Das Corona-Jahr war ein schwieriges Jahr. Das betonen Simon Hegele, Möbelhaus Schramm und YT Industries allesamt. Dennoch haben sie gemeinsam, dass die Nachfrage besonders im Lockdown gestiegen ist.
Arbeiten mitten im Risikogebiet
Als Gewinner der Corona-Krise sieht sich der Logistiker Simon Hegele keinesfalls. "Aber im Vergleich zu anderen Unternehmen stemmen wir diese Ausnahmesituation relativ gut", erklärt Max Streit, Bereichsleiter für Healthcare Services. Aktuell seien über 200 Monteure und Techniker europa- und weltweit im Einsatz. "Trotz aller Restriktionen und die Gefahr, sich anzustecken", betont Streit.
Dies war auch während des ersten Lockdowns im Frühjahr der Fall. Im Schutzanzug und mit Masken installierten Mitarbeiter aus Forchheim und den anderen Standorten verschiedene medizinische Geräte unter anderem im italienischen Bergamo. "Das war mitten im Risikogebiet. Aber wir wollten die Länder und Krankenhäuser unterstützen und haben versucht, auch in der Krise weiterzumachen", so Streit.
Die komplette Logistik für Medizinsysteme, die Lieferung der Anlagen und die Installation vor Ort liefen normal weiter. Mehr gefragt waren zuletzt coronabedingt vor allem Geräte für das Erkennen von Lungenproblemen.
"Die Arbeit im Gesundheitsbereich und die dazugehörigen Dienstleistungen und Logistik in der Corona-Krise ist unheimlich wichtig und wir stellen uns tagtäglich neuen Herausforderungen. Wir sind unheimlich stolz auf unsere Mitarbeiter", so Streit .
Eigenen vier Wände im Fokus
Auch Michael Schramm, Inhaber von Möbel Schramm, sieht sich nicht als Gewinner der Pandemie. "So würde ich mich nicht nennen, da durch die Krise einfach große Teile der Wirtschaft und auch Privathaushalte stark getroffen sind. Corona beeinflusst den Alltag von uns allen."
Was Schramm allerdings bestätigen kann ist, dass die Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Situationen beim Verbraucher zu einer Konzentration auf die eigenen vier Wände geführt haben. "Dies sorgte für einen erhöhten Ersatzbedarf an Küchen, Wohnmöbeln, Polstermöbeln und Schlafzimmermöbeln", resümiert Schramm. Ein Trend für ein bestimmtes Produkt habe sich allerdings nicht abgezeichnet.
Gute Auftragslage
Das Unternehmen habe aktuell eine gute Auftragslage. "Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Vorlieferanten und haben aktuell eine zwar angespannte, aber dennoch gute Warenversorgung."
Den größten Fokus lege Schramm nach wie vor auf die Gesundheit aller Beteiligten, sowohl der Mitarbeiter als auch der Kunden. "Im Möbelhaus haben wir deutlich mehr Platz, als die geforderten Quadratmeter pro Besucher. Auch die Anzahl der Kunden im Haus können wir gut mit Terminvereinbarungen regeln."
Mountainbikes sind sehr gefragt
Für den Fahrradhersteller YT Industries am Pilatus Campus sei das Corona-Jahr "glimpflich ausgegangen", sagt PR-Manager Oliver Junggeburth. Die Bike-Industrie im Gesamten sei ein Stück weit "als Gewinner" hervorgegangen. "Aber wir sind da trotzdem sehr vorsichtig. Es ist für viele eine schwere Zeit. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in dieser Branche arbeiten", so Junggeburth.
YT-Industries konzentriert sich besonders auf das Mountainbike-Sortiment. "Während des ersten Lockdowns haben wir deutlich gemerkt, dass sich die Menschen mehr mit dem Outdoorsport auseinandersetzen", so Junggeburth. Er führt dies vor allem auf den Urlaub zurück, der in diesem Jahr für viele ausgefallen ist: "Da haben viele nach anderen Möglichkeiten gesucht, die Freizeit an der frischen Luft zu gestalten."
Viele stiegen außerdem aufs Fahrrad um, um öffentliche Verkehrsmittel aufgrund des engen Raums zu vermeiden. Die Nachfrage war entsprechend hoch. Aufgrund der Coronakrise kam es aber immer wieder auch zu Lieferverzögerungen oder Lieferstopps. "Diesen Effekt haben wir auch gespürt."
Neben Forchheim hat YT Industries auch Standorte nahe Los Angeles und London. Abgesehen von den Mitarbeitern in der Werkstatt arbeiten derzeit wieder alle im Homeoffice.