Die Umstellung zweier Forchheimer Stadtbuslinien ab 2025 auf Hybrid ist ein lächerlich kleiner "Fortschritt", meint FT-Reporter Ronald Heck.
Fünf Jahre. Solange wird es mindestens dauern, bis der erste Fahrgast im Stadtgebiet einen Fuß in einen Hybridbus setzt. Dieser klimaschonende "Fortschritt" im Busverkehr ist lächerlich gering. Klar, die gut begründete Absage an E-Busse (unterm Strich: zu teuer) ist einleuchtend. Eines muss aber auch klar sein: Wer den ÖPNV der Zukunft für seine Bürgerinnen und Bürger besser und klimafreundlicher machen will, kann sich über kurz oder lang vor mutigen Entscheidungen und dazugehörigen Investitionen nicht drücken.
Die Mobilität der Zukunft, die hoffentlich abgasärmer und leiser wird, muss möglichst bald erlebbar werden. So wie es der vor fast genau einem Jahr verstorbene Kreisrat und Busunternehmer Rainer Polster mit seiner E-Bus-Probefahrt vorgemacht hat. Sind wir doch mal ehrlich: Wenn zwei Stadtbuslinien im Jahr 2025 in Forchheim teilweise elektrifiziert werden, sollte das eigentlich keine Nachricht mehr wert sein. Die Hybridisierung als "Pilotprojekt" ruft nur ein müdes Lächeln hervor, während andere Städte E-Bus-Ports bauen oder mit autonomem Fahren liebäugeln.
Das Nein zu E-Bussen darf kein Rückschritt bleiben. Jetzt gilt es, alle Aufmerksamkeit auf die anvisierten Alternativen zu richten: Kürzere Bus-Taktung? Zusätzliche Klein- oder Midibusse, mit denen wir in die Forchheimer Stadtteile fahren können? Diese womöglich vollelektrisch? An diesen Ideen müssen wir die Entscheider jetzt messen, damit wir einen Fuß in die Zukunft setzen.