Anders beim Jugendamt. Dort wird trotz Corona weiterhin aktiv Hilfe in Anspruch genommen und geleistet. Unter Berücksichtigung der Vorsichtsmaßnahmen. "Die Notmaßnahmen müssen aufrechterhalten bleiben", sagt Dieter Hümpfner. Er und seine Mitarbeiter gingen auch während Corona in die Familien und mussten teilweise Kinder in Obhut nehmen. Wie im oben geschilderten Fall.
Bei der jeder Meldung aktiv
"Wir machen einen unangemeldeten Hausbesuch", beschreibt Hümpfner den nächsten Schritt nach Eingang einer Meldung bei solchen Akutsituationen. Jeder Meldung muss nachgegangen werden. Auch wenn sich der Verdacht nicht bestätigt und eine Woche später wieder eine Meldung eingeht, muss dieser erneut auf den Grund gegangen werden. Das Jugendamt hat die Wächterfunktion - diese sorgt sich um das Wohl des Kindes.
Dieter Hümpfner geht nicht alleine zu den Familien. Dort lassen sich die Mitarbeiter den Vorfall schildern, sie sehen, in welchem Zustand Wohnung und Kind sind. Im schlimmsten Fall, wenn sich die Meldungen bestätigt haben und der Verdacht begründet ist, werden sie in Obhut genommen, raus aus der akuten Situation. Jedoch nicht automatisch in eine Einrichtung oder in eine Pflegefamilie. Zunächst wird geschaut, ob es Verwandte mit intakter Familie gibt, die das Kind aufnehmen können.
Wer glaubt, die Kinder würden schreien und sich krampfhaft an der Mutter festhalten, wenn die Mitarbeiter des Jugendamts sie mitnehmen, liegt falsch. "Wenn eine Kollegin das Kind auf den Arm nimmt, lächelt das Kind und spricht mit ihr", erzählt Hümpfner. Das vernachlässigte, durch Gewalt verletzte Kind sucht Kontakte, Aufmerksamkeit und Zuwendung."
Die meisten hätten eine Bindungsstörung. So auch das dreijährige Mädchen, das trotz Coronakrise aus seinem gewalttätigen Umfeld geholt wurde. Als letzte Maßnahme.
Hier finden Betroffene von Gewalt Hilfe und Beratung
bayern-gegen-gewalt.de
Die Website des Bayerischen Familienministeriums enthält Informationen, Telefonnummern, Links und Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um Corona und häusliche Gewalt und gibt Tipps, wie Konflikten zu Hause vorgebeugt werden kann.
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, Tel. 08000 116 016 oder
www.hilfetelefon.de. Die Beratung erfolgt anonym, vertraulich, kostenfrei und wird rund um die Uhr in 17 Fremdsprachen angeboten.
SkF-Frauenhaus Bamberg, Tel. 0951 58280 , frauenhaus@skf-bamberg.de
Professionelle Beratung rund um die Uhr und Unterkunftsmöglichkeiten für bedrohte und misshandelte Frauen aus dem Landkreis Forchheim vor.
INSEL Sozialpsychiatrischer Dienst des SkF Bamberg e.V.,
Tel. 09191/ 7362960 (Mo - Fr 9 bis 17 Uhr) oder per Mail an insel@skf-bamberg.de. Beratungsstelle für Menschen mit seelischen Belastungen oder psychischen Erkrankungen.
wege-aus-der-gewalt.de
Barrierefreie Homepage für Frauen und Mädchen mit verschiedenen Behinderungen (einfache Sprache, Gebärdensprache).
Weißer Ring,
Tel. 09545/509099 oder Opfer-Telefon 116 006 (Mo - So, 7 bis 22 Uhr), Beratung und Opferhilfe bei Gewaltdelikten, Stalking, usw.
Schwerpunktsachbearbeiterinnen Häusliche Gewalt
Polizeiinspektion Forchheim, Tel. 09191/7090-0, PI Ebermannstadt: Tel. 09194/ 7388-0.
Betroffene können Anzeige erstatten und sich beraten lassen.
kein-kind-alleine-lassen.de Website des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Tel. 0800/2255530 oder kontakt@kein-kind-alleine-lassen.de
nummergegenkummer.de Kinder-/Jugendtelefon 116 111
Kostenfreies, telefonisches Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche. Für Erziehende gibt es das Elterntelefon: 0800 111 0 550.
Quelle: Landratsamt Forchheim