Feuerwehrkommandant Sebastian Müller stellte dem Gemeinderat den Einsatzplan für Hochwasser und Unwetterlagen in Kirchehrenbach vor.
Auslöser für dieses Projekt war, so Müller, das Jahrhunderthochwasser vom 21. Juli 2011, bei dem weite Teile des Ortskerns unter Wasser standen.
Die erste Maßnahme danach war die Anschaffung von leistungsstarken Pumpen. Der erste Schritt bei Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdiensts läuft über Whatsapp, genauer: die dort für die Wehr eingerichtete Gruppe.
Schritt 2 nennt Müller "aus dem Fenster schauen". Denn etliche Rothelme wohnten nahe am Bach. Beobachten sie ein Ansteigen, trifft sich die Führungsebene der Feuerwehr und informiert auch die Bürgermeisterin. Erst danach werden die ganze Wehr alarmiert und beispielsweise Schichten für den Einsatz eingeteilt.
2011, so erinnerte sich Müller, waren er und seine Kollegen 15, 16 Stunden am Stück im Einsatz. "Das geht ganz schön in die Knochen" und soll möglichst verhindert werden.
Sandsäcke im Bauhof
Die Einbindung des Bauhofs ist fest vorgesehen. Denn auf seinem Gelände lagern Sandsäcke auf Paletten, die mit dem neuen Gerätewagen Logistik an vier festgelegte Stellen im Ortskern verteilt werden.
Für einen effizienten Einsatz entscheidend sind nach Müller regelmäßige Kontroll- und Erkundungsfahrten. Sieben neuralgische Punkte - sechs am Bach und einer bei den Regenrückhaltebecken in der Hutweide - werden angefahren und der Zustand des Bachs dokumentiert, so dass dadurch an den wirklich kritischen Stellen zuerst reagiert werden kann - auch durch Mitteilungen an die Bevölkerung, durch Lautsprecherdurchsagen und über Soziale Medien.
Hinweise an die Bevölkerung
Das im Ort ansässige Technische Hilfswerk (THW) ist primär nicht in diesen Plan eingebunden, denn es ist eine Bundeseinrichtung, die überörtlich agiert. "Wir haben es 2007 erlebt. Als wir, die Kirchehrenbacher Feuerwehr zum Einsatz musste, waren die Kollegen vom THW schon drei Stunden in Langensendelbach", berichtet der Feuerwehrkommandant. Aber sehr wohl hält man gemeinsame Übungen ab.
Ähnlich kann es mit dem Gerätewagen Logistik sein, der für den ganzen Landkreis Forchheim angeschafft wurde. Und ebenso wird die Kirchehrenbacher Wehr überörtlich Hilfe leisten. "Aber wir werden uns nie so entblößen, dass der Grundschutz in Kirchehrenbach nicht mehr gewährleistet ist", zerstreute Müller Bedenken.
Aus der Schulverbandssitzung berichtete Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD): Alle Verbandsgemeinden stimmten den Plänen für eine Teilsanierung zu. "Alle Bürgermeister stehen hinter Kirchehrenbach als Schulstandort." Aus einer Besprechung mit den Wirten brachte sie mit: "Die Kerwa findet auf jeden Fall statt."
Maltenberger scheidet aus
Ratsmitglied Georg Maltenberger (FW) bat um Entbindung von seinem Amt, das er seit 22 Jahren innehat. Er erinnerte an die harmonische Zusammenarbeit im Rat unter Gebhardt und auch ihrem Vorgänger. Die Gemeinde schreibt nun Manfred Wörner an, ob er nachrückt.
Der Gemeinderat beschloss gegen eine Stimme, das Bebauungsplanverfahren "Obere Bärenleite" einzuleiten. Das Areal liegt am Wald in der Nähe zum Sportplatz. Die voraussichtlich neun Baurechte sollen über eine S-förmige Durchgangsstraße erschlossen werden. Man erwartet nicht, dass sie sonderlich von Sportplatzbesuchern als Zufahrt genutzt wird. Ein Problem bei den Parzellen ist der angrenzende Wald. Hier muss eine Baumfallgrenze eingehalten werden. Das wirkt sich auch bei den Straßenbaubeiträgen aus.
Die Erstherstellung einer Straße wird auch bei Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ("Strabs") den Grundstückseigentümer Geld kosten. Ausnahmen - wie hier - sind Geländeteile, die zwar an der Straße liegen, aber wegen ihrer Lage nicht bebaut werden können, erläuterte Gebhardt.
Die Walburgiskapelle ist auf dem Kirchehrenbacher Wappen abgebildet. Man sieht sie durchaus als Wahrzeichen des Ortes, auch wenn sie zur Kirchenstiftung Wiesenthau gehört. Deshalb gibt Kirchehrenbach auch eine ordentlichen Zuschuss für die dringende Sanierung des Gotteshauses auf dem Walberla. Es steht eine Größenordnung von 10.000 bis 15.000 Euro im Raum.