Michael Rauh wohnt in einem alten Bauernhaus der Kirchenstraße 10 in Hallerndorf. Der 46-Jährige genießt die Zeit, die er mit seiner Lebensgefährtin hier verbringt, denn der Vorsitzende des Fränkische-Schweiz-Vereins und Mitbegründer des Vereins "Generation 2020" ist viel unterwegs.
Der gelernte Mechaniker, der statt einer Schichtarbeit in einem Betrieb lieber eine zweite Ausbildung als Erzieher absolviert hat, ist heute als Erlebnispädagoge in ganz Europa unterwegs.
Vor 15 Jahren hat Michael Rauh zusammen mit einem Freund das Unternehmen "roots" gegründet. "Wir verstehen uns als Profis für das Zwischenmenschliche in Organisationen", erklärt der Hallerndorfer. "Wir sind ganz nah an den Menschen, analysieren ihre Stärken und geben ihnen Tipps, wie sie Herausforderungen noch besser meistern können. Wir unterstützen sie, damit ihre Bereitschaft zum Wandel, zur Veränderung in ihren Herzen und Köpfen wächst", verdeutlicht Rauh.
"Nur was einen Menschen emotional bewegt, bleibt auch in seiner Erinnerung haften.
Deshalb wollen wir die Gefühle als Erfolgsfaktor für Veränderungen nutzen", erklärt der Erlebnispädagoge, zu dessen Auftraggebern das Who is who der Wirtschaft gehört.
Es reicht von der Robert Bosch AG über die Telekom bis zu Voest Alpine, der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Siemens, Karstadt-Quelle oder den Nürnberger Versicherungen.
Am Anfang stehen Gespräche. Erst einmal will Michael Rauh heraus finden, was die Menschen bewegt, was ihnen Angst macht, sie lähmt. Dann zeigen Rauh und seine Kollegen dem Gegenüber auf, welche Ressourcen der zu bieten hat, was in ihm steckt.
Besser im Team zusammenarbeiten Das Team von "Roots" lässt die Teilnehmer ihrer Klettertouren, Bootsfahrten und Höhlenführungen erleben, dass Herausforderungen gemeinsam leichter zu meistern sind, als allein.
In vielen Situationen ist man als Einzelkämpfer auf verlorenem Posten. "Deshalb nutzen wir unser Wissen um Organisation und Verständigung, um vorhandene Kompetenzen so einzusetzen, dass die richtigen Menschen am richtigen Platz eingesetzt werden. Aufgaben Rollen und Verantwortlichkeit müssen klug verteilt werden.
Dieses amerikanische Prinzip werde zunehmend auch in Europa Alltag. Wichtig dabei: Vertrauen! Der Mitarbeiter braucht die Selbstsicherheit, dass er auch in einer Zwickmühle souverän agieren kann und der Abteilungsleiter und Chef muss sich darauf verlassen können, dass seine Mitarbeiter auch prekäre Situationen im Griff haben.
Kirchliche Organisationen nutzten die Erlebnispädagogik mittlerweile genau so wie die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft oder Brose Baskets Bamberg. Dabei versteht sich "roots" auch als Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung. Deshalb wurde die Abteilung "roots respect" gegründet, um Menschen mit Handicaps zu unterstützen. Auch ökologisch engagiert sich das Unternehmen; Ein Prozent des Jahresumsatzes geht an gemeinnützige Umweltschutz-Organisationen.