Kinderschutzbund hilft, Nachwuchs stark zu machen

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Elisabeth Hümmer (links) erhält von André Heim von den Freien Wählern ein Geldgeschenk zum 30. Jubiläum des DKSB. Foto: Pauline Lindner
Elisabeth Hümmer (links) erhält von André Heim von den Freien Wählern ein Geldgeschenk zum 30. Jubiläum des DKSB. Foto: Pauline Lindner

Starke Kinder ist seit 30 Jahren das Schlagwort, unter dem die Arbeit des Kinderschutzbunds (DKSB) im Landkreis Forchheim steht.

Wie sieht eine Karotte aus? Wie muss ich Paprikaschoten zubereiten? Das sind simple Fragen, meint man. Dass man die Kerne aus dem Paprika herauskratzen muss, war etlichen Kindern unbekannt, die an einem der Kinderkochkurse des Kinderschutzbundes teilnahmen, erinnert sich Bärbel Kick. Sie betreut zusammen mit Werner Przibilla diese Kurse an der Adalbert-Stifter-Schule.

Den beiden geht es darum, Kinder auch auf diesem Gebiet der Lebensmittelkunde, der gesunden Ernährung, stark zu machen. Starke Kinder ist seit 30 Jahren das Schlagwort, unter dem die Arbeit des Kinderschutzbunds (DKSB) im Landkreis Forchheim steht. Starke Kinder, die "Nein" sagen können, wenn es um Gewalt oder Missbrauch geht, woran Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) in seinem Grußwort in der Feierstunde zum 30. Jubiläum dachte. Starke Kinder, die durch das Mittagsbetreuungs-Angebot den Schulstoff besser schaffen.
Starke Kinder, die so die Trennung der Eltern besser verkraften.

Die Liste ist keineswegs vollständig, zu vielfältig sind die Bereiche, in denen der Kinderschutzbund "Kindern eine Stimme, eine Lobby gibt", wie Landrat Hermann Ulm (CSU) hervorhob. "Ein wertvoller Baustein für die Arbeit der Gesellschaft", fasste er die 30 zurückliegenden Jahre zusammen.

Initiatoren einer lokalen Gruppe waren seinerzeit die Leiter des Jugendamts und der Caritas. Gleich mit drei Aufgabenfeldern startete die am 19. September 1986 gegründete Ortsgruppe: mit der Betreuung von bedürftigen Familien, mit einer Kinder-Kleiderkammer und mit Hausaufgaben-Betreuung.

"In den 90er Jahren gab es noch keine Krippenplätze, erst mit drei Jahren konnten Kinder Kindergärten besuchen", daran erinnerte die DKSB-Vorsitzende Elisabeth Hümmer. So wurden 1993 die Mini-Maxi-Gruppen für diese Altersgruppe ins Leben gerufen. Zwei Jahre später folgte ein Angebot für Kurzzeit-Betreuung, damit Mütter ohne Kinder zu einem Arzt gehen können oder zu einem langen Behördengang. "Dieses Angebot ist heute nötiger denn je, denn die Zahl der Alleinerziehenden nimmt zu", mahnte Hümmer.

Mit den neuen Räumen in der Spitalstraße im ehemaligen Krankenhaus hat, so findet Hümmer, der Kinderschutzbund ideale Bedingungen. Denn in jüngster Zeit sind weitere Aufgaben auf die Ehrenamtlichen zugekommen: mehrsprachige Elternkurse "Starke Eltern, starke Kinder", die sich besonders an Migranten richten; das Internationale Sprachcafé, das der Begegnung zwischen den Kulturen in Forchheim dient; oder seit vergangenem Jahr die Deutsch-Kurse für "Mamas mit Baby", die sich an junge Asylsuchende adressieren, die wegen eines kleinen Kindes keine klassischen Integrationskurse besuchen können, aber natürlich Alltags-Deutsch brauchen, um in der neuen Heimat zurechtzukommen.

Fester Bestandteil der Arbeit sind die Gewaltpräventions-Kurse an der Schule. Wegen der guten Resonanz, so Hümmer, wurde dieses Angebot um die Themen Sucht, Medien, sexuelle Gewalt und Integration erweitert.
Der Kinderschutzbund - seit 2002 ist er der offizielle Kooperationspartner der Stadt bei der Mittagsbetreuung - finanziert eine großen Teil seiner Aktivität durch Eigenmittel, die beispielsweise durch Spielstände auf Stadtfesten oder den Verkauf von Stricksachen auf dem Weihnachtsmarkt erwirtschaftet werden.