Diakon Sassik ändert sein Leben

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Florian Sassik ist in vielen Lebenslagen mutig. Foto: Petra Malbrich
Florian Sassik ist in vielen Lebenslagen mutig.  Foto: Petra Malbrich

Nach der mittleren Reife hat Michael Sassik bei der Sparkasse angefangen. Immer stärker jedoch spürte er den Wunsch nach einem kirchlichen Beruf.

Für seine Familie war es keine Überraschung und schon gar kein Schock, dass Florian Sassik Priester werden will. Der Grund für diese Gelassenheit ist sein älterer Bruder Harald, der bereits Priester ist und nun die Gläubigen in Rothenburg ob der Tauber betreut.

Davon ist Florian Sassik derzeit noch etwa ein Jahr entfernt. Erst vor einer Woche wurde er von Erzbischof Ludwig Schick im Bamberger Dom zum Diakon geweiht. Bekannte, Verwandte und Freunde aus Weißenohe und aus der Pfarrei Allerheiligen in Nürnberg, wo Sassik arbeitet, sind mit dem Bus nach Bamberg gefahren und haben die Weihe ihres Florian mitgefeiert. "Das war ein schönes Gefühl", sagt der 35-jährige Diakon, denn all diese Menschen hätten seinen Lebensweg begleitet. Vor allem zu nennen wären da die Weißenoher, die ihn als jüngsten von fünf Brüdern kennen.


Ein fröhlicher junger Mann

Der Kirche war der fröhliche junge Mann schon immer verbunden, zunächst als Ministrant, dann als Pfarrgemeinderatsmitglied.
Nach der mittleren Reife lernte er Bankkaufmann bei der Sparkasse in Forchheim. 2002 beendete er diese Ausbildung und wäre auch übernommen worden. Wenn er denn gewollt hätte. Doch Sassik wollte viel lieber einen kirchlichen Beruf auszuüben. Nur: Gottesdienste zu halten, das ist mit der mittleren Reife in einem kirchlichen Beruf nicht möglich. "Ich habe deshalb meinen Beruf aufgegeben und mich am Theresianum in Bamberg angemeldet", berichtet er.

Fünf Jahre später hatte er die zweite Fremdsprache gelernt und das Abitur in der Tasche. Aber in dieser Zeit entwickelte sich ein anderes Gefühl immer stärker: der Wunsch, Priester zu werden. Der 35-Jährige bewarb er sich deshalb als Alumnus im erzbischöflichen Priesterseminar. Er wollte unbedingt Gott und den Menschen dienen sowie die Frohe Botschaft zu verkünden. Das könnte man zwar als normaler Mensch auch, aber "als Priester ist man am Altar und die Eucharistiefeier ist die höchste Form der Gottzugehörigkeit", erklärt Sassik. Etwaige Rücksicht auf die Familie glaubte Sassik nicht nehmen zu müssen: "Drei meiner Brüder sind verheiratet. Der Name wird also weitervererbt", lacht Sassik.

Sem Praktikum in der Pfarrei Allerheiligen in Nürnberg zeigte ihm dann, wie das Leben eines Priesters wirklich ist und welche Aufgaben ein Pfarrer zu bewältigen hat. Von August 2014 bis Juli 2015 dauerte dieses Praktikum, das Florian Sassiks innigen Wunsch bestärkte. So bat er um Aufnahme im Pastoralkurs. Innerhalb dieses Kurses wurde er zum Diakon geweiht.


Wie tauft man richtig?

14 junge Männer aus den Diözesen Speyer, Würzburg, Eichstätt und Bamberg besuchen den Kurs. "Wie tauft man richtig, wie beerdigt man, wie wird eine Messe gefeiert. Um diese Fragen geht es im Kurs", sagt Sassik.
Begleitet werden die Teilnehmer von einem Praktikumspfarrer. Dazwischen sind die Diakone in ihren Pfarreien, um den Dienst am Nächsten auch praktisch auszuüben. "Die Krankenkommunion ist sehr wichtig", sagt Sassik.

Und dann geht Sassik auch noch zur Schule: als Religionslehrer in die Grundschule und zu den Fünft- und Sechstklässlern in die Hauptschule. "Die Disziplin und die religiösen Grundkenntnisse haben sich sehr verändert", stellt Sassik fest. Jährlich erkläre man etlichen Schülern aufs Neue, wann Jesus geboren ist.