Fränkische Schweiz: Junger Bürgermeister tritt in "große Fußstapfen"

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Marco Trautner bei der Vereidigung Foto: Pauline Lindner
Marco Trautner bei der Vereidigung Foto: Pauline Lindner
Bürgermeister Marco Trautner (l) vereidigt die neuen Ratsmitglieder (von links) Martin Polster, Florian Baumgärtner, Bernhard Distler, Matthias Knauer, Julian Windisch und Christin Kellner. Foto: Pauline Lindner
Bürgermeister Marco Trautner (l) vereidigt  die neuen Ratsmitglieder  (von links) Martin Polster, Florian Baumgärtner, Bernhard Distler, Matthias Knauer, Julian Windisch und Christin Kellner. Foto: Pauline Lindner
 

In der Marktgemeinde Wiesenttal hat der neue Bürgermeister Marco Trautner den Amtseid abgelegt. Er sprach davon, dass er und der neue Gemeinderat in große Fußstapfen der Vorgänger treten würden.

Nach einer kurzen Andacht durch Dekan Günther Werner vereidigte das älteste Ratsmitglied, Günter Schürer (CSU), in der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderats Wiesenttal im Streitberger Bürgerhaus den neugewählten Bürgermeister Marco Trautner (FWW). Der gab der Arbeit der nächsten sechs Jahre vor: "Wir sind eine junge Mannschaft, die Fußstapfen unserer Vorgänger sind groß."

Jung sind denn auch die sechs Neuen im Gremium, die Trautner vereidigte: Christin Kellner und Matthias Knauer von den Freien Wählern Wiesenttal (FWW), Julian Windisch von der Bürgergemeinschaft Streitberg (BGS), für das Bürgerforum Markt Wiesenttal (BFMW) Florian Baumgärtner und Martin Polster sowie Bernhard Distler für die Gruppierung Zukunft Jura (Zuju).

Erstmals hauptamtlich

Uneins war sich das Gremium, ob ein weiterer Stellvertreter des nun erstmals hauptamtlichen Bürgermeisters nötig sei. Da dieser eben berufsmäßig in der Verwaltung säße und allseits deren Kosten kritisiert würden, regte Hans Heißenstein (WU) an, nur einen Stellvertreter zu wählen. Davor warnte Gerhard Kraus (BGS), der bisherige Zweite. Gerade wegen der 22 Ortsteile und zeitgleicher Verbandssitzungen und Ähnlichem habe er mehr Einsätze gehabt,als ursprünglich gedacht. Gerade bei Gratulationen wünschten die Jubilare, dass der Erste komme.

Konrad Rosenzweig Zweiter Bürgermeister

Zwölf der 15 Stimmberechtigten votierten für zwei Stellvertreter. Gewählt wurden Konrad Rosenzweig (CSU) als Zweiter Bürgermeister und Günter Schürer als Dritter. Schürer wurde auch zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses bestimmt. Als dienstältestes Ratsmitglied übernimmt Kraus das Amt des weiteren Vertreters.

Die Geschäftsordnung des Rats entspricht dem Muster des Gemeindetags. Zwei Punkte in der Gemeindeverfassung waren abzuändern. Aus einem ehrenamtlichen Bürgermeisteramt wird ein hauptberufliches, und der Fremdenverkehrsausschuss heißt künftig Tourismusausschuss.

Die vier Ausschüsse des Rats (Haupt-, Bau- und Tourismus- sowie Rechnungsprüfung) haben je sieben Mitglieder; je zwei Sitze davon entfallen auf CSU und FWW, auf Bürgergemeinschaft, Zuju und BFMW je einer. Im Haupt- und Finanzausschuss traten die Freien Wähler ihren zweiten Sitz an Heißenstein (WU) ab, weil der Einzelkämpfer sonst keinem Ausschuss angehören könnte.

Hauptausschuss

Der Hauptausschuss hat folgende Mitglieder: Susanne Braun-Hofmann und Günter Schürer (beide CSU), Manfred Bischoff (FWW), Hans Heißenstein (WU), Gerhard Kraus (BGS), Bernhard Distler (ZuJu) unds Florian Baumgärtner (BFMW). Im Ausschuss für Bau, Grundstücke und Umwelt sind Konrad Rosenzweig und Thomas Schmeußer (CSU), Christin Kellner und Matthias Knauer (FWW), Julian Windisch (BGS), Helmut Hofmann (Zuju) und Martin Polster (BFMW).

Tourismusausschuss

Der Tourismusausschuss ist besetzt mit Braun-Hofmann und Schürer (CSU), Kellner und Bischoff (FWW) sowie Windisch, Distler und Polster. Im Rechnungsprüfungsausschuss agieren Schürer und Braun-Hofmann, Knauer und Bischoff sowie Kraus, Distler und Baumgärtner.

Neben Bürgermeister Trautner vertritt Konrad Rosenzweig den Markt im Schulverband Ebermannstadt. Im Wasserzweckverband Aufseßgruppe sind neben Trautner je ein Bewohner der versorgten Ortschaften. Hingegen ist im Wasserzweckverband Wiesentgruppe, der Wohlmannsgesees versorgt, nur der Bürgermeister vertreten. Moderat erhöhte das Gremium die Dienstaufwandsentschädigungen für die Bürgermeister und die Sitzungsgelder.

Bauen am Streitberger Bahnhof

Erstes Sachthema des neuen Gremiums war der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan und die Bürgerbeteiligung für ein gewerbliches Baugebiet in der Nähe des Streitberger Bahnhofs. Das Verfahren ist notwendig für den Fall, dass die dortige Zufahrt ausgebaut und abgerechnet werden sollte. An ihr liegt auch der bisherige Wohnmobilstellplatz, der nicht ins Baugebiet einbezogen ist.

Der Sachverhalt war schon 2013 auf dem Tisch, wurde aber, so Geschäftsleiterin Kerstin Hohe, wegen der Erschließungsproblematik um den Bahndamm wieder fallen gelassen. Erst ein Bauantrag der anliegenden Firma Windisch machte das Verfahren wieder notwendig. Kraus riet, dabei nach einem besseren Standort für den Wohnmobilstellplatz zu suchen.

Der Gewohnheit des alten Rats, Anfragen aus seiner Mitte gleich breit zu diskutieren, erteilte Bürgermeister Trautner eine Absage. Er sicherte zu, Fragen - wenn möglich - gleich zu beantworten oder in der darauffolgenden Sitzung.