Langensendelbacher Rat hat Problem mit Bauplänen

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Die Frankenstraße/Ecke Nürnberger Straße, wo man befürchtet, dass der zunehmende Verkehr die Anwohner belasten wird, allerdings ist die Gemeinde nur im Besitz der Straße bis zum 30er-Schild. K. H. Wirth
Die Frankenstraße/Ecke Nürnberger Straße, wo man befürchtet,  dass der zunehmende Verkehr die Anwohner belasten wird,  allerdings ist die Gemeinde nur im Besitz der Straße bis zum 30er-Schild.  K. H. Wirth

Die Gemeinde Langensendelbach ist gegen ein umfangreiches Bauvorhaben, wird es aber auf Dauer nicht verhindern können.

Über den Bauantrag für sechs Doppelhaushälften und drei Reihenhäuser sowie neun Garagen und neun Stellplätze hat es im Gemeinderat Langensendelbach eine intensive Diskussion gegeben.

Nach Auffassung des Landratsamts Forchheim sind die betreffenden Grundstücke dem Innenbereich zuzuordnen, da sie in einem bebauten Ortsteil der Gemeinde liegen. Die Zufahrt ist über ein Geh- und Fahrtrecht wie auch das Ver- und Entsorgungsleitungsrecht über eine Dienstbarkeit gesichert. Die Feuerwehr habe zu diesem Bauvorhaben hinsichtlich der Zufahrt Zustimmung signalisiert, erklärt Bürgermeister Oswald Siebenhaar.

Bei einer Grundstücksgröße von 3300 Quadratmetern passe das Bauvorhaben nicht in das Umfeld. Zudem, so das Gremium, werde durch diese Bauweise das Ortsbild erheblich beeinträchtigt, da es im ganzen Gemeindegebiet noch keinen Dreispänner gibt; er sei schon bei der Bauvoranfrage in der Dezembersitzung abgelehnt worden.

"Muss man eigentlich so dicht bauen?", fragten die Räte. Mit der Förderinitiative "Innen statt Außen" soll die Innenentwicklung gefördert werden, doch seien gerade bei diesem Bauvorhaben einige Parameter noch nicht geklärt, so das Gremium. Das Oberflächenwasser, das durch die intensive Bebauung anfalle, sollte auf den Baugrundstücken versickert werden. Der Kanal sei zwar für das Schmutzwasser ausreichend dimensioniert, jedoch für das anfallende Regenwasser nicht ausreichend.

Zu prüfen wäre hier, ob die Möglichkeit einer Versickerung über Rigolen besteht. Eine weitere Variante wäre, das Oberflächenwasser über einen Regenwasserkanal dem Bach zuzuführen.

Eine starke Belastung wird ebenfalls vom zunehmenden Verkehr zum und vom Baugebiet befürchtet, der über die Frankenstraße zur Nürnberger Straße abfließen würde. Knetzger (FW) favorisierte eine Einbahnstraße oder eine zweite Straße. Das würde voraussetzen, dass angrenzende Grundstückseigentümer daran mitwirken.

Jochen Düsel (CSU) machte den Vorschlag, eine Überplanung des Gebietes vorzunehmen. Das ist allerdings nicht möglich, da das Landratsamt Forchheim diesen Bereich als Innenbereich einordnet.

Zielführend wäre auch die Abtretung einer Teilfläche der Flurnr. 1084/1 an die Gemeinde wie beim angrenzenden Grundstück, meinte das Gremium. Auf Dauer werde man der Bauwerberin das Bauen nicht verweigern können. Das war allen klar.

Eigentumsfrage klären

Zu klären wäre auch, ob die Frankenstraße von der Nürnberger Straße kommend im Besitz der Gemeinde ist, da Anlieger versichern, dass ein Teil der Frankenstraße sich als Anliegerweg in Privatbesitz befinde und nicht gewidmet sei. Das wurde von den Anliegern bestätigt. "Langfristig das Richtige zu tun, bereitet uns allen Kopfschmerzen", sagte Bürgermeister Siebenhaar und stellte den Bauantrag zur Abstimmung, der einstimmig abgelehnt wurde.