Um Gößweinstein ranken sich einige Geschichten und Mythen. Diese nutzt die Tourismuszentrale jetzt, um das Profil der Marktgemeinde zu schärfen.
Vor allem für Familien mit Kindern gibt es jetzt eine neue Attraktion im Tourismus- und Wallfahrtsort Gößweinstein. Zusammen mit den Kindern der beiden Gößweinsteiner Kindertagesstätten und der Mittagsbetreuung der Schule eröffneten Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) und Tourismusleiterin Christin Kellner den neuen Gößweinsteiner Sagenweg.
Gekommen waren zu feierlichen Eröffnung auch einige Marktgemeinderäte, Wolfgang Geißner vom Naturpark oder Vertreter der Pottensteiner Tourist-Info.
Lang gehegte Idee
Die Idee für den Sagenweg hatte Kellners Amtsvorgänger Matthias Helldörfer, der heute bei der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz unter anderem für den Internetauftritt zuständig ist.
Der Sagenweg beginnt beim Haus des Gastes, wo sich eine Übersichtstafel mit neun Sagen, die sich ausnahmslos alle um Gößweinstein ranken, befindet. Die Gesamtlänge des rund um Gößweinstein führenden Sagenwegs beträgt 2,5 Kilometer. Er ist allerdings für Kinderwägen nicht geeignet, da er auf bestehenden Wanderwegen verläuft.
Wundertätiges Bergkreuz
Erzählt auf den Sagentafeln, die von Grafikerin Heike Leon aus Pottenstein gestaltet wurden, werden die Sagen vom Gnadenbild, der Marienkapelle, dem wundertätigem Bergkreuz, dem Elisabethenwasser, dem Schmalzkübel, den drei Nymphen und des Gößweinsteiner Franzosenlochs. Erzählt wird außerdem auch, wie der "Gozwinsteiner" gegen den Sachsen Groß kämpfte und wie der Graf Gozwin zum Christentum bekehrt wurde.
"An jeder Tafel gibt es eine andere Attraktion", sagt Kellner. An der siebten Tafel kann man zum Beispiel den QR-Code mit dem Handy ablesen und sich so die Sage auch vorlesen lassen. Oder am Kreuzberg können die Kinder schätzen, wie hoch das wundertätige Bergkreuz dort ist und an der Marienkapelle den Gesang erahnen. "Dazu müssen sie aber ganz still sein", sagt Kellner
Gefördert wurde der 8860 Euro teure Gößweinsteiner Sagenweg zu 50 Prozent über den Naturpark durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. In diesen Kosten sind auch die Flyer enthalten, die es bei den Tourist-Infos der Fränkischen Schweiz kostenlos gibt.
Von den Fledermäusen
Das Schöne an dem Sagenweg ist laut Kellner auch, das man ihn nicht auf einmal gehen muss, sondern ihn auch in Etappen absolvieren kann.
Außerdem sei der Sagenweg lehrreich, weil die Kinder nicht nur etwas über die Sagen, sondern auch über die Natur oder zum Beispiel über die Fledermäuse erfahren.
Die Kinder des St.-Franziskus-Kindergartens führten zur Eröffnung ein kleines Schauspiel mit Ritter, Burgfräulein und Drache auf, die Kinder vom Johannischen Kindergarten sangen ein Lied und die Kinder der Mittagsbetreuung hatten sich ein Gedicht zum Schmalzkübelbrand im Jahre 1746 ausgedacht.