Bei der Einweihung der Kita in Gräfenberg wurden Luftballons losgeschickt. Einer wurde bei Marienbad gefunden und soll nun auf Weltreise gehen.
Heimlich hatte jedes Kind gehofft, dass sein Luftballon weit fliegt und die daran befestigte Karte aus einem anderen Land zum Kindergarten
Gräfenberg zurückgeschickt wird. Wenige Minuten nach diesen Gedanken war am Tag der Kita-Einweihung in Gräfenberg der Himmel mit bunten Luftballons übersät. Für einige Kinder ist diese Hoffnung in Erfüllung gegangen.
Die Kita-Leiterin Michaela Raum erzählt von der Luftballonaktion. "Nur eine Karte kam nicht zurück", sagt Michaela Raum ganz und gar nicht bedauernd. Stattdessen hält sie einen Brief in der Hand, der an Lotty und Paula gerichtet ist. Katherine und Tom haben den Brief geschrieben, denn sie haben den Luftballon der beiden Schwestern bei einem Spaziergang in dem 140 Kilometer entfernten Rojau (tschechisch Rajov) bei Marienbad in der tschechischen Republik gefunden.
Ein Gruß und Wunsch
Lotty, Paula und die anderen Gewinner des Luftballonwettbewerbs hören zu und nicken, wenn sie sich auch unter den 140 Kilometern, die dieser Ballon bis nach Böhmen geflogen ist, nicht so viel vorstellen können. "Aber sie haben die Karte nicht zurückgeschickt, sondern die Karte an einem anderen Ballon befestigt, damit die Karte noch weiterfliegen kann. Vielleicht fliegt eure Karte einmal um die ganze Welt", erzählt Raum. Ein Gruß und der Wunsch, dass sich die Kinder über den Brief der beiden Finder freuen, standen außerdem in dem Brief noch geschrieben.
Mehr als 100 Kilometer
Die Kinder nicken, die Erwachsenen lachen. "Eine super Idee. Das sollte man eigentlich immer so machen", meinte ein Vater zustimmend. 122 Kilometer weit ist Joshuas Ballon geflogen. Bis nach Waldsassen legte Miras Ballon 120 Kilometer zurück. Milans Karte kam aus 144 Kilometern Entfernung in den Kindergarten zurück. Lisas Ballon flog nach Marienbad. Sogar eine Karte, die sich in einem Baum bei der benachbarten Grundschule in Gräfenberg verheddert hatte, wurde in den Kindergarten zurückgebracht.
Ein Kind hat jeden Tag gesehen, dass ein Ballon in den Ästen hängt. Ein paar Tage später wehte in Gräfenberg ein sturmartiger Wind, der den Ballon samt Karte auf den Boden wehte. Ein Finder hat die Karte dann zurückgebracht. Und genau das ist es, was die Kinder erhoffen: Dass ihre Karte zurückkommt.
Sonnenblume mit Gutschein
Nicht nur die ersten drei Gewinner, sondern jedes Kind, dessen Karte im Briefkasten der Kindertagesstätte eingeworfen wurde, erhielt einen Preis, egal, wie weit der Ballon geflogen ist. "Eine Sonnenblume, weil alle Luftballone hoch zur Sonne geflogen sind", sagt Michaela Raum, als sie die Preise verteilte. An der Sonnenblume hing noch ein Kuvert, in dem sich ein Gutschein für Spielwaren befand.
Nur eine Sonnenblume mit Kuvert konnte nicht vergeben werden. "Wir wissen nicht, welchem Kind die Karte gehört", sagte Raum. An der Einweihungsfeier waren auch andere Kinder da und haben Luftballons in die Welt geschickt. Das Kind, dem die Karte gehört, soll sich in der Gräfenberger Kita melden, damit es seinen Gewinn abholen kann.