Mit der Errichtung eines Oberflächenkanals zwischen der Waldstraße und der Straße "Zum Berg" hatten sich die Langensendelbacher Gemeinderäte zu befassen.
Den Antrag hatten die Überörtliche Wählergemeinschaft und SPD Langensendelbach gestellt. Sie wollen, dass ein Oberflächenkanal zwischen der Waldstraße und der Straße "Zum Berg" errichtet wird. Außerdem soll eine durchgehende Verbindung der beiden Oberflächenwasserkanäle in der Honingser Straße geschaffen werden.
Bürgermeister Oswald Siebenhaar (FW) verwies auf ein Schreiben des Planungsbüros Sauer und Harrer. Es weist darauf hin, dass nach ersten Schätzungen sich die Kosten für 130 Meter Oberflächenkanal mit einer Tiefe von 1,5 Metern auf circa 73.000 Euro belaufen. Zuvor müsste ein wasserrechtliches Verfahren sowie eine hydraulische Berechnung durchgeführt werden, womit weitere Kosten anfallen würden, erklärte Siebenhaar.
Ein Bypass würde auf alle Fälle etwas bringen, meinte Simon Berninger (SPD). Die Honingser Straße ist eine der längsten Straßen in Langensendelbach, betonte Zweiter Bürgermeister Matthias Kern (FW). Die Kanalrohre seien zu klein und immer mehr Wasser solle in die Honingser Straße geführt werden.
Konzept für Hochwasserschutz angemahnt
"Es kann doch nicht sein", klagte Jochen Düsel (CSU), "dass man für das neue Baugebiet ,Honingser Straße' das Wasserproblem löst und in die Dorfmitte verlagert." Hierfür müsste der neue Dorfplatz wieder aufgerissen werden, um das Oberflächenwasser in den Keilesgraben abzuleiten. "Durch die Dorferneuerung sind wir doch für längere Zeit gebunden und dürfen keine Baumaßnahmen durchführen, da sonst die Fördergelder gefährdet sind", gab Düsel zu bedenken, "wir haben bis heute keine Detailausführung und kein Konzept für den Hochwasserschutz, speziell für unsere Ortsmitte."
Dem Vorschlag von Bürgermeister Siebenhaar, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, bis ein Kostenvorschlag und ein Angebot für die Verbindung des Kanals in die Honingser Straße vorliegt, wurde mit 9:5 zugestimmt.
Hochbehälter
Die Gemeinde hat bereits im Oktober die Errichtung eines Trinkwasser-Hochbehälters im "Steinig" beschlossen. Zwischenzeitlich haben die Anlieger in Gesprächen mit dem Bürgermeister zugestimmt, dass eine Zufahrt gebaut werden kann. Wie Siebenhaar berichtete, werden die Abstandsflächen des Hochbehälters eingehalten und der Bau mit Lärchenholz verkleidet, damit er sich in die Umgebung einbinde. Er dankte den Anliegern, die durch ihre Haltung den Wegebau ermöglichten.
Hausordnung für Jugendräume
Größeren Diskussionsbedarf hatten die Gemeinderäte mit der neuen Nutzungsvereinbarung und Hausordnung für die Jugendräume in Langensendelbach und Bräuningshof. Nachdem Anwohner wiederholt Klage geführt hatten über Ruhestörungen, Lärmbelästigung und Vandalismus, sah sich die Gemeinde gezwungen, über eine neue Hausordnung nachzudenken.
Bisher wurden die Jugendräume auch für Geburtstage genutzt, wie die Jugendbeauftragte und Gemeinderätin Petra Ellrich (UWB) berichtete. Allerdings nicht jede Woche, wie behauptet werde. Übers Jahr betrachtet wurde alle zwei Wochen ein Geburtstag gefeiert, stimmte sie zu. "Wir haben keine Partyräume geschaffen zum Vermieten, sondern einen Kommunikationstreffpunkt für unsere Jugendlichen" sagte Jochen Düsel. Simon Berninger meinte: "Wir müssen eine Grundsatzentscheidung treffen, ob wir auch Geburtstage zulassen, denn solche Feiern sind prinzipiell auch mit Alkohol verbunden. Ich bin nicht dafür, dass dies mit den Geburtstagsfeiern ausartet."
Die Anwesenheit von 60 bis 70 Personen in den 30 Quadratmeter großen Räumen sei einfach zu viel, wurde festgehalten. "Wer ist eigentlich verantwortlich, wenn etwas passiert?", fragte Düsel, bezugnehmend auf die Überbelegung.
Nach kontrovers geführter Diskussion entschied der Gemeinderat, den Tagesordnungspunkt zu vertagen und die Haus- und Nutzungsvereinbarung zu überarbeiten. Abschließend stimmte man dem Antrag des Stammtisches "Rammazotti" auf Nutzung des Dorfplatzes am 10. Mai einstimmig zu.