Effeltricher packen ihre Zukunft beherzt an

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Das neue Ärztehaus in Effeltrich beziehen die Mieter voraussichtlich im kommenden Januar. Foto: Dagmar Niemann
Das neue Ärztehaus in Effeltrich beziehen die Mieter voraussichtlich im kommenden Januar.  Foto: Dagmar Niemann

Sinkende Einwohnerzahlen stellen die Gemeinde vor eine Herausforderung. Ideen, wie man für Neubürger attraktiv sein will, gibt es aber.

Bei der Bürgerversammlung hat Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) den Effeltrichern den gegenwärtigen Zustand von Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft dargelegt. Dabei widmete sie insbesondere der Bevölkerungsentwicklung und den daraus entstehenden Herausforderungen viel Raum.

Das Interesse an der Veranstaltung im Sportheim neben der Schulturnhalle war groß: Gut 90 Effeltricher sind erschienen. Die Bürgermeisterin berichtet unter anderem über den Umbau der Büros im Rathaus und die Neueinstellungen in der Verwaltung sowie über die Erneuerung der EDV Hard- und Software und die Aufarbeitung sämtlicher Buchungen aus den Jahren 2012 bis 2014.


Im normalen Betrieb

Ferner referierte Heimann über die Anschaffungen für den Bauhof und das werbefinanzierte Elektroauto, über die Vergabe der Friedhofspflege an einen externen Dienstleister sowie über das "Projekt Barrierefreiheit": Damit ist der Einbau eines Aufzuges im Rathaus gemeint.

Mit Erleichterung stellt Heimann zusammenfassend fest: "Wenn wir ab Mitte 2017 dann endlich einen normalen Verwaltungsbetrieb haben, können wir uns voll den Zukunftsaufgaben widmen." Die Bürgermeisterin schaut dabei nicht ohne Sorgen in die Zukunft: Seit 2005 ging die Bevölkerung von Effeltrich um 2,1 Prozent zurück. Bevölkerungsprognosen sagen bis 2028 für die Altersgruppe unter 18 Jahre einen Rückgang von 421 auf 330, für die Altersgruppe von 18 bis 65 Jahre einen Rückgang von 1700 auf 1480 und für die Altersgruppe von über 65 Jahre eine Zunahme von 445 auf 650 voraus.


Sinkende Ressourcen

Diesem demographischen Wandel, der auch mit knapper werdenden finanziellen Ressourcen - der arbeitende Teil der Bevölkerung schrumpft - verbunden ist, muss laut Heimann bei der Ortsentwicklung Rechnung getragen werden.

Die Wohn- und Lebensbedingungen für ältere Bürger müssen deshalb verbessert, städtebauliche Missstände (Verkehr) und Mängel (wenig Bauplätze) müssen behoben werden. Ferner gelte es, die Attraktivität des Ortes so zu steigern, dass junge Familien nach Effeltrich ziehen wollen.
Heimann beendet ihre Präsentation mit der Auflistung einiger gelungener Projekte. Dazu gehörte auch das neu gebaute Ärztehaus neben dem Rathaus. Es ist so gut wie fertig, Anfang Januar 2017 werden die Mieter einziehen.

Dann wird es im Erdgeschoss eine ärztliche Gemeinschaftspraxis geben, im 1. Stock eine Physiotherapie-Praxis und im 2. Stock eine Logopädie-Praxis sowie das zu einem Netzwerk außerklinischer Intensiv- und Palliativpflege gehörende Homecare-Unternehmen NAIP, dessen Ärzte und Pfleger sich um die Versorgung schwerkranker Menschen zu Hause kümmern.

Als Sprecher der Vereine trug Bernhard Kotz den Wunsch vor, "im alten Schulhaus", also im alten Trakt der Schule, Räume zu erhalten. Dagegen protestiert die Zweite Vorsitzende des Fördervereins, Susanne Schmidt: Der Förderverein benötige diese Räume für die Mittags- und Nachmittagsbetreuung.
Die Bürgermeisterin versprach, sich beim runden Tisch zur Schulentwicklung für die Lösung dieses Interessenkonfliktes einzusetzen. Und Heimann versprach auch, sich in Zusammenarbeit mit der Polizei darum zu kümmern, dass die durch parkende Fahrzeuge eines Malerfachbetriebes in der Erlanger Straße verursachten Verkehrsstaus ein Ende haben.