Es ging zur Sache. Zur Bürgerversammlung im Glockenhaus in Unterzaunsbach waren 14 Bürger gekommen, die ihre Wünsche und Bedenken deutlich vortrugen.
Das größte Ärgernis für die Bürger war ein Stück nicht bestehender Radweg zwischen Pretzfeld und Egloffstein. Hierzu fragte einer der Zuhörer konkret: "Was ist denn nun mit dem Radweg zwischen Schweinthal und Äpfelbach?" Die Pretzfelder Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) antwortete, dass es sich um einen Privatweg handele, der im Laufe der Jahre zugewachsen ist. Für diesen Weg habe die Gemeinde eine Planung erstellen lassen.
"Nicht zustimmungsfähig."
"Alles war fertig", meinte die Bürgermeisterin und erklärte, dass nach einer Planung diese zur Überprüfung an die beteiligten Behörden geschickt werden müsse. Hierauf antworteten die obere und die untere Naturschutzbehörde, dass der Weg so zugewachsen sei, dass er nun schützenswert ist. Die Gemeinde erhielt im Februar 2015 deshalb ein Schreiben vom Landratsamt Forchheim mit der Aussage: "Der geplante Ausbau zu einem Geh- und Radweg steht den Schutzzielen der Landschaftsschutzgebiets-Verordnung entgegen. Auch die Erhaltungsziele der Natura-2000-Gebiete sind gefährdet. Dieser Wegebau ist daher aus naturschutzfachlicher Sicht nicht zustimmungsfähig."
Rose Stark wies darauf hin, dass dieser Anliegerweg von den Besitzern selbst gepflegt werden müsse. Außerdem habe die Marktgemeinde das Problem, dass Eigentümer keinen Grund abgeben wollen. Sie hoffe nun, dass im Rahmen des Wegekonzepts des Landkreises ein Radweg gebaut werde. Dieser sei an der Straße geplant.
Das verstand ein Bürger nicht: "Dann sollen die Radfahrer neben der Straße die Abgase schlucken. Es ist alles so verrückt. Da wird der gesunde Menschenverstand außer Acht gelassen." Ein anderer Bürger schlug vor, ob man denn nicht einfach die Anlieger unterstützen könne beim Ausbau des Weges. Hierzu meinte die Bürgermeisterin, dass das nicht möglich sei, weil es viele solcher Wege in der Marktgemeinde gebe.
Eine Bürgerin fragte, warum denn dann im Faltblatt des Landkreises dieser Weg als Radweg ausgewiesen ist. Darauf hatte Rose Stark keine Antwort, denn die Flyer werden nicht von der Gemeinde erstellt. "Wenn der schon als Radweg ausgezeichnet ist, sollte die Gemeinde was machen", meinte ein Zuhörer. Die Bürgermeisterin erklärte, dass Pretzfeld nur einen gemeindlichen Weg habe, den Kirschenweg.
Ein Privatweg
Weiterhin erläuterte sie, dass der genannte Radweg ein Privatweg sei, der vor Jahren von den Anliegern angelegt worden ist, damit sie ihre Grundstücke bewirtschaften können. Danach wurde er einfach nicht mehr gepflegt und untersteht jetzt dem Naturschutz. Nur die Anlieger selbst könnten jetzt innerhalb eines bestimmten Rahmens den Weg ausbessern.
Ein anderer Bürger schimpfte, dass der Landkreis vor Jahren eine Straße "quer rüber" bauen wollte: "Das wäre genehmigt worden, beim Radweg gibt es Probleme." Dem widersprach Rose Stark, denn für diese Planung habe es noch keine Behördenbeteiligung gegeben. Man könne nicht sagen, ob die Straße wirklich genehmigt worden wäre.
ILE Fränkische Schweiz
Eine Frage war, "wer der Kopf der ILE Fränkische Schweiz" ist. Hier erklärte Rose Stark, dass in der "Integrierten Ländlichen Entwicklung" die zwölf Kommunen gleichberechtigt sind. Christiane Meyer (NLE), Bürgermeisterin von Ebermannstadt, würde das koordinieren.
Straßenausbau
"Für den Ausbau der Straße zwischen Unter- und Oberzaunsbach ist man wohl noch keinen Schritt weiter?", fragte ein Zuhörer. Die Bürgermeisterin erklärte, dass das an einem Anlieger liege, der nicht verkaufen wolle: "Der Grunderwerb von Seiten des Landkreises muss funktionieren."
Auch im Ort werde deshalb erst einmal nichts gebaut. Am Ende wünschte sich Rose Stark eine funktionierende Jagdgenossenschaft und bat die Mitglieder, zur nächsten Versammlung am 9. April um 19 Uhr ins Glockenhaus zu kommen.
Außerdem rief sie junge Leute auf, sich in der Gastronomie und Hotellerie zu engagieren, damit Gäste Unterbringungsmöglichkeiten haben und einkehren können.