Happy Birthday, Radarkontrolle!

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Eine Radarfall Foto: Foto: Jochen Berger
Eine Radarfall Foto: Foto: Jochen Berger

Vor 60 Jahren wurden die ersten "Blitzer" eingesetzt. Auch heute sind die Geräte im Landkreis Forchheim fast täglich im Einsatz.

Die einen fordern mehr Kontrollen, die andern ärgern sich regelmäßig darüber, dass es sie erwischt hat. Die sogenannten "Blitzer" sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Am 21. Januar werden sie 60 Jahre alt.


Inspektionen arbeiten zusammen

"Wir in Forchheim haben gar keinen Blitzer", erklärt Jürgen Knauer, Leiter der Polizeiinspektion in Forchheim, "wir haben eine Laserpistole, aber keinen Blitzer." Auch die Polizeiinspektion in Ebermannstadt hat eine Laserpistole und keinen Radar. Das heißt aber nicht, dass hier nicht geblitzt wird. Die Zuständigkeit liegt nur wo anders. "Die Verkehrspolizei in Bamberg hat die mobilen Geräte", sagt Knauer, "sie haben dort das Personal und die Ausrüstung."

Die Verkehrspolizei spricht sich über die Stellen, an denen dann geblitzt wird, mit der Polizeiinspektion Forchheim ab. "Wir suchen uns Unfallschwerpunkte heraus und geben diese weiter", erklärt Knauer, "Geschwindigkeit ist nach wie vor eine Unfallhauptursache." Gerade auch auf Landstraßen werde häufig kontrolliert. Besonders die Bereiche, in denen aufgrund von besonderen Begebenheiten die Höchstgeschwindigkeit auf 70 Kilometer pro Stunde reduziert werden.

Aber auch Bürgerbeschwerden werden bei der Polizei beachtet. "Wir sind auch verstärkt vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und allgemein in 30er-Zonen unterwegs", betont der Forchheimer Polizeichef, "aber die Beschwerden sind häufig mit Vorsicht zu genießen."


Falsche Wahrnehmung

Als Fußgänger schätze man oft die Geschwindigkeit höher ein als sie in Wahrheit ist. "Wenn jemand auf dem Gehsteig geht und ein anderer mit röhrendem Motor im ersten oder zweiten Gang mit 30 vorbeifährt, kann einem das sehr schnell vorkommen", erklärt Knauer. Trotzdem werde den Bürgerbeschwerden nachgegangen. Insgesamt wurde 2015 in Stadt und Landkreis Forchheim 345 Mal eine Geschwindigkeitsmessung von der Polizei durchgeführt, erklärt Knauer

. Dazu kommen die Messungen der kommunalen Verkehrsüberwacher. Den Blitzer-Marathon befürwortet Knauer übrigens. "Es ist wesentlich öffentlichkeitswirksamer als die über 300 Einsätze, die wir übers Jahr verteilt haben", sagt er, "die Verkehrsteilnehmer werden dadurch für Geschwindigkeiten sensibilisiert und es werden in dieser Zeit viel weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert."


Verschiedene Messtechniken

Radar: ist eine der am weitesten verbreiteten Messtechniken. Mithilfe des Doppler-Effekts wird die Geschwindigkeit des fahrenden Fahrzeugs festgestellt, bei Überschreitung der Messschwelle wird ein Fotoapparat ausgelöst.

Lichtschranke: Die Messung mittels Lichtschranke ist ebenfalls sehr weit verbreitet. Hier werden, rechtwinklig zum Straßenverlauf, an den Straßenrändern ein Sender und ein Empfänger einander gegenüber aufgestellt, so dass jedes Fahrzeug die Strecke zwischen den Geräten passieren muss. Zwischen den Gegenstellen werden mindestens drei Lichtstrahlen gesendet. Da die Strecke zwischen den Sendern bekannt ist, kann hieraus die Geschwindigkeit berechnet werden.

Laser: Das Laserfernglas ist ein Geschwindigkeitsmesser auf Laserbasis. Das Laserhandmessgerät wird umgangssprachlich als Laserpistole bezeichnet. Hier sind meist Systeme gemeint, die nach dem Laserpuls-Prinzip (Laufzeitmessung) aufgebaut sind. Es werden möglichst kurz hintereinander zwei oder mehr Lichtpulse ausgesendet, welche vom Fahrzeug reflektiert werden. Dabei wird jeweils die Pulslaufzeit gemessen, aus der dann aufgrund der konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pulse die Fahrzeugentfernung zu diesem Zeitpunkt errechnet werden kann. Aus diesen Zeit- und Streckenmessungen werden dann die Differenzen gebildet, aus denen sich die Fahrgeschwindigkeit ermitteln lässt.