Jasmin Fränkel aus Wolfsberg (Kreis Forchheim) hat es geschafft: Die 21-Jährige wurde am Sonntag Vormittag bei "Immer wieder Sonntags" (ARD) live im Fernsehen zum "Dorfgirl 2014" gekürt. Den Wettbewerb hatten die "Dorfrocker" aus Kirchaich (Kreis Haßberge) ins Leben gerufen.
"Irgendwie war bei den Proben alles viel entspannter", resümiert Jasmin Fränkel nach der Show, die live aus dem Europapark in Rust übertragen wurde. "Der Stefan Mross ist eigentlich ein sehr witziger Typ, wir haben viel gelacht. Bei der Sendung selbst war ich dann viel aufgeregter, habe mir Sorgen gemacht, dass ich meinen Text vergessen könnte."
Vor einem guten halben Jahr begann alles mit einem Auftritt der "Dorfrocker" aus Kirchaich (Kreis Haßberge) bei Florian Silbereisen. Die drei Jungs riefen die Wahl zum "Dorfgirl 2014" ins Leben, wollten das hübscheste Mädel vom Dorf finden - weil ihnen bei ihren Konzerten auf dem Land schon so viele Dorfschönheiten ins Auge gestochen waren. Auf den Aufruf meldeten sich zahlreiche Mädels - nicht nur aus Franken, sondern aus allen Regionen Deutschlands, aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und sogar aus den USA.
Aus diesen Bewerberinnen kristallisierten sich nach und nach drei Finalistinnen heraus - neben Jasmin noch Angelina Seul aus Schmitshausen (Rheinland Pfalz) und Stefanie Siedler aus Hartheim (Baden Württemberg). Die drei durften nun zur finalen Entscheidung mit den "Dorfrockern" zu "Immer wieder Sonntags" in den Europapark fahren, wo die Siegerin ermittelt werden sollte.
Erst Freizeitpark, dann Probe Freitagabend ist die Bürokauffrau mit ihrem Freund, ihrem Vater und einem Kumpel aus der Fränkischen Schweiz nach Rust gefahren. Den Samstag konnten die drei zunächst im Europapark verbringen, zwischen 15 und 20 Uhr standen dann Probedurchläufe und Besprechungen an.
Am Sonntag um 10 Uhr ging es schließlich auf's Ganze: Moderator Stefan Mross betrat die Bühne mit einem "Habe d'Ehre", schoss noch schnell ein Selfie vor seinem Publikum und holte dann auch gleich die drei Finalistinnen auf die Bühne. Jede durfte sich kurz vorstellen und sagen, warum sie gerne auf dem Land lebt. "Das Leben auf dem Dorf ist einfach schön, jeder kennt und grüßt jeden, alle halten zusammen", fasste Jasmin ihre Erfahrungen aus Wolfsberg zusammen. Angelina sagte: "Ich mag es, wenn es so ruhig und gemütlich ist, und ich bin gern mit meinen Pferden zusammen." Steffi schließlich zitierte die "Dorfrocker": "Dorfkinder sind aus gutem Holz, nett und hilfsbereit."
Dann hieß es warten für die drei Finalistinnen - und fleißig abstimmen für die Fernsehzuschauer und die Fans zu Hause. Auf der "Immer wieder Sonntags"-Facebookseite wurden Bilder der drei Mädels gepostet, per "Gefällt mir" konnte jeder seine Favoritin nach vorne voten.
Plädoyers der Band Eine gute Stunde später durfen die drei wieder auf die Bühne, diesmal in Begleitung der "Dorfrocker". Philipp, Tobias und Markus Thomann hielten jeweils eine 30-sekündige Wahlkampfrede für eine der Finalistinnen. Bassist Markus brachte es auf den Punkt: "Es kann nur ein Dorfgirl geben, weil Jasmin wie wir aus Franken kommt. Sie ist authentisch, kann Trecker fahren, hilft bei ihrer Oma auf dem Bauernhof und ist einfach das Beste, was Franken zu bieten hat." Sänger Tobias führte an, dass Angelina jeden Stall ausmisten könne und Gitarrist Philipperklärte, dass Steffi eine Vorliebe für's Eier ausblasen habe. "Das haben wir aber gestern nicht so geprobt!", merkte hier Stefan Mross an.
Bevor das Abstimmungsergebnis verkündet wurde, durften die "Dorfrocker" selbst noch mal ran und gaben ein Medley zum Besten. Jasmin zeigte auch hier vollen Einsatz und sang begeistert mit. Im Anschluss verkündete Mross, dass es die 21-jährige Fränkin geschafft hatte: "Du bist das "Dorfgirl 2014"!"
Nach der Sendung zeigte sich Jasmin glücklich über das Ergebnis - aber vor allem auch erleichtert und gelöst. "Ich hatte auch Angst, dass in der Sendung etwas Peinliches passieren könnte. Bei der Probe hat es zum Beispiel geregnet, da konnte man auf den Stufen gut ausrutschen. Deswegen bin auch froh, dass es jetzt vorbei ist." Ihren Sieg feiern wird die Bürokauffrau nicht sofort: "Das muss ich erst mal setzen lassen. Aber zuhause wird es dann sicher eine kleine Fete mit meinen Freunden geben."
Sieg nicht erwartet Mit einem Sieg gerechnet hat die 21-Jährige nicht - und dass, obwohl sie schon vor der Sendung auf Platz 1 des Votings lag. "Wir sind einfach drei ganz verschiedene Typen, da ist es schwer, von einer Favoritenrolle zu sprechen. Ich hab' vorher viel Zuspruch bekommen, das hat mich aufgebaut und sehr gefreut. Aber dass ich tatsächlich gewinne, damit hab' ich nicht gerechnet, zumal Steffi in einem großen "Dorfrocker"-Fanclub ist und die bestimmt viele Stimmen mobilisieren können."
Gewonnen hat Jasmin neben dem Titel "Dorfgirl" ein professionelles Fotoshooting und eine einwöchige Reise nach Las Vegas mit den "Dorfrockern". "Das ist dann Anfang Oktober", erzählt Jasmin. "Mein Chef weiß schon Bescheid und hat mich von Anfang an unterstützt. Er hat gesagt, die müssen alle für mich abstimmen, weil ich krieg' auf jeden Fall Urlaub", sagt die Bürokauffrau und lacht.
Besonders gut gefallen hat der hübschen Blondine, dass sie hinter der Bühne viele Prominente hautnah kennen lernen konnte. "Das war schön, Stars zu treffen, die einfach ganz normal waren, einen gleich geduzt haben und sich mit uns fotografieren ließen", erzählt Jasmin. Sie hat so neben Stefan Mross auch Marianne und Michael, Stefanie Hertel und Antonia aus Tirol kennen gelernt.
Am Sonntag Nachmittag geht es dann für Jasmin und ihre Freunde wieder zurück in die Heimat, schon am Montag muss sie wieder zur Arbeit. Die Aufregung ist vorbei. Der Titel "Dorfgirl 2014" bleibt.
Das Bild kennt man doch. Die erste Dame war jedoch schöner anzuschauen.