Mit dem "Nahkauf Lochner" verliert die Fränkische Schweiz einen echten Traditionsbetrieb. Nach fast einem Jahrhundert muss der Lebensmittelladen in Kirchehrenbach schließen.
- "Nahkauf Lochner" in Kirchehrenbach muss zum Jahresende schließen
- Supermarkt-Inhaber erklärt Entscheidung - "öfter durch die Blume gesagt"
- Ende des Familienbetriebs nach fast einem Jahrhundert: "Es ist sehr emotional"
In Kirchehrenbach in der Fränkischen Schweiz muss der "Nahkauf Lochner" zum Jahresende hin schließen. Dass der traditionsreiche Lebensmittelladen in der Hauptstraße die Pforten dicht machen muss, stimmt sowohl Kundschaft als auch Inhaber traurig.
"Nahkauf Lochner" muss schließen: "Kunden gehen lieber zu den großen Supermarktketten"
"Wir haben es unserer Kundschaft in den letzten zwei Jahren öfter durch die Blume gesagt, dass wir schließen müssen, wenn es so weiter geht", erinnert sich Erich Lochner, der den Nahkauf seit 2004 gemeinsam mit seiner Frau betreibt.
Die Schließung liege vor allem an der fehlenden Kundschaft: "Ich habe nur 400 Quadratmeter zur Verfügung, da kann ich keine 20 Quarksorten anbieten. Deshalb gehen die Kunden für diese Dinge lieber zu den großen Supermarktketten, und erledigen mit der Zeit schließlich ihren gesamten Einkauf dort." Dazu kämen laut Lochner dann auch noch die steigenden Energiepreise und Gehälter.
Die Reaktionen der Kunden sei einerseits traurig gewesen, auf der anderen Seite hätten viele diesen Schritt erwartet: "Gerade unsere Stammkundschaft hat ja gesehen, dass der Laden öfters fast leer war", so Lochner.
Ende des Familienbetriebs nach fast einem Jahrhundert - "es ist sehr emotional"
Auch an dem Inhaber selbst gehe die Schließung des Traditionsbetriebs nicht spurlos vorbei: "Es ist sehr emotional, wenn ich ehrlich bin. Ich bin hier im Laden aufgewachsen, ich bin hier in die Lehre gegangen, mein ganzes Leben hat sich hier abgespielt."
In dem Geschäft in der Hauptstraße steckt beinahe ein Jahrhundert Familiengeschichte: "Meine Großeltern haben den Lebensmittelladen im Jahr 1930 eröffnet. Nach ihrem Tod hat mein Vater den Laden übernommen, und den Markt an Rewe verpachtet, als ich 20 war." Trotz der Verpachtung arbeitete Erich Lochner demnach im Rewe als Marktleiter weiter, und brachte ihn im Jahr 2004 schließlich auch offiziell wieder in Familienbesitz.
Die Lokalpolitiker:innen hätten es in der Hand gehabt.
Parkplätze in den Innenstädten verschwinden und immer mehr Supermärkte und Discounter an den Ortsrändern mit riesigen Parkflächen werden genehmigt. Was jetzt passiert war abzusehen. In Ebermannstadt pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Zum Jahresende schließt wohl die älteste Bäckerei am Ort.
gibt es überhaupt noch echte Bäckereien ?
Vermutlich wird auch dort dann ein " Aufbackshop" übernehmen .