt eine Jury, in der unter anderem Matthias Hösch und OB Uwe Kirschstein (SPD) sitzen, mehrere Bilder aus. Teilnahmeschluss ist heuer der 31. August. Die Siegerbilder werden ausgestellt. Auch damit war er ziemlich beschäftigt.


Postkarten vor Whatsapp

Die Postkarten sind mittlerweile im Verkauf. "Im März habe ich die Auswahl der Motive getroffen und sie in Forchheim auch drucken lassen." Zuerst waren es drei Karten-Motive, mittlerweile sind es sieben. Mit den neuen Karten, möchte Hösch die Leute dazu animieren, wieder Postkarten zu schreiben. "Viele Menschen schicken ja auch aus dem Urlaub nur noch Whatsapp-Nachrichten", sagt er. Eine Karte kostet einen Euro. "Damit kann man ja nichts falsch machen", findet er, "man kann die Karten auch als Forchheimer kaufen und einrahmen. Dann vielleicht die ohne Schriftzug, aber die anderen Aufnahmen kann man sich schon auch so an die Wand hängen."