Lebensretter-Set aus dem Internet

1 Min

Ärmel hoch gegen Blutkrebs lautet das Motto des Aktionstages der "Stiftung Aktion Knochenmarkspende". Anlaufstelle in Forchheim ist das Gesundheitsamt.

Ein kleiner Piks und ein paar Milliliter Blut oder ein Abstrich der Mundschleimhaut: "Das ist die einfachste Möglichkeit, Leben zu retten", erklärt Elke Friedrich stellvertretende Leiterin des Forchheimer Gesundheitsamtes, denn jedes Jahr erkranken in Deutschland 11.000 Menschen an Leukämie. Noch schlimmer: "Für jeden zehnten Patienten gibt es immer noch keinen passenden Spender", bedauert Manuela Ortmann von der Stiftung Aktion Knochenmarkspende (AKB) in München.

In Forchheim können sich Interessierte am Freitag, 25. Mai, im Gesundheitsamt am Streckerplatz eines von zehn Lebensretter-Sets abholen. "Es geht aber noch einfacher", findet Elke Friedrich. Wer helfen möchte, muss sich nur auf der Internetseite der Stiftung "Aktion Knochenmarkspende Bayern" registrieren lassen und erhält dann sein Lebensretter-Set per Post gratis zugestellt. Dieses Set beinhaltet einen Informationsflyer, zwei Mundschleimhauttupfer, ein Blutröhrchen, eine Kanüle für die Blutabnahme, eine Tüte mit Vlies, die Einverständniserklärung und ein Rücksende-Etikett mit Klebestreifen. Selbstverständlich ist die Rücksendung portofrei.

Bei dem bayernweiten Aktionstag unter dem Motto "Ärmel hoch" gegen Blutkrebs gehe es darum, möglichst viele Menschen anzusprechen, die sich bislang noch keine Gedanken über dieses Thema gemacht haben, erklärt Elke Friedrich. Doch die Krankheit könne jeden treffen. "Wir wollen an jedem 25. Mai die Menschen in Bayern motivieren, sich als Stammzellenspender und Blutspender für kranke Menschen zu engagieren und deren Heilung zu ermöglichen", erklärt Hans Knabe, Vorstand der Stiftung.

Apropos Blutspender: "Die müssen bei ihrem nächsten Termin nur ein Kreuzchen machen und werden dann automatisch in die Knochenmark-Spenderdatei aufgenommen. Falls sie die Bedingungen erfüllen. Als Ausschlusskriterien nennt Elke Friedrich vom Gesundheitsamt beispielsweise Atemwegserkrankungen, Herz-Rhythmus-Probleme, Nierenerkrankungen, Infektionen oder Immunerkrankungen. All diese Ausschlusskriterien sind im Flyer, der dem Rettungsset beiliegt, beschrieben. Auch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes klären am Aktionstag über diese K.O.-Kriterien auf.

"Das heißt aber nicht, dass dieser Personenkreis nicht helfen könnte", findet Elke Friedrich. Wer als Blut- oder Knochenmarkspender nicht an Frage komme oder bereits über 45 Jahre sei, könne durch eine Geldspende helfen. Immerhin kostet jede Typisierung 40 Euro, die weder von einer Krankenkasse, noch von politischer Seite übernommen werden. "Da ist jede Spende willkommen", sagt Friedrich. Damit die Besucher des Gesundheitsamtes auf die Aktion aufmerksam werden, haben die Mitarbeiter für Freitag eine kleine Ausstellung vorbereitet. Am Beispiel eines Mädchens soll die praktische Hilfe verdeutlicht werden. Außerdem gibt es ein großes Plakat und jede Menge Info-Material.
Insgesamt betreut die Stiftung AKB bislang knapp 310.000 Spender vornehmlich aus Bayern. Bislang, so Manuela Ortmann, wurden schon über 4.000 Stammzellspenden vermittelt. 75 Prozent der Patienten, die auf eine Stammzellenspende angewiesen seien, bekämen innerhalb der ersten drei Monate einen passenden Spender. Durch den Aktionstag soll diese Bilanz weiter verbessert werden.