Der Umsatz in der Fränkischen Schweiz ist innerhalb von drei Jahren um sechs Millionen auf 256 Millionen Euro gestiegen. Und Sandra Schneider, die Leiterin der Tourismuszentrale, hat eine Strategie für eine weitere positive Entwicklung.
Kreis ForchheimIn der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz werde eine Arbeit geleistet, "die einschlägt", lobte Landrat Hermann Ulm (CSU). Nicht nur ihn beeindruckte Sandra Schneider, die Leiterin der Tourismuszentrale, am Dienstag. Der gesamte Kreis-Kulturausschuss war angetan von der kleinen Lehrstunde in Sachen "Entwicklung der Fränkischen Schweiz". CSU-Kreisrat Hans Derbfuß stellte begeistert fest, dass Sandra Schneider "auf alle Fragen eine Antwort" habe.
Dass ihre "Vision" einer prosperierenden Fränkischen Schweiz Früchte trägt, lässt sich auch an den Umsatzzahlen ablesen. Innerhalb von drei Jahren ist der für die Tourismusregion errechnete Wirtschaftsfaktor um sechs Millionen Euro gestiegen; auf 256 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr. Wobei 51,6 Prozent (131 Millionen Euro) durch das Gastgewerbe erwirtschaftet wurde, 31,7 Prozent (81,3 Millionen Euro) durch den Einzelhandel und 16,7 Prozent (42,7 Millionen Euro) durch Dienstleistungen.
Gast gibt 17,40 Euro pro Tag aus
Sandra Schneider schilderte die zwischen Kulmbach und Erlangen sich erstreckende Fränkische Schweiz als Gebilde, das stetig mehr Aufmerksamkeit wecke; auch an den Grenzen, etwa in der Region Bayreuth. 40 Mitglieder in vier Landkreisen (Forchheim, Bayreuth, Bamberg und Kulmbach) haben sich der Tourismusregion angeschlossen.
Die Hälfte aller Touristen sind Tagestouristen. Jeder gibt im Schnitt 17,40 Euro aus. Das sei steigerungsfähig. Im Fränkischen Weinland etwa gebe ein Tagestourist im Schnitt 33 Euro aus. "So eine Kiste Wein ist eben schnell gekauft", sagte Sandra Schneider und deutete an, wie gut die Vermarktung typischer Produkte einer Region den Umsatz steigern kann.
Neuer Auftritt im Netz
Daher wird die Tourismuszentrale im kommenden Jahr mit Nachdruck auf das Bier setzen. 500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot werden der Anlass, um beispielsweise eine Bier-Woche zu veranstalten oder ein Bier-Voting.
Sandra Schneider stellte im Kulturausschuss eine Neuerung nach der anderen vor: Das Gäste-Verzeichnis 2016 wird komplett modernisiert herausgegeben; ein Praxis-Leitfaden (für die nächsten fünf Jahre) ist in Arbeit; der 1. Tourismus-Tag wird im Juni veranstaltet und der neue Internet-Auftritt geht Ende November online. Eine zentrale Datenbank werde es dann geben und ein Touren-Portal.
White Lable
Auch die sogenannte White-Lable-Lösung sei eine Erfolgsgeschichte: Das heißt, die Tourismuszentrale stellt die Struktur ihrer eigenen Website zur Verfügung und andere Gemeinden übernehmen sie. Eine Kostprobe dieser neuen Struktur des Internet-Auftritts findet sich bereits im Netz: Die Gemeinden Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf, die gemeinsam als "Fränkische Toskana" werben, sind mit der White-Lable-Lösung kürzlich online gegangen.