In Langensendelbach wird es ein neues kleines Baugebiet geben. Bürger machen sich in Einwendungen Sorgen, ob der Abwasserkanal dafür ausreicht.
Das frühere Sportgelände an der Frankenstraße in Langensendelbach wird neu genutzt. Der Gemeinderat befasste sich in seiner Sitzung, die wegen der Corona-Krise und der Vorsichtsmaßnahmen vom Rathaus ins Pfarrheim verlegt wurde, vorwiegend mit diesem Vorhaben und fasste positive Beschlüsse für den Bebauungsplan "Frankenstraße". Unter der Sitzungsleitung von Bürgermeister Oswald Siebenhaar (FW) erläuterte Hans-Jürgen Sauer vom Ingenieurbüro Sauer und Harrer die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und die Einwände, Bedenken und Empfehlungen der Bürger. Das Sachgebiet Städtebau der Bezirksregierung von Oberfranken machte darauf aufmerksam, dass vor dem Hintergrund des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden die zusätzliche Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzung zu begründen sei. Vorrangig sollten Möglichkeiten der Innenentwicklung betrachtet werden, insbesondere die Aktivierung von Brachflächen, Gebäudeleerstand und Baulücken. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass eine Flächenausweisung ohne substanzielle Begründung einen Ausschlussgrund für das Förderprogramm "Innen statt außen" der Städtebauförderung darstelle. "Wir haben die Stellungnahme berücksichtigt", sagte Sauer. Auf dieser Basis habe der Gemeinderat in seiner Januarsitzung den Beschluss gefasst, ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) erstellen zu lassen. Für das geplante Baugebiet sind derzeit vom Grundstückseigentümer konkrete Bauvorhaben geplant. Ein Baugebot soll eine zügige Bebauung der Grundstücke sichern.
Kanal überlastet?
Eine Überlastung des Kanalnetzes durch das neue Baugebiet befürchten einige Bürger. Das geplante Baugebiet "Frankenstraße" wird im Trennsystem entwässert. Das Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie hat ermittelt, dass über den Regenwasserkanal in der Nürnberger Straße 72 Liter in der Sekunde abgeleitet werden können. Dies teilte Ingenieur Sauer mit. Gemäß den Vorgaben wird der Zufluss jedoch auf 34 Liter in der Sekunde gedrosselt. Somit stünden für die Regenwassereinleitung aus einer neuen Bebauung noch Kapazitäten zur Verfügung. In den Mischwasserkanal , erläuterte Sauer, werde nur Schmutzwasser eingeleitet, was zu keiner signifikanten Mehrbelastung führe.
Jahresrechnung
Die örtliche Prüfung der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2018 erläuterte Hans Knetzger, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 5.952.409 Euro und der Vermögenshaushalt mit 4.332.974 Euro ab. Der Schuldenstand betrug Ende 2018, 2.826.245 Euro. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 883,20 Euro. Die einzelnen Feststellungen des Prüfungsberichtes wurden von Geschäftsleiterin Doris Heid und der Gemeindekasse schriftlich beantwortet. In der Diskussion wurde nachgefragt, wie sich die finanzielle Lage aufgrund der Pandemie auf die bevorstehende Haushaltssatzung auswirken wird. "Wir werden auf alle Fälle unser Augenmerk auf die Pflichtaufgaben der Gemeinde richten", erklärte Bürgermeister Siebenhaar. Wenn die Gewerbesteuervorauszahlungen im Hinblick auf die Unterstützung der örtlichen Wirtschaft wegbrechen und die Einkommensteuer geringer ausfallen, müsse die Gemeinde sich Gedanken machen, welche Projekte aufgeschoben werden können. Auch die Kreisumlage könnte zum finanziellen Problem der Kommune führen. Sicherlich, so Siebenhaar, werde es schwierig werden, zu entscheiden, welche Projekte zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden auch im Hinblick auf zugesagte Förderungen. Ob der Anbau am Kindergarten Bräuningshof verschoben werden kann, werde der neue Gemeinderat entscheiden. Denn die Barrierefreiheit in der Grundschule stehe ebenso dringend an. Die konstituierende Sitzung der neu gewählten Gemeinderäte ist unaufschiebbar und wird auf Donnerstag, 7. Mai, festgesetzt .