Der Gemeinderat Karlheinz Thaler ist aus der CSU-Fraktion in Dormitz ausgetreten. Ausschlaggebend war die jüngste Aktivität des CSU-Ortsverbandes.
Er war schon länger nicht mehr einverstanden mit den Aktivitäten des CSU-Ortsverbandes Dormitz. Nun ist Karlheinz Thaler (parteilos auf der CSU-Liste) aus der CSU-Fraktion des Dormitzer Gemeinderates ausgetreten. "Ausschlaggebend war die jüngste Aktivität des CSU-Ortsverbandes, aufgrund derer ich mich gezwungen sah, meine Zugehörigkeit zur CSU-Liste zu beenden", teilt Thaler in einer schriftlichen Stellungnahme an die Gemeinderäte mit. Die Zusammenarbeit mit den von der Gemeinde gewählten CSU-Gemeinderäten habe er sehr geschätzt und er bedauere, diesen Schritt tun zu müssen. Thaler erklärt seinen Rückzug: "Ich konnte mich in den letzten Monaten mit vielen Entscheidungen der Fraktion nicht mehr identifizieren, obwohl ich nach wie vor eine konservative Einstellung habe." Bereits im vergangenen Jahr habe es einen "unangenehmen Alleingang des CSU-Ortsverbandes ohne Wissen der CSU-Gemeinderäte" gegeben. Statt aktiver Mitarbeit in der Gemeinde Dormitz sei es wiederum der CSU-Ortsverband, der nun gegen eine demokratische Entscheidung des Gemeinderates (Hauptamtlichkeit des Bürgermeisters in der nächsten Wahlperiode) vorgehe. "Meine Vorstellung von aktiver Gemeinderatsarbeit lässt sich mit der Art und Weise, wie sich der CSU-Ortsverband präsentiert, nicht in Einklang bringen. Ich möchte nicht weiter, wenn auch parteilos, als CSU-Listenmitglied mit solchen Vorgehensweisen in Verbindung gebracht werden", erläutert Thaler. Eine weitere aktive Mitarbeit in der Gemeinde sieht Karlheinz Thaler als Parteiloser nur in einer parteifreien Gemeinschaft. Den Rest der Wahlperiode bis April 2020 wird er sich deshalb als Gemeinderat im Überparteilichen Wählerblock (ÜWB) engagieren.
Herr Thaler hat meine volle Hochachtung. Der Parteienzwang ist demokratiefeindlich bis dort hinaus und führt oft zu gravierenden Fehlentscheidungen, weil niemand mehr so wirklich nach seinem freien Gewissen selbstverantwortlich entscheiden kann. Ein "abtrünniger" Mandatsträger wird schnell mit einem schlechteren Listenplatz "bestraft". Und so oft wie sich die Parteien auch immer wieder streiten, wäre es wohl zudem viel effizienter, wenn es nur noch Parteilose geben würde.