Schindler- und Glocken-Keller in Forchheim errichten die geforderten Kühlräume. Die Politik diskutiert nun, wie der Kellerwald künftig aussehen soll.
Der Hang hinter dem Schindler-Keller ist abgegraben und die Baustelle abgesperrt. Kellerwirt Hans-Joachim Schmitt möchte hier einen von der Straße abgewandten Anbau errichten. Die Toiletten und die Küche sollen erweitert werden. In dem Bau sollen auch Kühlzellen untergebracht werden, die neuerdings vom Landratsamt gefordert werden: Denn in den unterirdischen Kellerstollen dürfen die Wirte künftig keine Lebensmittel mehr lagern.
Grünes Dach fügt sich in den Wald
Die Toiletten-Erweiterung beim Schindler-Keller wurde bereits 2015 genehmigt. WC und Küchenbereich mit Kühlzelle fallen nun aber größer als geplant aus. Auch ein Pausenraum für das Personal ist vorgesehen. "Die Dachfläche wird begrünt. Von oben betrachtet, ist dann fast nichts mehr sichtbar. Der Bau fügt sich dadurch gut in den Kellerwald hinein", betont Bauordnungsleiter Stefan Schelter den großen Vorteil der Pläne.
Auch der Glocken-Keller will der neuen Vorschrift Rechnung tragen und plant, einen Anbau für eine Kühlzelle. An der Westseite des Fachwerk-Gebäudes soll eine 2,25 Meter Einhausung entstehen. Diese wird am Hang auf Stützen errichtet und erhält ein Pultdach.
Die Mitglieder des Bauausschusses mussten am Montag über die Vorhaben entscheiden, dafür besichtigten die Stadträte die Stellen vor Ort im Kellerwald. "Der hintere Bereich am Schindler-Keller gefällt mir sehr gut. Ich begrüße es, dass mehr Toiletten kommen und dass auf die neue Auflage schnell reagiert wird", freute sich Stadtrat Thomas Werner (CSU).
Philipp Blümlein (JB) warnte allerdings vor einer "Verschachtelung" im Kellerwald - vor allem hinsichtlich der noch zu erwartenden Kühlzellen der anderen Keller. Er schlug deshalb eine Kellerwald-Satzung vor, in der gestalterische Leitlinien für Baumaßnahmen vorgegeben werden.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) nahm die Anregung auf - gab aber zu bedenken, dass den Kellerwirten ohnehin schon viel abverlangt werde. Das frühzeitige Engagement der beiden Kellerbesitzer solle die Stadt daher positiv unterstützen. Martina Hebendanz (CSU) fügte hinzu: "Was den Kellern noch bevorsteht mit Kühlzellen, Fettabscheider, Toilettenanlagen - Da kommt auch finanziell ein Batzen auf jeden Kellerwirt zu." Das Gremium sprach sich einstimmig für die zwei Kühlzellen-Bauten aus.
Müll-Häuschen abgelehnt
Die Ausschuss-Mitglieder lehnten aber das zweite Bauvorhaben am Schindler-Keller ab: Links neben dem Ausschank wollte der Wirt eine 2,20 Meter breite, gemauerte Konstruktion errichten. Darin sollten vier Müllcontainer untergebracht werden. Dafür hätte eine gesunde Buche gefällt werden müssen; ein weiterer Baum daneben muss bereits wegen einer Krankheit entfernt werden. Der Bau wurde abgelehnt - auch wegen der Lage direkt vorne an der Kellerwald-Straße.