Für die Krippenausstellung in Neunkirchen, Hetzles und Großenbuch haben Privatleuten viele einzigartige Krippen angefertigt.
Die Krippe macht das Weihnachtsfest aus. Auch wenn die Krippen der Krippenausstellung in Neunkirchen am Brand, Großenbuch und Hetzles nicht unter dem Christbaum stehen, so sind es gerade diese individuell gestalteten Krippen von Privatleuten, die den Betrachter staunen lassen. Sie alle sind ein Unikat, zeigen Momentaufnahmen des damaligen Lebens in unterschiedlichen Orten und haben trotz aller Unterschiedlichkeiten eins gemeinsam: Sie wurden bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet.
"Jede Figur hat eine Aufgabe", erklärt Raimund Lodes. 700 Figuren hat er deshalb in der Landschaft Leben eingehaucht. Seine Krippe darf wohl zum besonderen Hingucker der Krippenausstellung gezählt werden. Die Häuser sind zu 80 Prozent Nachbildungen der Neunkirchner Häuser. 15 Quadratmeter misst die Landschaft. Bereits an Allerheiligen haben er und seine Frau angefangen, diese Siedlung im Wohnzimmer aufzubauen.
Ein Zentrum gibt es nicht, jeder Quadratmeter bildet einen eigenen Mittelpunkt. Die Felsenlandschaft ist aus fränkischen Kalktuffsteinen gebaut. In der kleinen Felsnische sind Wölfe angesiedelt. Am Fuß der Landschaft besticht die alltägliche Idylle. Zwei Angler am Bach, zwei streunende Hunde, die von einem hoppelnden Hasen zum Ungehorsam gelockt wurden. In der rechten Ecke ist das Dorfleben gestaltet. Die Straßen waren nicht geteert, ein Mann hackt Holz, die Felder werden beackert.
Glockenläuten und Musik
Über der Kulisse baumeln Christbaumkugeln, die teils über 100 Jahre alt sind, und bilden einen eigenen Blickfang. Auf dem am Fensterbrett gelegenen Weg zieht Herodes mit seinen Männern vorbei, weiter vorne ist der Zug der Drei Könige. Und am Rand steht ein ausrangierter Eisenbahnwagon, der sogar Rauch ausstößt, wenn Lodes das an seinem Mischpult auslöst, wahlweise auch Glockenläuten und Musik.
Hintergründe zu den Krippen
Auch andere Krippen sind in Privathäusern aufgebaut. Auf einem Flyer kann der Besucher sehen, in welchen Häusern die Krippen zu finden sind. Das Zentrum der Ausstellung ist wohl die Katharinenkapelle in Neunkirchen. "Die Krippenbauer dürfen Fantasie haben, in welchem Haus Jesus geboren ist", erklärt Heimatpfleger Ernst Wölfel. Zusammen mit Gerhard Knetzger und Franz Zettel erklärt er den Besuchern des Krippenwegs Hintergründe zu den einzelnen Landschaften.
Etliche der Krippen wurden von Privatleuten zur Verfügung gestellt und von Wölfel in der Kapelle aufgebaut und detailgetreu in Szene gesetzt. Auch eigene Krippen hat Wölfel gebaut, beispielsweise die morgenländische Krippe. Die Figuren hat er in Spanien entdeckt, am Weihnachtsmarkt vor der Sagrada Familia, und dementsprechend das passende Umfeld geschaffen.
Eine andere Art der Krippe ist die des Dormitzers Thomas Meixner. Seine Häuser sind mit stehenden Stöcken verziert, stellen beispielsweise am Balkon eine Art Stelzenbau dar. Der inzwischen pensionierte Lehrer der Mittelschule, Horst Beck, hat mit seinen Schülern die Krippe daneben hergestellt. Alles wurde selbst gefertigt, angefangen beim typischen Fachwerkhaus. Auch die Schafe und andere Tiere haben sie selbst modelliert, das Fell der Kuh gefilzt. In einer anderen Forster-Krippe besticht der Hochzeitszug in Neunkirchner Tracht, der am Rathaus vorbeizieht.