Die Brücke in der Hauptstraße in Dormitz wird neu gebaut. Die Behörden schlagen einen umständlichen Umleitungsweg vor. Aber Ortskundige wählen Schleichwege.
Zum ersten Mal ist es totenstill auf der Dormitzer Hauptstraße. Was die Anwohner schon lange ersehnen, lässt die Brücken- und Straßensanierung in Dormitz Wirklichkeit werden - aber nicht ohne große Umständlichkeiten für andere Anwohner und Berufstätige.
Denn wenn Dormitzer nach Neunkirchen wollen oder umgekehrt Neunkirchener nach Erlangen zur Arbeit fahren, müssen sie die Umleitung fahren und die führt über Kleinsendelbach nach Brand und von dort nach Erlangen. Offiziell. "Kein Mensch fährt über Brand", beschreibt Neunkirchens Bürgermeister Martin Walz (CSU) das realistische Szenario. Das Bauamt habe guten Willen gezeigt.
"Wir wollen über eine gleichwertige Straße umleiten", sagt Reinhold Trautner vom Straßenbauamt am Landratsamt Forchheim. Das wäre in diesem Fall der Sperrung einer Staatsstraße die Umleitung über eine Staats- oder Bundesstraße.
Das größte Problem dürften die Neunkirchener haben, wenn sie zur Arbeit nach Erlangen müssen, meint Trautner. "Ortskundige werden mit Sicherheit die Schleichwege fahren, doch diese wollen wir nicht bewerben", betont Trautner. Denn eine der Abkürzungen führt über Rosenbach. Den Ort wolle das Amt schützen, litt er doch schon vor zwei Jahren unter der enormen Verkehrsbelastung durch die Vollsperrung in Weiher.
Rosenbach leidet
"Rosenbach leidet wieder", weiß Martin Walz, der hier eng in Verbindung mit seinem Dormitzer Bürgermeisterkollegen Holger Bezold (FW) steht. "Es ist eine Megabelastung für Rosenbach", sagt Walz. Die Feuertaufe werde am Montag folgen, wenn die Ferien zu Ende sind, vermutet Walz. Doch was tun, um die Rosenbacher zu schützen? "Da müsste man schon einen Lastwagen quer stellen", sagt Walz.
Die Gemeinden Dormitz und Neunkirchen haben für die sensiblen Schleichwege Vorsorge getroffen. "Wir haben in Rosenbach Geschwindigkeitstafeln aufgestellt, womit auch die Anzahl der Autos gemessen wird", beschreibt Walz die Maßnahmen. Und die Polizei wurde eingeschaltet. Dass in Rosenbach viel los sein wird - trotz einer neuerlichen Sperrung in Weiher Richtung Rosenbach - vermutet auch das Bauamt. Auch Reinhold Trautner bestätigt, dass die Polizei das Verkehrsgeschehen in Rosenbach beobachten wird.
Sicher ist die Situation für Rosenbach nicht ganz vergleichbar mit der vor zwei Jahren. "Damals lief auch der gesamte Verkehr aus Dormitz und Eckental über Rosenbach", daran erinnert Walz.