Die Sanierung der alten Endres-Villa in Forchheim ist weit fortgeschritten. Doch nun kommt das Projekt aus baurechtlichen Gründen ins Stocken.
Mit der Sanierung der Hornschuchvilla haben sich Viola und Thomas Korneli in Forchheim einen Namen gemacht. Und das nächste Großprojekt läuft: Das Ehepaar möchte die verfallenen Endres-Häuser am Marktplatz und die Endres-Villa in der Eisenbahnstraße wieder in alte Schönheit versetzen.
Doch seit Dienstag hat die Erfolgsgeschichte der aus Dresden stammenden und seit über 20 Jahren in Forchheim wohnenden Kornelis einen kleinen Riss bekommen. Denn der Bauausschuss hat für das Wohngebäude in der Eisenbahnstraße 20 die Erweiterung eines Nebengebäudes abgelehnt.
Darauf reagierte Viola Korneli am Dienstag "sauer". Das Haus in der Eisenbahnstraße 20 ist bereits teilweise saniert. Hier werden Wohnungen entstehen. Der 1,05 mal 3,28 Meter große Anbau am Nebengebäude wurde abgerissen. "Der kleine Anbau war so desolat, dass er zusammengebrochen ist", sagt Viola Korneli.
Und genau um den Wiederaufbau dieses Anbaus geht es. Die Investorin hatte beim Bauamt einen Plan eingereicht, der den Anbau um 50 Zentimeter versetzt und um gut vier Quadratmeter vergrößert vorgesehen hatte. Niemand habe ihr gesagt, dass dieser Plan nicht möglich sei.
"Es darf nichts dazugebaut werden", sagte Gerhard Zedler im Bauausschuss. Die Stadträte folgten dieser Empfehlung des Bauamtes. "Schade", sagte Erwin Held (FW), "dass bei diesem Vorzeigeobjekt nun das Nebengebäude leiden muss".
Viola Korneli ist verärgert: "Wir sollen das Gebäude retten. Aber wie effektiv kann ich es gestalten? Wenn man nun anfängt, wegen ein paar Zentimeter nein zu sagen - das ist lächerlich."
"Kein Baurecht!" Stefan Schelter, Experte für die Bauordnung in der Stadt, sagte am Dienstag: Natürlich seien Ausnahmen möglich; aber der Bauausschuss habe
sich an der Tatsache orientiert, dass es "rein städtebaulich an der Stelle, wo das Nebengebäude steht, kein Baurecht gibt." Das habe "rein städtebauliche Gründe", sagt Schelter. Daraus folge: Das bestehende Nebengebäude könne saniert, aber eben nicht erweitert werden. Denn eine Erweiterung sei wie bauen.
Ihre Aufgabe sehe sie darin, wertvolle Gebäude der Stadt zu verschönern und zu erhalten, sagt Viola Korneli. Sie habe keine Zeit, ihre Nerven im Streit mit Ämtern aufs Spiel zu setzen - "dafür bin ich nicht da". Wie sie nun auf die Entscheidung des Bauausschusses reagieren werde? "Da müssen sie sich überraschen lassen."
Vor Allem, wenn doch der ursprüngliche Anbau des Nebengebäudes so marode war und deshalb abgerissen werden musste. Warum kann man dann nicht wieder solch einen Anbau genehmigen (wenn auch mit korrigierten Maßen)?!
Sicherlich haben die Kornelis hier keinen Fremdkörper (à la Kellerwald Stahltreppe) geplant, sonder der Anbau würde sich bestimmt auch wieder in das Gesamtbild einfügen.
Die Kornelis kriegen ihren Anbau doch. Nur nicht im gewünschten vergrößerten Umfang. Da hält sich die Stadt einmal an die Gesetze, dann passts auch wieder nicht?!
Auch wenn es nicht der Bauordnung entspricht, sollte die Stadt doch froh sein, daß sich jemand um solche schönen, alten Häuser kümmert. Die Gebäude standen/stehen kurz vor dem Verfall und sind eine Schande für das Stadtbild. Dann ist jemand da, der viel Zeit und vorallem Geld investiert um sie zu erhalten und die Stadt macht ich Gedanken um ein kleines Nebengebäude?
Sicherlich hat die Bauordnung ihren Sinn, aber in gewissen Fällen kann man auch eine Ausnahme machen.
Bei der alljährlichen Kellerbegehung geht es doch auch.......