Für ein neues Fahrzeug hätte die Gemeinde Heiligenstadt über 40.000 Euro hinblättern müssen. Doch Bürgermeister Krämer fand einen anderen Weg.
"Ich finde, wir brauchen nicht diskutieren, dass der Bus angeschafft werden soll. Stattdessen sollten wir den Bürgermeister einmal loben und nicht immer schimpfen", meinte Zweiter Bürgermeister Hans Göller (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Kurz danach sprachen sich die Marktgemeinderäte einstimmig für die Neuanschaffung eines Bürgerbusses aus, denn der alte hat einen Motorschaden. Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) hatte zuvor informiert, dass eine Reparatur des Fahrzeugs etwa 10.000 Euro betragen würde. "Der Bürgerbus wurde am 27.Oktober 1998 in Betrieb genommen, an einem Regentag. Und seither ist er in den Gemeinden unterwegs", erinnerte sich der Schultes.
Über 10 000 Fahrgäste
Die Fahrgastzahlen haben bis 2013 leicht abgenommen, danach seien sie jedoch wieder angestiegen. Im März 2013 konnte der 10.000.
Fahrgast geehrt werden. Die Verwaltung hatte sich informiert, dass ein neuer Bus mit Einstiegshilfe und elektrischer Tür unter Berücksichtigung des Kommunalrabattes 42 000 Euro kosten würde. Das Bayerische Sozialministerium würde 10.000 bezuschussen. "Wir hatten auch überlegt, einen E-Bus anzuschaffen, weil wir doch eine E-Tankstelle bekommen", erklärte Krämer. Doch dieser würde noch mehr kosten. So hatte sich Helmut Krämer aufgemacht, Sponsoren zu suchen und hatte dabei den gelobten Deal vereinbart: Die Raiffeisenbank will der Gemeinde einen Bus zur Verfügung stellen. "Wir leasen den auf drei Jahre, aber die Leasingrate übernimmt die Raiffeisenbank im Verbund. Den Restwert nach drei Jahren können wir über das Gewinnsparen finanzieren", erläuterte der Bürgermeister. Der Bürgerbus könne auch von Wanderern genutzt werden, was gut für den Tourismus sei.
In einer kurzen Diskussion überlegten die Räte, ob man den Fahrpreis erhöhen solle, der seit 14 Jahren zwei Euro für Hin- und Rückweg beträgt. Doch diese Entscheidung wurde vertagt.
Nachträglich genehmigt
Außerdem bat Bürgermeister Krämer die Räte um nachträgliche Genehmigung, einen Landschaftspflegerischen Begleitplan und ein Brandschutzkonzept für den Neubau der Kläranlage in Auftrag geben zu dürfen. Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt erklärte, dass diese beiden Dokumente vorgeschrieben seien. Die Verwaltung habe Angebote eingeholt und den Plan und das Konzept bereits in Auftrag gegeben, da Eile geboten sei, denn im Mai soll bereits Spatenstich sein.
Auch hier wurde das Einverständnis einstimmig erteilt.
Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Burggrub ist eine Vereinbarung mit dem Landkreis Bamberg über die Kostenbeteiligung abzuschließen, da sich dieser mit 50 Prozent am Ausbau der Straße beteiligt. Somit beträgt der Anteil der Marktgemeinde - ohne Erneuerung der Beleuchtungsanlage - etwa 122.000 Euro. Für die Mitbenutzung der Entwässerungsanlage zahlt der Landkreis knapp 71.000 Euro an Heiligenstadt. Am 21. März soll eine Informationsveranstaltung stattfinden, in der mit den Bürgern über erforderlichen Grunderwerb gesprochen werden soll. Der Vereinbarung stimmten die Räte einstimmig zu.
Zudem informierte der Bürgermeister, dass Ortssprecher Andreas Dorsch aus Stücht zurückgetreten ist. Die Gründe wurden in der nicht-öffentlichen Sitzung besprochen.