Markus Hilfenhaus ist fleißig wie seine Bienen

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Markus Hilfenhaus und seine Frau Ingrid arbeiten viel mit Bienenwachs. Foto: Josef Hofbauer
Markus Hilfenhaus und seine Frau Ingrid arbeiten viel mit Bienenwachs. Foto: Josef Hofbauer

Die Honigwaffeln nach Omas Rezept sind an sich bereits ein Gedicht. Noch besser schmecken sie aber mit echtem Bienenhonig, wie ihn Imker Markus Hilfenhaus, Haus Nummer 11 in Wüstenstein, produziert.

Ursprünglich waren die Bienen für den gebürtigen Erlanger nur ein Hobby. Als sich die Vorstellung, Kunst für das Lehramt zu studieren, zerschlagen hatte, besann sich Hilfenhaus auf seine Ausbildung als Steinmetz und Bildhauer und zog 1991 mit seiner Frau Ingrid von Nürnberg in die Fränkische Schweiz, um sich hier selbständig zu machen.

"Die Bienen kamen erst später", erklärt Hilfenhaus. Ein Freund habe ihn mitgenommen und ein wenig in die Interna der Imkerei eingewiesen. "Da konnte ich mir viel abschauen", bekennt der Bienenfreund, mittlerweile Vorsitzender des Imkerei-Vereins Aufseß und Umgebung. "Nur aus Büchern und dem Internet lernen, das geht nicht."

Nur keine Panik bekommen

"Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen", findet Hilfenhaus.Wer mit den fleißigen Nektar-Sammlern umgeht, müsse auch erleben, wie es sich anfühlt, von ein paar Bienen gestochen zu werden. Und er dürfe keine Panik bekommen, wenn sich eine ganze Bienentraube mit hunderten von Tieren auf seinem Arm niederlässt.
"Da ist manchmal alles theoretische Wissen weg, das man sich angeeignet hat", erzählt der Nebenerwerbslandwirt - zu den Bienen haben sich auch ein paar Schafe gesellt - aus Erfahrung.

Bernd Hilfenhaus war so begeistert, dass selbst sein väterlicher "Ausbilder", der sein Hobby an den Nagel hängen wollte, weitergemacht hat. Der Funke sprang auch auf andere über. So wurde der Imkerverein Aufseß und Umgebung wieder ein Mitglieder starker Verein. Vornehmlich Leute zwischen 30 und 55 seien bei der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung bei der Imkerei hängen geblieben, freut sich Hilfenhaus, der privat bereits über 20 Bienenvölker betreut. "Das ist Sonder-Tierhaltung, die ich betreibe", erklärt der Imker, der auch bei der Berufsgenossenschaft angemeldet ist.

Ein Chef, der sich kümmert

Im Gegensatz zu Berufskollegen wertet er das Winterfutter seiner Bienen mit Honig auf. Ob sie ihm das danken durch gesteigerte Vitalität oder besonderen Fleiß ist für Hilfenhaus nicht wichtig. Er will sie nur "gut behandeln".
So wie den Honig: "Das ist ein lebendiges Lebensmittel, das reift", erklärt der Experte. Deshalb gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, wenn Enzyme und Fermente den Vorgang des Kandierens so weit vorangebracht haben, dass der Honig schön cremig ist. "Nur zwei Stunden später und ich kann ihn nicht mehr abfüllen", berichtet Hilfenhaus, der deshalb sogar nachts aufsteht, um nach dem Honig zu sehen, ihn durchzurühren. "Das ist eine Kunst wie beim Chokolatier", schwärmt der Bienenfreund.