Dobenreuth bereitet sich auf den Fasching vor

2 Min
Petra an der Nähmaschine, Silke hilft. Fotos: Franz Galster
Petra an der Nähmaschine, Silke hilft. Fotos: Franz Galster
Marion Turnwald und Silke Brütting besprechen sich bei guter Laune
Marion Turnwald und Silke Brütting besprechen sich bei guter Laune
 
Gerhard Honeck bemalt die Wände
Gerhard Honeck bemalt die Wände
 
Silke, Katrin, Petra, Marion, Sabine, Kathrin und Sabine (v. l.) helfen mit.
Silke, Katrin, Petra, Marion, Sabine, Kathrin und Sabine (v. l.) helfen mit.
 

Damit der Dobenreuther Weiberfasching ein Highlight wird, müssen auch die Männer mit anpacken. Hilfe kommt aber auch aus Nachbarorten, weil einige Stammakteure heuer ausfallen.

"Der Berg ruft" - so lautet das diesjährige Motto des Faschingsprogramms in Dobenreuth. Legendär ist mittlerweile der Weiberfasching im Bürgerhaus, der dieses Jahr am Freitag, 8. Februar, steigt.
In Dobenreuth laufen schon intensive Vorbereitungen. Im Gastraum sitzt Petra Langguth an der Nähmaschine. "Ich habe schon letztes Jahr mit genäht. Wir tüfteln auch dieses Jahr wieder viel. Nicht das Nähen ist das Problem, sondern wie setzen wir Ideen wie beispielsweise beim Kopfschmuck um. Insgesamt nähen wir zu dritt", erzählt sie. Silke Brütting als Allrounder hilft mit. Um sie auf dem Tisch sind erste fertige bunte Kleidungsstücke erkennbar, dazu viel Stoff, der noch bearbeitet werden will.
Unweit von ihr steht Katrin Terbeck aus Dobenreuth in einer Gruppe von jungen Frauen. Sie ist das erste Jahr richtig engagiert dabei, auch ihr Mann muss mit anfassen. Katrin übt mit den Kleinen für die Purzelgarde, darunter befinden sich auch ihre zwei Kinder. Ein richtiger Familieneinsatz. "Es macht viel Spaß. Wir üben seit Anfang Januar mit sechs Kindern und Sabine hilft mir dabei", zeigt sie ihre Begeisterung. Sabine, 19, macht es im zweiten Jahr. Als Schülerin tanzte sie mit zehn Jahren schon in Ebermannstadt, dort hatte man damals die erste Garde in der näheren Umgebung.
Überlegungen gab es auch bei der Gestaltung des Saales im oberen Stockwerk. Märchenfiguren schmücken fantasiereich noch die Wände vom letzten Jahr. Sie müssen weichen, der Raum neu an das aktuelle Thema angepasst werden. So will es zumindest die künstlerische Seite. Als Maler sprangen aus Burk spontan Gerhard Honeck und sein Vater mit viel Geduld und Phantasie ein. "Wir sind gute Bekannte, da hilft man einfach. Hier male ich gerade einen Schuhplattler, Bäume und Gebirge wachsen noch. Ende der Woche wird es fertig sein", ist Gerhard überzeugt.
Marion Turnwald und Silke Brütting ziehen die Fäden. In einem kleinen Ort wie Dobenreuth nicht einfach, wenn, wie dieses Jahr, einige Akteure durch Krankheit, Beruf, Schule und sonstige Umstände ausfallen. Umso dankbarer sind die beiden, dass jahrelang gepflegte Freundschaften mit vielen umliegenden Orten wie Kunreuth, Hausen, Burk oder auch Reuth sich jetzt als große Hilfe herausstellen. Auch Gosberg hat sich angeboten. "Freundschaft wird immer zurückgezahlt", Marion Turnwald ist die Erleichterung anzusehen.
Es wird auch dieses Jahr ein faszinierendes Programm geben. Das Männerballett mit acht Mann verstärkt sich aus der Nachbarschaft, hilft vor und nach seinem Auftritt bei der Gästebewirtung. Bei den Büttenreden springen Renate Rose und Elke Köppel von den Reuther Freunden mit ein. Gela Hofmann, Dobenreutherin und längst ein prägender Name auf diesem Gebiet, hinterlässt ihnen für dieses Jahr große Schuhe. Sie nimmt sich eine Auszeit.
"Silke Brütting und ich haben den Weiberfasching vor 15 Jahren ins Leben gerufen. Wir werden auch in die Bütt gehen", erläutert Marion Turnwald. "Das erfolgreiche Heranführen der Jugend, die Neuzugänge im Allgemeinen, das ist uns ein besonderes Anliegen, das gibt immer wieder ein Stück zusätzliche Hoffnung". Die Frauen leisten viel, auch in der Küche. Die Einnahmen sind ein wichtiger Beitrag für die Erhaltung des Bürgerhauses in Dobenreuth.
Marion Turnwald fungiert in aller Bescheidenheit als die Triebfeder des Dobenreuther Faschings schlechthin und wird auch dieses Jahr den Weiberfasching in gewohnter Professionalität moderieren. Die Band Standing Ovation heizt dazu musikalisch ein. Der Motor für eine rauschende Weiberfastnacht in Dobenreuth ist angeworfen, die gute Stimmung der Akteure mischt sich bereits mit großer Spannung.
Für den Faschingszug am Faschingsdienstag hat Marion Turnwald den Wunsch, dass sich noch der eine oder andere Verein meldet und anschließt. Bei der Familie Luise und Richard Beck, die viel für die Aktion getan hat, im "Raschershof" mitten in Dobenreuth, wird der Zug wieder enden. Auf Kosten von Bürgermeister Reinhard Seeber werden dann alle Beteiligten des Faschingszuges das Glas Sekt heben.