Der Imkerverband aus Forcheim warnt vor den Folgen des Maisanbaus. Über die Konsequenzen sind sich die Mitglieder allerdings uneins.
Über nachlassendes Interesse an seiner Arbeit muss sich Imkerverband Forchheim und Umgebung keine Sorgen machen. Das hat hat die gut besuchte Jahreshauptversammlung im kleinen Saal Jahn Kulturhalle gezeigt. Auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist positiv. Zwei Austritten stehen im vergangenen Jahr zehn Zugänge gegenüber. Damit zählt der Verband derzeit 146 Mitglieder.
Der Blick auf die Bienen selbst fällt dagegen etwas getrübter aus. Den Tieren fehlten immer häufiger die Futtergrundlagen. "Mit dem ersten Schröpfschnitt der Wiesen geht es schon los. Dann folgt zunehmend der Maisanbau. In nicht bewirtschafteten Wiesen verschwinden die blühenden Pflanzen, so dass es auch für die Bienen nichts zu holen gibt", fasst Verbandsvorsitzender Erich Strauß die Probleme zusammen.
Diese Probleme sind auch Erhard Heilmann aus Hausen bewusst. Ihn würdigte Strauß gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden Roland Schmitt als "Musterbeispiel eines Imkers". "Schon mein Schwiegervater war Imker. Ich habe dieses Erbe übernommen", erinnert sich Heilmann. Auch seine Frau Ottilie teilt die Leidenschaft für Bienen. "Das Treiben der Bienen ist nie langweilig. Es gibt immer etwas Neues", schwärmt sie. Und natürlich liebten sie auch den Honig. In den Spitzenzeiten hatten sie 48 Völker. Jetzt sind es nur noch 18. Mit den Bienen wandern sie jährlich zu den Rapsfeldern von Hallerndorf bis Kauernhofen.
Milben bedrohen die Völker Der so gewonnene helle Honig sei sehr beliebt. Erhard Heilmann spricht für die Sorgen der Imker allgemein, wenn er sagt: "Es gibt immer weniger Blüten. Selbst die Straßenränder mäht man schon im Juni, das würde auch im September noch reichen." Auf den Feldern gebe es immer mehr Mais, davon könnten Bienen nicht leben. Im eigenen Garten habe er Wildblüten angesät, ein Paradies für alle Insekten, vom Schmetterling bis zur Biene. Er verstehe, dass die Bauern ihre Bäume chemisch behandeln müssen, anders lasse sich heute Obst nicht mehr verkaufen. Gift allerdings für die Bienen, die für die Bestäubung wichtig seien.
Die Varroa-Milbe sei eine permanente Bedrohung für die Bienenvölker geworden, eine große Herausforderung für die Imker.
Bestnoten beider Prüfung Mehr Einsatz fordert auch Ingrid Rempt aus Forchheim, die seit 2010 mit drei Bienenvölkern Imkerin geworden ist, für den Erhalt und die Vergrößerung der Blütenstraßen um die Felder. Vorsitzender Strauß, sieht diesen Ansatz allerdings mit Vorbehalt. Im ersten Jahr funktioniere das Bayerische Kulturprogramm "Blühflächen" gut. In den Folgejahren gingen aber die blühenden Pflanzenteile immer mehr zurück, es verbleibe eine Graslandschaft.
Der Honig muss strengen Kriterien des deutschen Imkerbundes standhalten, berichtete Stefan Arneth aus Pinzberg. Er war zusammen mit Ludwig Schütz aus Hetzles für die Prüfung seines Honigs ausgelost worden.
Dabei wurden äußere Aufmachung, Konsistenz, Sauberkeit und Geruch getestet. Dazu gab es eine chemisch-physikalische und eine mikroskopische Analyse. Arneth und Schütz bestanden die Prüfung beide mit Bestnoten.
Ehrenmitglied Erhard Heilmann
Ehrennadel in Silber Franz Weis und Gerhard Walz
Ehrennadel in Bronze Kunigunde Schmolke, Timo Baumann und Fritz Ruppert