Die Forchheimer haben nun ein 100-seitiges seniorenpolitisches Gesamtkonzept.
Der Seniorenbeirat der Stadt hat ein Konzept entwickelt, das die Stadträte im Hauptausschuss am Donnerstag begeistert begrüßten. Das "Seniorenpolitische Gesamtkonzept" ermögliche beispielsweise, "die Fähigkeiten der Senioren in das ehrenamtliche Engagement einfließen zu lassen", lobte Thomas Werner (CSU).
Mehr als eine "hervorragende Arbeit" entdeckte Manfred Hümmer (FW) in dem 100 Seiten umfassenden Katalog, den der Seniorenbeirat unter seinem Vorsitzenden Klaus Thormann vorgelegt hat: Ein "monumentales Werk" sei es geworden; es werde als Leitfaden für die Stadtpolitik und als Grundlage der Generationen-Gerechtigkeit dienen, meinte Hümmer.
Lisa Hoffmann (SPD) freute sich über die "breite Basis" der Beteiligten, etwa aus sozialen Organisationen und Kirchen. Sie hätten eine lebendige Diskussion entfacht und eine "gesellschaftspolitisch in die Zukunft weisende Arbeit" geleistet.
Eine der konkreten Forderungen, die sich aus dem Konzept ergebe, sei die Beschäftigung einer "hauptamtlichen Kraft" bei der Stadt
Forchheim, die sich um die Belange der Senioren kümmern werde, sagte Lisa Hoffmann.
"Das Alter wird nur dann respektiert werden, wenn es um seine Rechte kämpft und sich seine Unabhängigkeit und Kontrolle über das eigene Leben bis zum letzten Atemzug bewahrt." Dieses Cicero-Zitat hat der Seniorenbeirat dem Konzept vorangestellt. Es soll sich in das "noch vom Landkreis Forchheim zu erstellende Konzept einfügen", schreiben die Autoren.
Als Handlungsempfehlungen betonen sie beispielsweise: Das Bewusstsein für die Belange der älteren Menschen in der Stadtverwaltung, im Stadtrat und in der Öffentlichkeit müsse gestärkt werden; eine hauptamtliche Stelle ausschließlich für die Seniorenarbeit müsse eingerichtet werden; Barrieren im öffentlichen und
halböffentlichen Raum müssten abgebaut werden; barrierefreier, bezahlbarer Wohnraum müsse geschaffen werden - ebenso Treffs in den Stadtteilen.
Auch Sabine Dittrich (Forchheimer Grüne Liste) bedankte sich für die Ausführungen, die dem Stadtrat nun reiches Material für Anträge bieten. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) weist im Grußwort zum seniorenpolitischen Gesamtkonzept darauf hin, dass ein Drittel der Forchheimer Bürger über 55 Jahre alte sind. Kirschstein nannte das Konzept auch deshalb hervorragend, weil es "seine Vergleichbarkeit sucht".
Werk stetig fortschreiben
Das konnte als Wink in Richtung Landkreis Forchheim verstanden werden; dem steht die Arbeit an einem seniorenpolitischen Gesamtkonzept noch bevor. Wobei auch die städtischen Konzept-Macher nicht bei ihrem Werk stehen bleiben wollen, wie in der Zusammenfassung nachzulesen ist. So ein Werk müsse "stetig auf seine Aktualität parallel zu Veränderungen innerhalb der Stadt und generellen demografischen Entwicklung angepasst werden".