An diesem Wochenende hätte eigentlich die erste große Prunksitzung der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein im Pottensteiner Bürgerhaus über die Bühne gehen sollen. Und an den folgenden Wochenenden ginge es dann weiter mit den Prunksitzungen des Faschingskomitees der Soldatenkameradschaft (SK) Kühlenfels-Waidach in Pottenstein, mit dem Gauditreffen der oberfränkischen Damen- und Männerballette und den Prunksitzungen der Gößweinsteiner Narren in Streitberg und weiteren Orten der Fränkischen Schweiz.
Auftreten würden elf verschiedene Garden, von den "Wackelzähnen" und der "Rasselbande" bis hin zur Prinzen- oder Schlossgarde mit rund 200 Mitwirkenden. Weil der Fasching wegen Corona komplett ausfällt, befürchten die Verantwortlichen der Faschingsgesellschaften, dass sich die Garden dezimieren und man ab der kommenden Saison kleiner anfangen muss.
Keine Auftritte: Motivation der Tänzerinnen sinkt
Die Veranstaltungen der beiden großen Faschingsvereine der Fränkischen Schweiz waren immer ausverkauft und erfreuten sich stets großem Zulauf. Auch der größte Faschingsumzug in der Fränkischen Schweiz, in der Faschingshochburg Gößweinstein, mit über 1000 Narren und 40 Gruppen aus der gesamten Region, der traditionell immer Faschingssonntag stattfindet und bis zu 20 000 Besucher anzog, fällt natürlich wegen Corona heuer aus.
Darunter leiden besonders die Kinder und Jugendlichen in den Tanzgruppen. "Ich befürchte, dass in dieser Zusammenstellung nicht mehr alle dabei sein werden, wenn Fasching, egal in welcher Form auch immer, wieder möglich sein wird", sagt der Vorsitzende der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein, Bernhard Bauernschmitt. Und ergänzt: "Für mich ist es sehr schade um jedes Mädchen, das aufhört, weil es nicht mehr trainieren und tanzen kann und deshalb die Lust verliert."
Der Narrenkübel verfügt über vier Garden, eine Showtanzgruppe und ein Weiber- und Männerballett. Die Stimmung bei den Tänzerinnen und Tänzern ist sehr getrübt. Viele haben gegenüber Bauernschmitt sehr bedauert, dass sie weder trainieren noch auftreten können. "Sie vermissen das sehr", sagt der Narrenkübel-Chef.
Nichtmal Training findet statt: "Vermissen das sehr"
Vor Corona war der Narrenkübel so gefragt, dass die Kapazitätsgrenzen erreicht waren. Seiteneinsteiger hatten überhaupt keine Chance, aufgenommen zu werden. Eine riesige Warteliste gab es vor allem bei den Kleinsten. Mehr als 14 bis 15 Mädchen in einer Garde können auch nicht mittanzen. Denn für großere Tanzgruppen reicht der Platz auf den meisten Bühnen auch gar nicht aus. Bauernschmitt wäre schon froh, wenn man im Sommer wieder mit dem Training beginnen könnte.