Drei Ordner mit 1887 Unterschriften trugen Lona Hagen und Edwin Mayer am Montag ins Rathaus.
Das Duo von der Bürgerinitiative (BI) "Schützt die Reuther Hänge" übergab die gesammelten Unterschriften, die ein Bürgerbegehren ebnen sollen, an Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO). Eine Hoffnung der BI musste Stumpf jedoch gleich zerstören: Es sei nicht möglich, das Bürgerbegehren am 6. März zeitgleich mit der Oberbürgermeister-Wahl zu organisieren. "Um Kosten zu sparen" sei es sinnvoll, das Begehren auf den Wahltag zu legen, sagte Lona Hagen. Doch das Gemeindewahl-Gesetz verbiete die Zusammenlegung, sagte Franz Stumpf. "An ihrer Stelle hätte ich das auch versucht, weil an diesem Tag so viele zur Wahl gehen, aber das Motiv geht ins Leere."
BI-Sprecher Edwin Mayer betonte, dass es natürlich auch darum gehe, möglichst viele Wähler zu erreichen. "Aber ich bin selbst Beamter und denke kostenbewusst."
Vier Tage werde die Verwaltung brauchen, um die Gültigkeit der Unterschriften zu prüfen, sagte Stumpf. "Noch in der Januar-Sitzung soll der Stadtrat dann über den Termin für das Begehren entscheiden." Weil aber der Wahltag 6. März (vier Kandidaten wollen Oberbürgermeister werden) nicht in Frage kommt und eine Stichwahl am 20. März wahrscheinlich ist, wird wohl Ostern vergehen, bis das Bürgerbegehren kommt.
Das bedauerte Edwin Mayer. Dennoch reagierte er erleichtert, dass die Unterschriften endlich abgegeben sind. Viele Gegner einer Bebauung der Reuther Hänge hätten sich zuletzt bei der Bürgerinitiative gemeldet und gefragt: "Wo bleibt ihr denn?"
BI hofft auf Ulrich Schürr
Edwin Mayer erinnerte noch einmal an die Dringlichkeit des Bürgerbegehrens aus Sicht der BI: "Die Fläche muss vor der Bebauung geschützt werden. Und wir nutzen auch die Gunst der Stunde und erhoffen uns von den Kandidaten des OB-Wahlkampfes eine Unterstützung." Bislang habe sich nur der SPD-Kandidat Uwe Kirschstein eindeutig gegen die Bebauung positioniert. "Der CSU-Kandidat Ulrich Schürr hat sich bisher widersprüchlich geäußert. Hoffentlich besinnt er sich darauf, dass in Reuth ein Stück fränkische Identität geschützt werden muss", sagte Mayer.
OB Stumpf betonte, dass er persönlich "nicht glaubt, dass das Bürgerbegehren die Forchheimer Bürger sehr berühren wird." Für bedenklich halte er im übrigen die "reißerische Überschrift" des Begehrens. Da sei vom Schutz der Reuther Hänge die Rede. "Das ist irreführend, denn die Hänge sind vom Baugebiet nicht groß betroffen."