Am 28. April startet der Freiluft-Ausschank im Kellerwald mit der Krönung der Bierkönigin. Unterdessen hat sich das Wirte-Karussell gedreht.
Der Mensch lechzt nach Sonne, wie die vollen Straßencafés am vergangenen frühlingshaften Sonntag bewiesen haben. Und es dürstet ihn nach frisch gezapftem Bier und Bratwurstduft unter dem Blätterdach des Kellerwaldes. Darauf muss man nicht mehr lange warten. Denn in genau vier Wochen, am 28. April, ist offizieller Start der Kellerwald-Saison. Höhepunkt ist die Krönung der neuen Bierkönigin, um 17 Uhr, auf dem Greif-Keller.
Das Wirte-Karussell hat sich unterdessen bereits gedreht. Alles neu, heißt es auf dem Schindler Keller - das gilt sowohl für die Wirtin als auch für die Wirtschaft. Schon am 6. April wird Birgit Hempel als frischgebackene Pächterin einen runderneuerten Keller eröffnen, der mit dem Keller-Stübla ein Glanzstück hat. Zur Feier des Tages wird der Gitarren-Sepp die Gäst unterhalten.
Dort wo früher nur eine überdachte Terrasse notdürftigen Schutz vor den Unbillen des Wetters bot, hat Schindler-Inhaber Hans Schmitt im vergangenen Jahr eine urige Wirtsstube geschaffen. Blickfang ist ein großer Kachelofen, den Birgit Hempel schon jetzt angeschürt hat, um im Warmen den Gastraum einrichten zu können. Für Wohlfühl-Atmosphäre sorgt eine dunkle Holztäfelung . Die eisernen Fassreifen als Deckenleuchter, bieten mit Bierkrügen als Lampenschirmen, eine originelle Beleuchtung. "Hans Schmitts Sohn hat das kreiert", berichtet Birgit Hempel. Das Keller-Stübla bietet Platz für 45 bis 50 Gäste, auf dem Balkon finden nochmals 16 Besucher Platz. Der Biergarten bietet rund 400 Plätze, davon 100 überdacht.
Die neue Schindler-Wirtin bringt Erfahrung mit: Seit 32 Jahren ist sie in der Gastronomie tätig. Hauptberuflich bediente sie in der Brauereigaststätte Greif und nebenbei in den Reuther Hut-Stube. Auch Kellerwald-Gästen ist sie keine Unbekannte, denn Birgit Hampel kellnerte 14 Jahre lang auf den verschiedensten Kellern - davon sieben Jahre auf dem Schützen-Keller und ebenso lange auf dem Schindler-Keller.
Da Hans Schmitt seit zwei Jahren einen neuen Pächter suchte "und wir uns kennen, hab' ich mich entschlossen es zu machen", berichtet Birgit Hempel. "Das ist für mich natürlich eine ganz große Herausforderung", gibt die frischgebackene Wirtin zu."Aber der Hans ist immer bereit mir zu helfen" , betont sie mit Erleichterung. Hans Schmitt hat viel in den Keller investiert. Zum Beispiel hat er einen Fettabscheider eingebaut. "Ab 2019 ist es im Kellerwald Pflicht, die angefallenen Speisefette in Auffangbehältern zu sammeln", erklärt Birgit Hempel.
Neben einem traditionellen Kellerangebot mit fränkischen Brotzeiten, und wechselnden Tagegerichten will Birgit Hempel auch neue kulinarische Akzente setzen. Mit einem täglich wechselnden vegetarischen Gericht. "Immer mehr Gäste verlangen das", erklärt sie. Die neue Wirtin legt vor allem wert auf regionale Lieferanten: Die Wurst kommt von einem Forchheimer Metzger und das Brot von einem Forchheimer Bäcker. Und das Bier stammt natürlich auch aus Forchheim.
Aber auch abseits des Kellerwaldes hat sich einige getan. So hat der Schweizer-Keller unter neue Leitung wieder geöffnet. Wirtin Manuela Neussinger bringt viel Erfahrung mit. Seit über 30 Jahren ist sie in der fränkischen und internationalen Küche zuhause. Die letzten 23 Jahre war Manuela Neussinger Wirtin im Kulturschuppen Hasenmühle in Barthelmesaurach bei Schwabach - bis zum verkauf der Hasenmühle. Auf den Schweizer-Keller ist Manuela Neussinger aus Streitberg im Vorbeifahren aufmerksam geworden. "Als dann die Brauerei einen Pächter gesucht hat, haben wir gleich zugeschlagen", erzählt ihr Lebensgefährte Uwe Kruse. Derzeit laufen alle Vorbereitungen zum Start der Freiluft-Saison. Wann das ist, dies hänge von dem Wetter ab, erklärt Krause. Inoffiziell hätten sich die Gäste bereits am vergangenen Frühlingswochenende in Scharen den Biergarten erobert.