Bei einem Workshop haben sich Poxdorfer und Effeltricher Gedanken darüber gemacht, was ihre Gemeinden noch attraktiver und lebenswerter machen könnte.
Etwa 80 Interessierte aus
Effeltrich und Poxdorf sind zum ersten Bürgerworkshop in die Turnhalle in Effeltrich gekommen. Dort suchten sie in Arbeitsgruppen nach Wegen, wie die Lebensbedingungen in den beiden Gemeinden verbessert und das Ortsbild verschönert werden könnte.
Das Motto der Veranstaltung, die im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) stattfand, lautete: "Neues entwickeln und Identität bewahren". Fachlich begleitet wurde sie von Mitarbeitern des Büros für Städtebau und Architektur HWP (Würzburg).
Große Bandbreite
Acht Themenbereiche waren zu bearbeiten, weshalb in der Turnhalle auch acht große Tische aufgebaut waren. Darauf sollten die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse festhalten.
Zur Auswahl standen für die Effeltricher die folgenden Themen: "Rathausplatz mit Festplatz als neue Mitte"; "Entwicklung der historischen Ortsmitte mit Platz an der Linde und Kirchenumfeld, Verkehrsberuhigung"; "Wohnraumangebot, Wohnbaugebiete, Innen- und Außenentwicklung";
Für die Gaiganzer gab es die Gruppe "Entwicklung des Ortsteiles, Anbindung an den Hauptort". Die Poxdorfer konnten sich zwischen den folgenden Gruppen entscheiden: "Entwicklung von Raiffeisengelände und Schwedenhau Umbau Grundschule" und "Wohnraumangebot, Wohnbaugebiete, Innen- und Außenentwicklung" Effeltricher und Poxdorfer gemeinsam beackerten die Themen "Naherholung und Freizeit, Turnhalle als Veranstaltungshalle, Kulturscheune, Baumschulen, Rad- und Wanderwege" sowie "Interkommunale Zusammenarbeit, gemeinsame Projekte".
Nach einer Arbeitsphase von 60 Minuten stellten die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor.
Gruppe 1 legte Wert auf Wohnangebote für Senioren sowie Sozial- und Mietwohnungen; vor allem aber darauf, dass Park- und Grünflächen erhalten und neu geschaffen werden. Gruppe 2 schlug vor, die Lindenstraße zu sperren, damit ein Dorfplatz entstehen könne, für die Fußgänger Gehwege zur Kirche, sichere Straßenquerungsmöglichkeiten und abgesenkte Bürgersteige zu schaffen und den Ortskern vom Verkehr zu entlasten oder zumindest Flüsterasphalt aufzubringen.
Gruppe 3 hielt es für unabdingbar, die Kommunikation mit den Grundstückseigentümern zu forcieren, die bestehenden Baulücken im Ort zu schließen und der Hochwassergefahr stärker Rechnung zu tragen.
Gruppe 4 wünschte schnelleres Internet, einen Bürgerbus, mehr Radwege, eine Verschönerung des Gaiganzer Ortseingangs und mehr Freizeitflächen mit einer Gedenkstätte für Hans Wölfel, jenen mutigen Bamberger Anwalt, der es 1933 schaffte, 13 Gaiganzer, die im Zusammenhang mit der "die Tragödie von Gaiganz" genannten SS-Aktion verhaftet worden waren, frei zu bekommen.
Wölfel wurde im Mai 1944 vom Volksgerichtshof wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt. Gruppe 5 empfahl den Abbruch des Poxdorfer Raiffeisengebäudes, die Einrichtung eines Senioren- oder Mehrgenerationentreffs in der Schule sowie verstärkte Bemühungen, um das Schwedenhaus zu retten und zum Zentrum eines innerörtlichen Erholungsbereiches mit Biergarten und Spielplatz zu machen.
Raum für junge Familien
Gruppe 6 sprach sich dafür aus, den bisherigen Verwaltungstrakt der Schule für Jugendliche oder Senioren zu nutzen, den alten Kindergarten abzureißen und auf dem Sportplatz östlich der Schule einen Neubau zu errichten; das bisherige Kindergartenareal könne dann Baugebiet werden. Das Raiffeisengebäude sei abzureißen und mit Reihenhäusern zu bebauen, um Wohnraum für junge Familien zu schaffen.
In den Überlegungen von Gruppe 7 spielten Kultur und Sport eine wichtige Rolle: Man wünschte sich einen Ausbau der Turnhalle als Mehrzweckraum oder eine Kulturscheune oder ein Vereins- und Bürgerhaus, in dem Konzerte und Theateraufführungen stattfinden können sowie einen beleuchteten Fahrradweg zwischen Effeltrich und Poxdorf.
Des Weiteren soll ein Baumschullehrpfad angelegt werden, ein "Tag der offenen Baumschulen" vereinbart und ein Baumschultreffen mit Direktverkauf lokaler Produkte veranstaltet werden.
Gruppe 8 schließlich sah Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Gemeinden bei der Senioren- und Jugendbetreuung, beim Hochwasserschutz, im Tourismusbereich sowie bei Feuerwehr, Kindergarten und Schule. Alle diese Details werden nun von den Stadtplanern genauer unter die Lupe genommen und zu einem konkreten Projekt zusammengeführt.